Gelingt VfB-Stürmer Takuma Asano (links) am Samstag gegen die Bayern ein Treffer? Foto: Archivbild: dpa

Von Hannes Kern
Stuttgart – Die Vorzeichen stehen nicht gut für den Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart vor dem Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den Branchenprimus Bayern München. Die Stuttgarter verloren drei Mal hintereinander und stehen in der Tabelle auf Platz 14 mit nur noch drei Punkten Abstand auf einen Abstiegsplatz. Hinzu kommen jede Menge Personalprobleme – und die Stimmung ist auch nicht die beste nach dem jüngsten 0:1 gegen Hoffenheim.
„Das war zu wenig“, sagt VfB-Trainer Hannes Wolf, „die Enttäuschung war riesengroß.“ So wie es aussieht, kann dem VfB gegen die Bayern nur ein kleines Fußballwunder helfen. Zumal die Stuttgarter die vergangenen zwölf Spiele gegen die Münchner allesamt verloren haben. Wolf versucht, allen widrigen Umständen zum Trotz gegenzusteuern. Motto: Wir haben zwar keine Chance, aber wir nutzen sie.

„Müssen um unser Leben laufen“

„Wir können gegen die Bayern nicht enttäuscht auf den Platz laufen“, sagt der 36-Jährige. Wolf muss den schwierigen Spagat schaffen zwischen kritischer Aufarbeitung der Niederlage in Hoffenheim und der Verbreitung von Zuversicht. „Wir wollen natürlich gewinnen, wissen aber, dass das gegen die Bayern sehr, sehr schwer wird“, sagt der Trainer, der dennoch auf „einen richtig guten Jahresabschluss“ hofft.
Wie aber soll das gehen? Seinen genauen Plan wollte Wolf natürlich nicht verraten. Fest steht: Der VfB muss anders auftreten als gegen Hoffenheim. Dort hat die Mannschaft laut Wolf „nicht die letzte Aggressivität und Durchsetzungswillen gezeigt“. Entscheidend sei die Mentalität, und die war beim 0:1 in Sinsheim „nicht auf dem höchsten Level“. Auf das Spiel heute gegen den Rekordmeister bezogen, heißt das für Wolf: „Wir müssen um unser Leben laufen, um was zu holen.“
Die jüngsten Misserfolge haben sicher das Selbstvertrauen beeinträchtigt, zumal die Abstiegsangst langsam in die Köpfe kriecht. „Wir müssen die Tabelle ausblenden“, sagt Wolf, wohl wissend, dass die Situation brenzlig ist und „bei den Fans Druck erzeugt“.
Grundvoraussetzung für einen Erfolg ist eine stabile Defensive. Und – wenn möglich – soll der Angriff mehr Durchschlagskraft entwickeln als in den vergangenen Spielen. Das Problem: Der VfB Stuttgart muss wahrscheinlich auch auf seinen besten Torschützen Chadrac Akolo (vier Treffer) verzichten. Der Kongolese hat nach seiner Rippenprellung Schmerzen beim Atmen. „Es würde mich sehr erstaunen, wenn er sagt, dass es geht“, sagte Wolf. Neben Akolo müssen die Stuttgarter auch auf Anastasios Donis verzichten (Faserriss in der Gesäßmuskulatur). Die Not im Angriff ist also groß. Ob der zuletzt auf der Ersatzbank schmorende Simon Terodde am Samstag von Beginn an zum Einsatz kommt, ist dennoch alles andere als sicher.

So wollen sie spielen

VfB Stuttgart: Zieler – Baumgartl, Badstuber, Kaminski – Pavard, Insua – Gentner, Ascacibar – Brekalo, Özcan – Asano.
FC Bayern München: Ulreich – Kimmich, Süle, Hummels, Rafinha – Javi Martinez, Tolisso – Müller, James, Coman – Lewandowski.
Schiedsrichter: Rohde (Rostock).