Felix Hagenbruch (oben) ließ gegen Dimitrij Domme nichts anbrennen und steuerte drei Punkte zum 22:11-Sieg der Neckarunion. Foto: Holger Strehlow - Holger Strehlow

Die Landesliga-Ringer der Neckarunion Münster/Remseck feiern gegen die Ringemeinschaft Schwäbisch Hall/Wüstenrot den ersten Sieg mit 22:11.

RemseckPanagiotis Macris (Gr.-röm. bis 75B Kg.) riss grinsend die Arme in die Höhe, die Zuschauer feierten ihn und jubelten: Dabei musste Macris für seine vier Punkte keinen Schweiß vergießen, konnte die RG Schwäbisch Hall/Wüstenrot diese Gewichtklasse doch nicht besetzen. Vielmehr war dies der letzte Kampf des Abends in der schnuckligen Gemeindehalle in Neckargröningen, der 22:11-Erfolg und damit der erste Sieg im gemeinsamen Ringen nach Punkten von Münster und Remseck perfekt.

Nach der ernüchternden Auftaktniederlage in Trossingen sah man zu Beginn Neckarunions Trainer Daniel Gleich eine gewisse Anspannung an, die sich aber im Lauf des Abends immer mehr löste. Auch deshalb, weil „wir dieses Mal das Glück auf unserer Seite hatten und so mancher Ringer geschickt konterte“. Allen voran Christian Wahlenmeier (Gr.-röm. 86 Kg.). Dieser hatte mit Waldemar Eremeev buchstäblich alle Hände voll zutun und schien nach vier Minuten beim Stand von 6:8 einer Punktniederlage entgegen zu gehen. Doch als Eremeev einen Moment unkonzentriert war, präsentierte sich Wahlenmaier hellwach und beförderte unter lauten Anfeuerungsrufen der Fans diesen auf die Schultern. Ein glänzendes Comeback nach fast zwei Jahren feierte Dogan Alkan (Gr.-röm. 130 Kg.) gegen Dominik Waldner. Dogans Arbeitstag war nach 1.25 Minute beendet – er legte seinen Kontrahenten auf die Schultern. Und dies praktisch ohne Training. „Ich spiele derzeit eigentlich verstärkt Fußball beim TVC und bin am vergangenen Donnerstag seit langem mal wieder auf der Matte gewesen. Da ich gemerkt habe, wie anstrengend der Kampf ist, versuchte ich, ihn schnell zu beenden“, so Alkan.

Nach der überraschend deutlichen Niederlage in der Vorwoche durfte Florian Cutitaru wieder in seinem geliebten Freistil (66 Kg.) ran. Zwischendrin hatte er Mühe mit dem aufmüpfig werden Sergej Fertig, wies diesen dann aber in die Schranken und steuerte drei Punkte zum Gesamtsieg bei. Ebenso souverän hatten Simon Koppenhagen (Gr.-röm. 71 Kg., zwei Punkte), Oskar Benzenhöfer (Freistil 80 Kg., zwei Punkte) sowie Felix Hagenbruch (Freistil 98 Kg., drei Punkte) ihre Gegner unter Kontrolle und großen Anteil an dem historischen, ersten Sieg der Neckarunion.

„Der Knoten ist zum Glück geplatzt“, atmete Trainer Gleich nach dem Kampf zufrieden durch, „alle Kämpfer haben sich super reingehängt und solch ein Sieg ist ein weiterer Schritt, damit das Team noch enger zusammenwächst.“ In welche Richtung es tabellarisch geht, will sich der Coach indes noch nicht festlegen. „Die Runde ist noch zu jung, um eine konkrete Aussage zu treffen. Zumindest kennen wir nun alle Aufstellungen der Gegner und können uns darauf einstellen.“

Übrigens: Ganz ohne Schweißverlust war der Auftritt von Schlusskämpfer Macris nicht: „Dreieinhalb Kilo habe ich abschwitzen müssen, dass ist auch anstrengend“, so Macris nach seinem Sieg.