Das erfolgreiche U-12-Team der Stuttgart Reds. Foto: Frederic Drobny - Frederic Drobny

Die U-12-Baseballer der Stuttgart Reds nutzen den Heimvorteil und holen die Deutsche Meisterschaft. Dritter Erfolg in Serie.

Bad CannstattDer Traum ist wahr geworden: Das U-12-Team der Stuttgart Reds wollte bei der Heim-DM beim TV Cannstatt seinen Titel verteidigen und im eigenen Wohnzimmer die dritte Meisterschaft in Folge feiern. Nach klaren Siegen in der Vorrunde kam es dann zum Showdown mit den Mainz Athletics im Finale. Erst in der Verlängerung gelang dem Stuttgarter Baseballnachwuchs der viel umjubelten dritte Punkt zum 3:2-Sieg.

Das ganze Jahr über trainierte das U-12-Team der Reds auf dieses Wochenende hin: die Deutsche Meisterschaft daheim im eigenen Stadion. Sehr gut vorbereitet startete das Team auch gleich beim Eröffnungsspiel mit einem 13:3-Kantersieg gegen den Mitfavoriten aus Paderborn. Weitere hohe Siege gegen Neuenburg mit 22:1, Dohren mit 14:2 und Berlin mit 14:0 ließen keinen Zweifel daran, dass sich die Youngsters der Reds den Einzug ins Finale verdient hatten. Dies gelang den Reds damit zum rekordverdächtigen fünften Mal in Folge. Gegner waren die Mainz Athletics. Mainz überzeugte in seiner Gruppe ebenso, und damit fanden sich die beiden besten Teams auch im Finale wieder. Vor über 500 Zuschauern und nach dem Abspielen der Deutschen Nationalhymne ging die Partie los. Und Mainz begann stark. Gleich den ersten Pitch des Spiels drosch der erste Schlagmann der Athletics, Julian Osmenda, ins Centerfield. Der zweite Schlagmann, Paul Teusch, traf den Ball noch besser und schlug ihn sogar noch tiefer ins Stuttgarter Outfield. Dabei konnte Osmenda den ersten Punkt zur 1:0 Führung für Mainz erlaufen. Dann folgte ganz viel Glück für die Reds. Die drei nächsten Schlagleute des Meisters aus Rheinland-Pfalz schlugen den Baseball ebenso hart, allerdings genau auf die Feldspieler der Reds, die diese Bälle jeweils souverän zu einem Aus verwerten konnten. Mainz unterstrich gleich zu Beginn seine Offensivpower.

Richards wertvollster Spieler

Die Reds konterten im Nachschlag: Darrion Richards startete, indem er den Ball ins Leftfield die Linie entlang schlug und damit bis zur 3. Base vorrücken konnte. Das einzige Mädchen im Finale, Jessica Weil, brachte mit ihrem Bunt (absichtlicher kurzer Schlag) Richards nach Hause zum 1:1. Doch mehr sollte den Reds offensiv vorerst nicht gelingen. Mainz hingegen gelang drei Hits im 2. Inning und die 2:1-Führung. Stuttgarts Pitcher Max Homberg hatte zu Beginn der Partie seine Mühe mit der aggressiven Schlagweise der Mainzer. Ab dem dritten Durchgang dann aber die entscheidende Änderung. Homberg variierte nun viel mehr seine Würfe, streute zu seinen schnellen Pitches nun auch immer wieder langsame mit ein. Mainz hatte damit viel mehr Probleme und das bis dahin gute Timing am Schlag war weitestgehend dahin. Die Reds schafften hingegen im 3. Inning den Ausgleich. Wieder war es Darrion Richards, der mit einem Single auf Base kam. Jessica Weils Schlag brachte Richards an die 3. Base. Der hoch geschlagene Ball von Jonathan Schäffer wurde im Outfield gefangen, doch die Zeit reichte Richards anschließend, um den Ausgleich zu erlaufen. Nun glänzten beide Defensivreihen. So gelang beiden Teams jeweils sogar ein sogenanntes Double Play. Die Zuschauer waren begeistert vom spannenden Baseballfinale. Da beide Teams in den angesetzten fünf Innings keine weiteren Punkte schafften, musste die Verlängerung die Entscheidung bringen. Um diese schneller herbeizuführen, wurden dazu jeweils der Turnierregel nach gleich zu Beginn des Innings Runner an die 1. und 2. Base gestellt. Inzwischen war Darrion Richards als Pitcher für die Reds im Einsatz. Ihm gelang sogleich das erste Aus. Allerdings kamen die beiden Läufer der Athletics ein Base weiter. Nun zeigte Max Homberg sein ganzes Können. Er spielte inzwischen an der 3. Base. Der Ball wurde hart zu ihm geschlagen, er nahm ihn sicher auf, wartete lange, hielt damit den Mainzer Angreifer an der 3. Base und warf im letzten Moment den Schlagmann an der 1. Base aus. Die vielen Zuschauer jubelten über diesen tollen Spielzug. Den Reds gelang dann noch das erlösende dritte Aus sensationell an der Homeplate. Auch die Reds starteten offensiv mit den Läufern an der 1. und 2. Base. Stuttgarts erster Schlagmann Philipp Jackson schlug einen Groundball. Doch Mainz gelang das Aus an der 3. Base. Die Reds nun mit einem Aus und immer noch Läufer an der 1. und 2. Base. Der nächste Schlagmann Max Homberg wurde vom Pitch getroffen und gelang somit auf die 1. Base. Alle anderen Läufer rückten dadurch ein Base weiter. Nun war der Sieg zum Greifen nah. Doch Mainz wehrte sich mit einem Strike Out. Nun lag die Hoffnung der Reds auf Emil Hundt bei bereits zwei Aus. Und tatsächlich: Bei schon zwei Strikes gegen sich schlug er den Ball an der 2. Base vorbei, und die Reds punkteten zum 3:2-Sieg und bejubelten den dritten Meistertitel in Folge. Reds-Nationalspieler Darrion Richards wurde noch im Turnier als bester Schlagmann und als wertvollster Spieler ausgezeichnet.

Bei der U18 DM in Regensburg, die parallel stattfand, erreichten die Reds einen guten 5. Platz. red