Der Engländer Nathaniel Philips verstärkt den VfB. Foto: Getty Images/Lynne Cameron - Getty Images/Lynne Cameron

Der 22-Jährige Engländer ist der 16. Neuzugang des Fußball-Zweitligisten und möchte sich in Deutschland für höhere Aufgaben empfehlen.

StuttgartDie Liste wird länger und länger. 16 Zugänge hat der Fußball-Zweitligist VfB Stuttgart mittlerweile für diese Saison verzeichnet inklusive der drei Leihrückkehrer (Orel Mangala, Marcin Kaminski, Roberto Massimo) und der zwei Aufrücker aus der eigenen Jugend (Luca Mack, David Grözinger). Den Anfang machte im Mai die Verpflichtung von Mateo Klimowicz (Instituto AC Cordoba). Nummer 16 ist seit Mittwoch der Engländer Nathaniel Phillips, den der Bundesliga-Absteiger für eine Saison vom FC Liverpool ausgeliehen hat.

Zum einen haben sich die Stuttgarter im Fall der elf komplett neuen Spieler intensiv bei deutschen Zweitligisten umgeschaut, was sich in den Verpflichtungen von Atakan Karazor (Holstein Kiel), Philipp Klement (SC Paderborn), Hamadi Al Ghaddioui (Jahn Regensburg) und auch Fabian Bredlow vom Mitabsteiger 1. FC Nürnberg niedergeschlagen hat. Zum anderen hat der VfB sich die Dienste von talentierten Akteuren gesichert, die bei Erstligisten im In- und Ausland eine untergeordnete Rolle spielten: Pascal Stenzel (Leihe vom SC Freiburg), Gregor Kobel (Leihe von der TSG Hoffenheim), Tanguy Coulibaly (Paris Saint-Germain), Maxime Awoudja (FC Bayern München) und nun eben Nathaniel Phillips. Nur Mateo Klimowicz und Sasa Kalajdzic (FC Admira Wacker Mödling) passen in keines dieser beiden Raster.

Nach dem Kreuzbandriss von Leihrückkehrer Marcin Kaminski sahen die Stuttgarter in der Innenverteidigung noch Handlungsbedarf, um die vierte Planstelle neben Kapitän Marc Oliver Kempf, Routinier Holger Badstuber und Neuzugang Maxime Awoudja zu besetzen. Zuletzt wurden beispielsweise Felix Uduokhai (VfL Wolfsburg) und Kevin Akpoguma (TSG Hoffenheim) gehandelt, letztlich machte aber Nathaniel Phillips das Rennen. „Wir sind davon überzeugt, dass er alle Voraussetzungen mitbringt, um nach der Verletzung von Marcin Kaminski schnell ein wichtiger Faktor auf der Innenverteidiger-Position zu werden“, sagt der VfB-Sportdirektor Sven Mislintat.

Seit gemeinsamen Zeiten bei Borussia Dortmund besitzt der renommierte Kaderplaner einen guten Draht zum Liverpooler Trainer Jürgen Klopp und kennt sich generell in England gut aus: Er arbeitete vor seinem Engagement in Stuttgart für den FC Arsenal. „Mit Nathaniel Phillips verpflichten wir einen jungen englischen Innenverteidiger, der schon in der vergangenen Saison vor dem Sprung in die Profimannschaft des FC Liverpool stand“, sagt Mislintat über den in Bolton geborenen 22-Jährigen. „Aufgrund der großen Konkurrenzsituation und wegen einer Verletzung blieb ihm dieser Schritt aber bisher verwehrt, sodass sich nun für uns die Gelegenheit ergeben hat, Nathaniel für eine Saison auszuleihen.“

Im Sommer 2016 wechselte Phillips von seinem Heimatverein Bolton Wanderers zur U 23 des FC Liverpool. Insgesamt stehen für ihn nach drei Jahren an der Anfield Road 27 Spiele in der Premier League 2 zu Buche. Große Teile der Saison 2017/18 verpasste er wegen einer Rückenverletzung. In der Sommervorbereitung 2018 konnte er sich ins Blickfeld von Klopp spielen, wurde aber von einer Knöchelverletzung zurückgeworfen, durch die er lange ausfiel.

Vergangenen Monat war Phillips erneut bei der US-Tour der Profis des amtierenden Champions-League-Siegers dabei, doch sucht er jetzt erst einmal Spielpraxis beim VfB. Am Mittwoch verlängerte der 1,88 Meter große Abwehrspieler seinen Vertrag beim FC Liverpool „langfristig“ (wie der englische Topclub mitteilte, ohne genaue Angaben zu machen) und wurde umgehend nach Stuttgart ausgeliehen. Dort trainierte er am Mittwochnachmittag bereits erstmals mit.

Phillips ist der erste Engländer, der jemals beim VfB im Profikader stand. „Ich freue mich sehr, hier zu sein. Der VfB ist ein Verein mit einer großen Tradition und ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass die Rückkehr in die Bundesliga gelingt“, sagt der 22-Jährige. Zugang Nummer 16 übernimmt übrigens die Rückennummer 5 von Timo Baumgartl, der kürzlich Abgang Nummer 16 war.