Gruppenfoto mit den Esslinger Sportlerinnen und Sportlern des Jahres. Über deren Erfolge freuen sich von links: Der Sportverbands-Vorsitzende Ulrich Fehrlen, EZ-Sportchef Hannes Kern, Esslingens OB Jürgen Ziegen, Sportbürgermeister Markus Raab und Moderator Rafael Treite. In der Mitte die Mannschaft des Jahres, die Kunstradfahrerinnen des RC Oberesslingen. , Juli Hölterhoff, die Esslinger Sportlerin des Jahres ist die Vierte von rechts, daneben der Sportler des Jahres, Tim Holler. Foto: Rudel - Rudel

Für sein Lebenswerk wurde der langjährige Wasserballtrainer Gerhard Dierolf geehrt, der sich aus dem aktiven Bereich zurückzog

EsslingenBei der Wahl der Esslinger Sportlerin, des Esslinger Sportlers sowie der Mannschaft des Jahres 2017 landeten die Etablierten wieder vorne. Ganz oben aber sind neue Gesichter zu sehen. So setzte sich bei den Männern der Esslinger Beachvolleyballer Tim Holler vom SV Fellbach durch, bei den Mannschaften holte das 6er Einradteam des RC Oberesslingen den Titel. Bei den Frauen wurde Judokämpferin Juli Hölterhoff vom KSV Esslingen gekürt.

Die Sportlerwahl wird von der Stadt Esslingen, dem Sportverband Esslingen und der Eßlinger Zeitung durchgeführt. In der Jury saßen Max Pickl und Harald Lupp vom Amt für Soziales und Sport, Margot Kemmler, die stellvertretende Vorsitzende des Sportverbandes Esslingen, sowie Hannes Kern und Karla Schairer von der Sportredaktion der Eßlinger Zeitung.

Am Freitag wurden die erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler in der Osterfeldhalle in Berkheim ausgezeichnet. Für sein Lebenswerk wurde der langjährige Wasserballtrainer Gerhard Dierolf geehrt, der sich aus dem aktiven Bereich zurückzog. Dierolf trainierte jahrelang die Bundesligamannschaft des SSV Esslingen und zuletzt die U-15-Wasserballer des SSVE, die im vergangenen Jahr deutscher Vizemeister wurde. Auch Automobilturniersportler Rolf Oswald wurde geehrt. Der Fahrer des MSC Mittlerer Neckar ist mit seinen zahlreichen Titeln der erfolgreichste Automobilturniersportler aller Zeiten mit acht deutschen und 14 süddeutschen Meistertiteln..

Beachvolleyballer Holler, der im vergangenen Jahr deutscher Meister wurde, war „hoch erfreut“, als er die Nachricht von der Wahl erfuhr. „Das ist verrückt“, sagte der 27-jährige Esslinger, der ein turbulentes Jahr hinter sich hat. Noch vor seinem Meistertitel flog er aus der Förderung des deutschen Volleyball-Verbandes und wurde dennoch Meister. Trotz der Belastung durch sein Ingenieurstudium will er seinem Sport auch in diesem Jahr treu bleiben, aber ein klein wenig kürzer treten. Holler trainiert in Stuttgart, wo er sich nach einer längeren Pause mit seinem Freund Lars Lückemeier auf die kommende Saison vorbereitet. Gleichzeitig will der Esslinger sein Studium abschließen. Zweifelsohne ein Kraftakt. Trotz der Doppelbelastung sieht er der Saison 2018 optimistisch entgegen. Dass er am 30. August am Timmendorfer Strand seinen Titel verteidigt, hält Holler „für nicht ausgeschlossen“.

Judokämpferin Julie Hölterhoff war ebenfalls überrascht und gleichermaßen erfreut von ihrer Kür zur Esslinger Sportlerin des Jahres. 2017 wurde sie nach eineinhalbjähriger Verletzungspause (Bandscheibenvorfall) deutsche Meisterin der Altersklasse U 21. „Das war nach der langen Pause unheimlich wichtig für die Psyche“, sagt die 20-jährige KSV-Athletin, die Anfang dieses Jahres bei den Frauen in Stuttgart deutsche Vizemeisterin wurde und damit auch im Aktivenbereich ein Ausrufezeichen setzte.

Das Hauptaugenmerk der Halbschwergewichts-Kämpferin in diesem Jahr gilt der Vorbereitung auf die U-21-WM im Oktober. Dazu muss sich Hölterhoff über Europapokalturniere qualifizieren, und obendrein will sie ihren deutschen Meistertitel in der U 21 verteidigen. Ab 2019 startet Hölterhoff definitiv nur noch bei den Frauen. Ihr großer Traum ist die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 2010 in Tokio. Da wäre sie erst 22 Jahre alt.

Einen großen Triumph feierten die Kunstradfahrerinnen des RC Oberesslingen. Das 6er Einradteam in der Besetzung Sonja Pfeiffer, Tanja Pfeiffer, Sabrina Lang, Cornelia Pfeiffer, Madeline und Vivien Schuler wurde deutscher Meister. Über die Wahl zur Mannschaft des Jahres freute sich auch Reiner Schuler der zusammen mit Peter Sammet das Sextett des RCO trainiert.

Das Team arbeitet zwei Jahre in dieser Besetzung zusammen, und die Sportlerinnen im Alter zwischen 24 und 30 Jahren haben laut Schuler mit dem Meistertitel den Gipfel ihrer Karriere erreicht. Vor den Titelkämpfen haben die Kunstradfahrerinnen mit ihren Trainern vor allem im mentalen Bereich gearbeitet. „Sie sind sich manchmal selbst im Weg gestanden“, sagt Schuler. „In der fünfminütigen Kür muss alle perfekt klappen. Sonst ist ein ganzes Jahr Arbeit kaputt.“ Bei der DM hat alles gepasst. Der Lohn war der Titel und jetzt die Wahl zur Esslinger Mannschaft des Jahres.