Sven Happek holte drei Punkte für den Sportbund. Foto: Volker Arnold (z) - Volker Arnold (z)

Der Stuttgarter Tischtennis-Regionalligist gewinnt Spitzenspiel gegen den TTC Bietigheim-Bissingen mit 9:4 und ist weiterhin verlustpunktfrei.

Stuttgart-OstIm Duell der Top-Favoriten um die Meisterschaft in der Tischtennis-Regionalliga Südwest trumpfte der DJK Sportbund Stuttgart mit einem in dieser Höhe nicht erwarteten 9:4 gegen den TTC Bietigheim-Bissingen auf. Damit steht das Team mit 8:0-Punkten hinter Tabellenführer Plüderhausen (12:0-Punkte) als einzige Mannschaft ohne Verlustpunkt. Vor 100 Zuschauern entwickelte sich von Beginn an ein hochklassiges, wie auch dramatisches Spitzenspiel zweier Teams, deren erklärtes Ziel der Aufstieg in die 3. Bundesliga ist.

Zu den Doppeln: Hier konnten sich Mu/Happek klar gegen das Gäste-Doppel Löffler/Mayer durchsetzen. Zeitgleich zeigten Cheaib/Henninger gegen das schwedisch-russische Spitzendoppel eine nahezu fehlerfreie Leistung und siegten mit 3:1. Dieser Erfolg brachte die in Sportbund-rot getauchte Tribüne zum ersten Mal zum Beben. Danach mussten sich Wenger/Frank dem starken Doppel der Gäste geschlagen geben.

Im bisherigen Saisonverlauf waren sowohl Dauud Cheaib wie auch Hao Mu souverän über alle Gegner hinwegmarschiert und so erhoffte man sich auch gegen Bietigheim-Bissingen, ein Übergewicht erspielen zu können. Dann der Schock: Diesen gewichtsmäßigen Vorteil legte Cheaib gegen den russischen Spitzenspieler Ilya Shamin auch sofort in die Waagschale und führte schnell mit 1:0 in Sätzen und 9:3. Was dann passierte, lässt sich schwer in Worte fassen, jedoch spielte sich eben dieser Shamin in einen wahren Rausch und siegte 3:1 über Cheaib. Da am Nebentisch Hao Mu nie richtig ins Spiel fand, musste er der Nummer 1 der Gäste, Mats Sandell, zum Sieg gratulieren. Somit geriet man zum ersten Mal in dieser Saison mit 2:3 in Rückstand und der Druck der nun auf dem mittleren Paarkreuz lastete war immens.

Henninger überzeugt

In einem Spiel mit teilweise fantastischen Ballwechseln gewann Happek souverän gegen die kroatische Nummer vier, Horvat. Im folgenden Einzel standen sich für den Sportbund Marius Henninger und Jeromy Löffler gegenüber. Letzterer zählt in Deutschland zu den besten drei Jugendlichen in seinem Jahrgang. Deshalb musste man aus Gastgeber-Sicht die Favoritenrolle dem jungen Löffler zusprechen. Denn: Die bisher gezeigten Leistungen von Henninger in der laufenden Saison konnten nicht immer überzeugen. Was nun folgte, war ein Spiel auf absolutem 3. Liga-Niveau, in dem Henninger von Anfang an mit seiner beeindruckenden Beinarbeit und Vorhand das Spiel dominierte und die Zuschauer und seine Mannschaftskameraden in Ekstase versetzte. Er gewann unter frenetischem Jubel mit 3:0.

Dieses Einzel war mit Sicherheit das Schlüsselspiel des ganzen Abends: Angefangen mit Frank, der seinem gegenüber Mayer nicht den Hauch einer Chance ließ, gefolgt von Cheaib, der sein Einzel gegen Sandell sicher mit 3:1 gewann und seinem Jubel danach freien Lauf ließ und damit das Spiel des hadernden Wengers wettmachte. Dem wollte auch Hao Mu in nichts nachstehen und schoss seinen Gegner Shamin regelrecht mit 3:0 aus der Box und spielte wahrscheinlich stärker als zu besten Zweitliga-Zeiten. Nun war es an Happek und Henninger, den Sack für den DJK Sportbund Stuttgart zuzumachen. Dies schafften sie auch mit klaren 3:0-Erfolgen und vollendeten somit das 9:4-Endergebnis.

Unter großem Jubel nach dem letzten Ballwechsel galt der Dank des gesamten Sportbund-Teams den Zuschauern und allen Helfern, aber allen voran den Jugendlichen des Sportbunds. Die hatten die Halle in einen Hexenkessel verwandelt und damit sichtbar Eindruck bei den Gästen aus Bietigheim hinterlassen. Sportbund-Mannschaftsführer Thomas Walter war mehr als erleichtert: „Als wir im vorderen Paarkreuz beide Einzel verloren und 2:3 zurücklagen, hatte ich kurz Befürchtungen, dass das dieses mal nicht reicht. Aber unsere Mannschaft steigerte sich anschließend zur Top-Form.“ Auf der anderen Seite konstatierte Bietigheims Trainer Andreas Kienle knapp und äußerst fair: „Verdienter Sieg für Stuttgart.“

Das nächstes Spiel für das Team aus dem Stuttgarter Osten findet am 10. November in Singen statt. Nico Wenger