Mike Troll (rechts) und der SV Cannstatt hielten in München sehr gut mit, mussten sich aber letztlich doch geschlagen geben. Foto: Archivfoto: Strehlow - Archivfoto: Strehlow

Der Wasserball-Zweitligist SV Cannstatt verliert bei der SG Stadtwerke München mit 9:14. SVC kann gleich am Sonntag, 24. März, Revanche nehmen.

Bad CannstattBayerische Ufer waren für den SV Cannstatt in der Vergangenheit selten eine sichere Bank – entsprechend verlief auch das erneute Aufeinandertreffen der Baden-Württemberger mit der SG Stadtwerke München. Die Gastgeber behielten im heimischen Schulbecken erneut die Oberhand und siegten mit 14:9 (3:2,6:4,4:3,1:0).

Die SG Stadtwerke München ist zwar nicht erstklassig wie der große Nachbar von der Säbener Straße – guten Wasserball gibt es dennoch bereits seit Längerem in der Millionenstadt an der Isar zu erleben. Und so tat sich auch der SV Cannstatt in der Vergangenheit immer wieder schwer beim jährlichen Besuch in der bayerischen Landeshauptstadt.

Schwimmbad im Keller

Nicht zuletzt ist sicherlich der seit Jahren wiederkehrende Veranstaltungsort ein Grund für diese Aversionen: Einst war die Werkssieben im stattlichen Olympiaschwimmbecken von 1972 beheimatet – doch das ist seit einigen Spielzeiten nun Geschichte und so plagen sich viele der gastierenden Zweitligavereine immer wieder mit den unterirdischen Verhältnissen des Anton-Fingerle-Zentrums herum: Schmales Becken, tiefe Decke und das alles auch noch im wenig ansehnlichen Keller eines Schulzentrums mögen als Eckdaten schon genügen, um zu erahnen, wie unwägbar der Sprung ins kalte Nass bei den Münchener Gastspielen zuweilen werden kann.

Der Tabellenzweite hatte sich dennoch einiges für die Begegnung vorgenommen und schien das auch zunächst gut umzusetzen. Gegen körperlich überlegene Hausherren gab der SVC lange nicht nach und zog mit eigenen Treffern immer wieder den Vorlagen der Gegner hinterher. Die Gastgeber waren laut SVC-Trainer Andras Feher dabei nicht unbedingt spielerisch überlegen, doch um sie auf diese Weise zu stellen, erlaubten sich seine Schützlinge schlicht zu viele eigene technische Fehler: „München hat uns die Chancen durchaus gegeben, aber wir konnten sie aufgrund der individuellen Fehler nicht effektiv nutzen: Wir haben Fehlpässe gespielt und weitere unverzeihliche Dinge im eigenen Spiel falsch gemacht.“ Das nutzte München alsbald gnadenlos aus und zog im zweiten Abschnitt immer deutlicher in die Ferne. Hinzu kamen nun auch noch disziplinarische Verfehlungen auf Cannstatter Seite: Zuerst traf es Centerspieler Novak Zugic, der sich Ende des dritten Viertels zu einem an das Schiedsrichtergespann gerichteten Kommentar hinreißen ließ und daraufhin früher zum Duschen geschickt wurde.

Zwei Ausschlüsse

Ähnlich erging es vier Minuten vor Spielende Neuzugang Tin Delmo, der sich im Anschluss an eine hitzige Situation im Wasser ebenfalls nicht mehr beherrschen konnte und sich direkt an den Unparteiischen wendete. Die Folge waren sein Ausschluss vom weiteren Spielverlauf und zudem ein zunehmend gebrochener Wille in den Cannstatter Reihen. Mit nur noch zwei Ersatzspielern auf der Bank agierte Feher einmal mehr am absoluten Limit seiner Möglichkeiten. Selbiges galt für das verbliebene Team im Wasser, das sich den körperlich und altersmäßig deutlich überlegenen Münchenern nun endgültig mit 9:14 geschlagen geben musste.

Ganz geschlagen geben im bayerisch-schwäbischen Duell muss sich der SV Cannstatt damit aber noch nicht. Bereits am Sonntag, 24. März (13 Uhr), drehen sich die Rollen um und die SG Stadtwerke München tritt den Weg ins Mombach-Bad nach Bad Cannstatt an.

SV Cannstatt: Anastasios Bitsos, Tin Delmo (1 Tor), Moritz Hartmann, Julian Thran (1), Valentin Tuda, Adrian Thran (2), Evan Müller (2), Daniel Stoll, Djordje Milojkovic (1), Novak Zugic (1), Mike Troll (1), Jonathan Nemitz.