Arrows-Akteure Thomas Kübel-Sorger (in Rot) erzielte zu Fuß den ersten und viel umjubelten Touchdown des Spiels. Foto: Stuttgart Silver Arrows - Stuttgart Silver Arrows

Football-Regionalligist Stuttgart Silver Arrows gewinnt in Leonberger Trikots in Pforzheim mit 20:12. In zwei Wochen gegen Heilbronn.

Pforzheim Mit dem 20:12 Erfolg über die Pforzheim Wilddogs sind die Stuttgart Silver Arrows gleich mit einer gelungenen Überraschung in die Saison gestartet. Doch schon davor hatten sie überrascht, denn sie spielten im ungewohnten Rot. „Unser Dank gilt den Leonberg Alligators für die unkomplizierte Hilfe”, bedankt sich Headcoach Jürgen Doh, der in der Einladung der Gastgeber übersehen hatte, dass diese ungewohnt in Silber antreten wollten. Und Stuttgart hatte seine Ausweichtrikots dabei, eben auch Silber.

Die ganze Gameday-Vorbereitung war durch den Trikot-Fauxpas über den Haufen geworfen worden, der Zeitplan stimmte nicht mehr und man schaffte es gerade noch, vor dem Kickoff spielbereit zu sein. Aber wach waren die Arrows anscheinend noch nicht, denn Pforzheim trug den Kickoff direkt in die Stuttgarter Endzone zurück. Zum Glück hatten die Schiedsrichter ein Foul gesehen, was die Punkte annullierte. Im Gegenzug marschierten auch die Arrows gut übers Feld, doch dann musste Thomas Kübel-Sorger vom Feld, weil er seinen Mundschutz vergessen hatte und Michael Dierberger übernahm das Steuer und führte die Arrows bis an die 5-Yard-Linie der Gastgeber. Dort aber klappte die Ballübergabe an Tobi Baisch nicht und ein Pforzheimer konnte sich den freien Ball sichern. Zum Glück hielt auch hier wieder die eigene Defense dagegen und zwang Pforzheim erneut in der Arrows-Hälfte zum Punt. Kurz danach wurden erstmals die Seiten gewechselt und Kübel-Sorger übernahm wieder das Heft in der Offense und führte sie abwechslungsreich übers Feld und in die Endzone, als er aus 8 Yards selbst vollendete (PAT Stefan Muffler). Mit dem 7:0 waren die Arrows gefühlt in der Regionalliga angekommen. Die Defense zwang erneut Pforzheim zum Punt und konnte die Interception von Kübel-Sorger mit einem eigenen Pick durch Andreas Schorich ausgleichen. Und dann machte es Kübel-Sorger besser und fand dieses mal Paul Steigerwald aus 12 Yards zum Touchdown (PAT Muffler). Mit dem 14:0 ging es dann in die Pause.

Seitens der Coaches gab es wenig zu korrigieren und da man nach dem Wechsel in Ballbesitz kam, konnte man den Schwung gerade mitnehmen. Erneut ging es gut übers Feld und dieses mal wurden die Punkte auf dem Boden erzielt. Tobias Baisch setzte sich brachial durch und tankte sich aus sieben Yards in die Endzone. Der PAT ging dieses mal daneben und somit stand es nur 20:0. Ebenso zeitfressend arbeitete sich nun auch Pforzheim übers Feld und verkürzte auf 6:20.

Mit der eigentlich sicheren 20:6-Führung ging es ins letzte Viertel, aber das sollte es noch einmal in sich haben. Pforzheim stoppte den Angriff der Silberpfeile und schlug noch einmal zu. Erneut wurde der Zwei-Punkte-Versuch gestoppt und damit war die Führung auf 20:12 zusammengeschmolzen. Nun war Clockmanagement gefragt. Die Arrows arbeiteten sich in kleinen, zeitraubenden Schritten bis an die gegnerische 25-Yard-Linie vor. Dort war der Schwung aber aufgebraucht und Muffler machte sich nach der Zwei-Minuten-Warnung zum Fieldgoal bereit. Der Kick aus 42 Yards ging aber knapp vorbei und bescherte Pforzheim eine gute Feldposition. Und jetzt wurde es wild. Patrick Hefter fing einen Pass der Wildhunde ab und mit 1:40 auf der Uhr war klar, dass die Arrows das Ding runterlaufen lassen mussten. Im dritten Versuch lief Baisch über die linke Seite, passierte die First Down Markierung und verlor dann beim Tackle den Ball, der dann hinter der Markierung, zum Glück für die Arrows, ins Aus kullerte – so blieben die Silberpfeile wenigstens in Ballbesitz. Beim anschließenden Punt, also dem Versuch, den Gegner möglichst weit an dessen eigener Endzone in Ballbesitz zu bringen, geriet der Snap zu hoch. König sammelte das Ei vom Boden auf, lief um sein Leben und versuchte den Ball noch zu kicken, aber der Kick segelte quer ins Aus. Pforzheim war also wieder in Ballbesitz, in relativ guter Feldposition und mit noch 50 Sekunden auf der Uhr. Aber König setzte dem Spiel ein Ende, in dem er den Pass der Gäste abfing und die Zeit am Ende abgelaufen war.

„Ich finde, unsere Defense hat ein tolles Spiel gemacht”, sagt Defensive Coordinator Daniel Contreras Schneider. „Zwölf Punkte kann man immer kassieren und zum Glück hat unsere Offense mehr Punkte gemacht. Aber es ist nur ein Sieg, eine lange Saison liegt noch vor uns.” Auch Doh warnt: „Wenn wir in zwei Wochen in Heilbronn verlieren, war dieser Sieg gar nichts wert.”