Dauud Chreaib und der Sportbund sind weiterhin souverän. Foto: Volker Arnold (z) - Volker Arnold (z)

Der Tischtennis-Regionalligist DJK Sportbund Stuttgart besiegt Schlusslicht Singen mit 9:4 und ist gerüstet für das Spitzenspiel gegen Plüderhausen.

SingenBeim noch punktlosen Aufsteiger TTC Singen gewann Tischtennis-Regionalligist DJK Sportbund Stuttgart mit 9:4. Besonders die Spieler im vorderen und mittleren Paarkreuz zeigten eine starke Leistung. Allerdings musste das Team aus dem Stuttgarter Osten bis zur 5:4-Führung lange zittern, bevor der am Ende klare Auswärtssieg feststand. Der Sportbund steht mit nun 10:0-Punkten auf Platz zwei und reist am Samstag, 14 Uhr, zum absoluten Spitzenspiel nach Plüderhausen (12:0-Punkte). Das dürfte – betrachtet man die Mannschaftsaufstellungen – völlig offen sein.

„Stuttgart tritt nach vier Heimspielen heute zum ersten Mal auswärts an.“ So begrüßte Singens Mannschaftsführer Rolf-Dieter Loss das Sportbund-Team bei der Vorstellung. In der Tat: ein Kuriosum des Spielplans. Loss selbst liefert mit seiner Karriere das zweite Kuriosum. 1982, also vor 37 Jahren, im Sport eine Ewigkeit, spielte er für die Stuttgarter Kickers eine Bundesliga-Saison. Die Heimspiele damals: in der Sporthalle Nord, der heutigen Heimspiel-Stätte des Sportbunds. Doch Loss selbst konnte im Doppel für das von ihm angeführte TTC Singen-Team keinen Pluspunkt holen – später im Einzel schon. Gemeinsam mit Doppelpartner Moosmann unterlag er Sven Happek/Nico Wenger.

Umstellung in den Doppeln

Der Sportbund hatte gegenüber den bisherigen Spielen eine Doppel-Umstellung vorgenommen, damit dieses Doppel drei stark gemacht. Der Plan ging mit einer 2:1-Führung auf. Zuvor hatten Dauud Cheaib/Marius Henninger (gegen Vasdaris/Dannegger) klar gewonnen, während Hao Mu/Niels Felder keine Chance gegen Singens Spitzendoppel Robertson/Rosenberg besaßen.

Beim Gastgeber Singen zeigte das Spitzenpaarkreuz mit den beiden Ex-Zweitliga-Spielern Robertson und Rosenberg starke Leistungen. Dauud Cheaib und Hao Mu mussten gegen die beiden hart kämpfen. Während sich Cheaib in vier knappen Sätzen gegen Rosenberg durchsetzte, unterlag Hao Mu dem ehemaligen walisischen Nationalspieler Robertson nur hauchdünn. Nachdem er im 4. Satz noch zwei Matchbälle abwehren konnte, musste er im Entscheidungssatz bei 8:8 in aussichtsreicher Position einen „unhaltbaren“ Netzroller hinnehmen, unterlag 9:11. Überhaupt keine Schwierigkeiten hatten Sven Happek (gegen Dannegger) und Marius Henninger (gegen Vasdaris) und erhöhten somit auf 5:2 für die Gäste aus der Landeshauptstadt. Das Spiel steuerte einem schnellen Ende zu – doch es kam anders. Äußerst unglücklich agierten im hinteren Paarkreuz die beiden Youngster Nico Wenger und Niels Felder. Beide verloren ihre Einzel jeweils glatt in drei Sätzen. „Da war viel, viel mehr drin, muss es auch“, so Mannschaftsführer Thomas Walter etwas enttäuscht. Wenger haderte beim 0:3 gegen den 57-jährigen Routinier Loss einfach zu viel mit sich selbst, um ins Spiel zu finden. Dagegen konnte Felder gegen Moosmann in allen drei Sätzen Führungen mit zwei bis drei Punkten nicht zum Erfolg ummünzen. Singen hatte auf 4:5 verkürzt. Die 65 Zuschauer in der kleinen Halle witterten Morgenluft.

Anschließender Knackpunkt war das emotionale Spitzenduell zwischen Robertson und Dauud Cheaib. Nach hochklassigen Ballwechseln der beiden Rückhand-Experten – präsentiert sicherlich auf Zweitliga-Niveau – siegte Cheaib im Entscheidungssatz glatt mit 11:5 – danach war das Mannschaftsspiel entschieden. Denn Hao Mu hatte zeitgleich in drei ganz engen Sätzen Rosenberg bezwungen. Der Rest war Formsache: Wie im ersten Durchgang hatten Happek (gegen Vasdaris) und Henninger (gegen Dannegger) im mittleren Paarkreuz keine allzu große Mühe, um die beiden finalen Zähler für den Sportbund zum 9:4 zu holen. Am Nebentisch hatte zudem Wenger in drei Sätzen gegen Moosmann die Oberhand behalten, das Spiel kam jedoch nicht mehr in die Wertung.

Mannschaftsführer Thomas Walter: „Der am Ende zahlenmäßig klare Auswärtssieg täuscht etwas über den Spielverlauf hinweg. Bis zum 4:5 hatten wir große Mühe.“ Nun gilt es, am Samstag beim SV Plüderhausen nochmals einige Gänge hochzuschalten. Dann könnte es ein ganz enges Top-Spiel werden. Thomas Walter