Die erfolgreiche Senioren-70-Wasserballmannschaft des SVC (vorne von links): Andreas Ördög, Günther Schreiner, Kristian Royla, Wolf-Rüdiger Schulz, Jochen Hintze, Erhard Knackstedt, Günter Engelhardt; (hinten. v. l.): Hartmuth Schüppler, Wolfgang Kuhle (Coach), Willi Stecker, Frieder Class (Coach), Wolfgang Gätcke, Dieter Höfel, Joop Rohof. Es fehlt: Wilfried Schwab. Foto: SVC Quelle: Unbekannt

Hamburg - Die 22. Deutschen Meisterschaften der Wasserballsenioren wurden nach einjähriger Pause wieder in Hamburg ausgetragen. Es herrschte drei Tage lang trotz Regenwetters, aber bei gewohnt familiärer Atmosphäre, wieder reger Betrieb unter den 38 Männer- und vier Damenmannschaften, bis alle Sieger ermittelt waren. Als erfolgreichster Verein hat sich wieder einmal, ähnlich wie in Düsseldorf, der Schwimmverein Cannstatt erwiesen.

In fünf der neun Altersklassen der Männer von 30 bis 70 Jahren nahmen SVC-Teams nicht nur teil, sondern haben jedes Mal gute bis sehr gute Platzierungen erreicht. Die Ausbeute fiel sogar gleich gut aus wie vergangenes Jahr - nämlich dreimal Gold und zweimal Silber. Der zweitbeste Verein war WF Spandau 04 Berlin, mit zwei Goldmedaillen bei zwei teilnehmenden Mannschaften, also mit 100-prozentiger Ausbeute.

Während in den jüngeren Altersklassen vier bis sieben Mannschaften um die Podestplätze gekämpft haben, wurde die Spielerdecke zu den älteren Semestern hin immer dünner. Bei den 60-Jährigen war für jede der drei Mannschaften eine Medaille sicher, bei den 65-ern und 70-ern ging es nur um Gold oder Silber. Spannend war es aber in jeder Altersklasse bis zum Schluss.

Die heimische Mannschaft, SV Poseidon Hamburg, stellte dieses Jahr eine neue Mannschaft in der Altersklasse 70 auf. Hier hatte der SV Cannstatt seit der Einführung dieser Altersgruppe vor fünf Jahren, währende Dominanz zu verteidigen. Gleichzeitig sollte auch von den 65-jährigen Gold geholt werden. Bei der Aufstellung dieser Mannschaften war Fingerspitzengefühl gefragt. Sollten starke 70-Jährige eher bei den 65-Jährigen spielen oder besser die 70-er- Truppe verstärken. SVC-Coach Frieder Class, der nicht nur SVC-Manager ist, sondern auch Verantwortlicher der Meisterschaften, hatte die richtigen Ideen und stellte zwei erfolgreiche Goldmannschaften zusammen. Besonders erfreulich war die Teilnahme von Joop Rohof, einem der erfolgreichsten Spieler, nach seiner langen Genesung.

Hamburg hatte in beiden Altersklassen das Nachsehen. Doch während die 70-Jährigen beide Spiele mit 8:5 beziehungsweise 5:4 gegen Hamburg gewinnen konnten, haben die 65-Jährigen nach gutem Auftakt mit 7:4, dann im Rückspiel etwas unkonzentriert mit 5:6 verloren. Das gute Polster vom Hinspiel rettete aber das Edelmetall. Auch dieses Polster war schwer erkämpft worden, denn Hamburg begann im ersten Spiel sehr stark und führte bereits mit zwei Toren, bevor die Cannstatter Maschinerie richtig in Schwung kam und die drohende Niederlage in einen Sieg mit drei Toren Vorsprung umgewandelt wurde.

Der dritte Goldkandidat des SVC in der 55er Gruppe hatte vier Gegner, die man erneut klar beherrschte und somit souveräner Gruppensieger wurden. Damit haben die Cannstatter ihren Erfolg des Vorjahres wiederholt. Den höchsten Sieg erzielte man gegen den sonst starken SC Düsseldorf mit 9:1.

Weniger Glück hatten die 60-Jährigen des SVC mit den Düsseldorfern. Auch wenn man den sonst unerreichbaren Düsseldorfern ansehen konnte, dass mit den Jahren auch ihre Kräfte nachlassen, reichte es gegen den SVC zu einem ungefährdeten 6:1-Sieg. Nach dem Spiel sagte einer der Düsseldorfer Spieler: „Gegen Cannstatt reicht es immer noch.“ Diese Aussage zeugt nicht von Zufriedenheit. Letztes Jahr war das Ergebnis 13:1.

In der Altersklasse 40 hat das Cannstatter Team seine Chance nicht genutzt, in der Abwesenheit der starken Spandauern den Gruppensieg zu erreichen. Gleich im ersten Spiel verlor man gegen den ASC/WPM Duisburg mit 2:6. Da nützten die nachfolgenden drei hohen Siege auch nichts mehr, der erste Platz war weg.

Andreas Ördög