Clara Waldbauer spielt den Ball zwischen zwei Ludwigsburgerinnen durch - ohne Erfolg. Die Frauen des VfB Stuttgart haben sich am letzten Spieltag noch die Tabellenführung vom HC Ludwigsburg abluchsen lassen und müssen sich mit dem undankbaren zweiten Platz in der Oberliga begnügen. Foto: Wüchner Quelle: Unbekannt

Ludwigsburg - Die Frauen des VfB Stuttgart haben die Oberliga-Meisterschaft und damit den Sprung in die 2. Regionalliga verpasst. Sie unterlagen im letzten und entscheidenden Spiel dem HC Ludwigsburg mit 2:3, der damit den Titel gewonnen hat. Den VfB-Frauen bleibt nur der undankbare zweite Platz.

Die Gäste aus Stuttgart gingen zwar motiviert, jedoch etwas nervös ins Spiel: Eine frühe Ecke des HCL blieb zwar ungenutzt, es dauerte aber lediglich bis zur 5. Minute, ehe der Ball im Stuttgarter Tor lag. Eine Flanke kam von rechts in den Kreis, und die Ludwigsburger Stürmerin schob zum 1:0 ein. In der Folgezeit blieben die VfB-Mädels weiterhin unter Druck und mussten einige brenzlige Situationen entschärfen. Bei einer zweiten Ecke des HCL konnte Lena Schwend den Schuss auf der Linie abwehren. Eine frühe Auszeit beruhigte die VfB-Mannschaft etwas. Das erste offensive Lebenszeichen des VfB kam in Form einer Ecke in der 26. Minute. Kurz vor der Halbzeit noch eine Torraumszene für den VfB, jedoch blieb auch diese ungenutzt.

Nach der Halbzeit standen die VfB-Damen kontrollierter und ruhiger, das Spiel war generell ausgeglichener als in der ersten Hälfte. In der 42. Minute machte der HCL das 2:0. Die Vorentscheidung schien da schon gefallen zu sein. Jedoch hatten die VfB-Mädels gehörig was dagegen: Rebecca Sharpe bekam einen Pass in der gegnerischen Hälfte und hatte freie Laufbahn auf die Ludwigsburger Keeperin. Nach einem kurzen Eins-gegen-Eins packte sie den argentinischen Schrubber aus, und das Anschlusstor zum 1:2 war gefallen. Das Selbstvertrauen der Stuttgarterinnen stieg. Keine sieben Minuten später bedrängte Lara Krist die Ludwigsburger Verteidigerin im eigenen Schusskreis und legte den Ball rüber zu Anja Rommelspacher, die cool zum Ausgleich einschieben konnte. Um die 60. Minute nahmen die Ludwigsburger die Keeperin raus und stellten noch eine zusätzliche Spielerin auf dem Platz, um den Angriffswellen des VfB standzuhalten. Zwei weitere Ecken blieben ungenutzt. Drei Minuten vor Schluss dann aber der Schock: Der HCL nutzte seine spielerische Überzahl aus und der Ball lag im Stuttgarter Tor - 3:2. Nach einer Auszeit nahm auch der VfB seine Keeperin raus. In der letzten Minute lag der Ball schließlich im Tor des HCL, jedoch kam der Pfiff des Schiedsrichters zuvor, der vermeintlich einen gefährlichen Ball gesehen haben will. So blieb es bei der unglücklichen 2:3-Niederlage.Den VfB-Damen stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben, dennoch beenden sie die Oberliga-Saison 2016/17 als Vizemeister.

Die VfB-Herren haben am vergangenen Spieltag die Chance auf den vorzeitigen Wiederaufstieg in die Oberliga vergeben. Bei der SG Lahr/Offenburg verlor man unnötig mit 0:1. Das Spiel glich von Beginn an der Partie der Vorwoche. Der VfB startete mit solidem Spielaufbau und ließ den Ball in den eigenen Reihen laufen. Lahr stand defensiv und hoffte auf Konter. Ein Stellungsfehler bei einem langen Schlenzball führte in der 13. Minute zur ersten Strafecke für die Gastgeber, die prompt verwandelt wurde. Der VfB wirkte nun etwas verunsichert, versuchte aber, sein druckvolles Spiel wieder aufzunehmen. Stuttgart hatte in der Folge viel Ballbesitz, zeigte jedoch Schwächen beim Eindringen in den Kreis.

Auch die zweite Hälfte zeigte kaum Veränderungen. Die VfB-Herren standen nun aber offensiver, die Anfälligkeit für Konter wuchs. Lukas Weniger konnte mehrere Eins-gegen-Eins-Duelle für sich entscheiden und auch der Keeper Dennis Berrer blieb aufmerksam und entschärfte einige Lahrer Gegenstöße. Der VfB verzettelte sich mit zunehmender Spieldauer in Einzelaktionen und verlor so den Blick für den freien Mann. Hubertus Kramer und Carsten Thorwart, dessen Ball von einem Lahrer Spieler erst auf der Linie geklärt wurde, hatten die größten Chancen für den VfB - es blieb letztlich beim 0:1. Im letzten Spiel am morgigen Sonntag, 11 Uhr, kann der VfB zu Hause dennoch den Aufstieg feiern. Auf eigenem Platz in der Mercedesstraße kommt es dabei zum Duell gegen den HC Gernsbach, für den es noch gegen den Abstieg geht. Dem VfB reicht ein Punkt zum sicheren Aufstieg, da es zwei Aufsteiger in die Oberliga geben wird. Lautstarke Fan-Unterstützung ist natürlich willkommen.Thomas Reinmüller