Rivalen auf der linken Außenbahn: Dennis Aogo... Foto: Archivbild: dpa

Von Hannes Kern
Stuttgart – Das Heimspiel am Freitag (20.30 Uhr) gegen das Schlusslicht 1. FC Köln ist brisant genug für den Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart. Nach der unglücklichen 1:2-Niederlage bei Eintracht Frankfurt will der VfB wieder in die Erfolgsspur zurückkehren und in der Tabelle einen Sprung nach oben machen. Innerhalb der Stuttgarter Mannschaft wächst der Konkurrenzdruck – insbesondere im Angriff und auf der linken Abwehrseite.
Eine Frage lautet: Simon Terodde und/oder Daniel Ginczek im Angriff? Und nach Emiliano Insuas Genesung von einer tiefen Risswunde im Oberschenkel muss Neuzugang Dennis Aogo um seinen Platz kämpfen.
VfB-Trainer Hannes Wolf ist einerseits „froh, dass wir in der Mannschaft einen harten Konkurrenzkampf haben“. Andererseits hat er die Qual der Wahl. Ob Insua am Freitag bereits von Beginn an zum Einsatz kommt, sei dahingestellt. „Er hat uns gefehlt“, sagte Wolf, der insbesondere die Offensivqualitäten des argentinischen Abwehrspielers schätzt. „Er hat in der vergangenen Saison mit seinen Vorlagen wesentlich dazu beigetragen, dass wir den Aufstieg geschafft haben“, sagte Wolf.
Aogo, der in Frankfurt die Kapitänsbinde trug, sieht dem internen Konkurrenzkampf gelassen entgegen. „Mit Insua bekommen wir mehr Qualität, und das ist gut für die Mannschaft“, sagte der 30-Jährige.
Im Grunde könnten beide auch zusammen spielen. Denn Aogo hat in Hamburg und bei Schalke oft im defensiven Mittelfeld agiert, wo der VfB ohnehin gut besetzt ist. Aogo selbst sieht sich eher auf der linken Abwehrseite zu Hause.
Das Dauerthema Terodde und/oder Ginczek ist seit Frankfurt um eine Variante reicher. Zum ersten Mal musste der in dieser Saison bis dahin torlose Terodde zunächst auf der Bank Platz nehmen. Dafür spielte Ginczek von Beginn an.

Der Tor-Bann ist gebrochen

Terodde wurde in der 61. Minute eingewechselt und traf kurz danach zum 1:1. Damit war der Tor-Bann gebrochen. Dass Wolf die beiden am Freitag von Beginn an gemeinsam aufs Spielfeld schickt, ist eine mögliche Variante. In der vergangenen Saison hatte der Trainer das Duo beispielsweise in Fürth für die Startformation nominiert – allerdings mit mäßigem Erfolg. „Es ist gut, wenn man einen frischen Stürmer einwechseln kann“, könnte Wolf seiner Linie treu bleiben, mit einem von beiden beginnen und je nach Spielverlauf den zweiten als Verstärkung einwechseln.
Terodde war in Frankfurt von seinem Dasein als Bankdrücker nicht sehr angetan. Allerdings scheint er nicht nachtragend zu sein. „Er hat diese Woche gut trainiert“, meinte Wolf, der angesichts des großen Konkurrenzkampfes stets die unzufriedenen Spieler bei Laune halten muss.
Bei allen Überlegungen, wer und wer nicht und wer mit wem spielt, gilt für den VfB-Trainer, immer die Balance zwischen defensiver Sicherheit und Flexibilität im Angriff zu halten. „Wir dürfen dabei nicht komplett aus unserem System ausbrechen“, sagte der 36-Jährige.
Fraglich gegen Köln ist der Einsatz von Chadrac Akolo, der sich eine Erkältung eingefangen hat.
Interessant vor dem Duell mit dem FC ist ein Blick auf die Statistik: Der VfB hat in diesem Jahr noch kein Heimspiel verloren, auf der anderen Seite haben die Schwaben seit 21 (!) Jahren kein Bundesliga-Heimspiel gegen die Rheinländer mehr gewonnen.

So wollen sie spielen

VfB Stuttgart: Zieler – Baumgartl, Badstuber, Pavard – Ascacibar –Beck, Aogo, Donis, Brekalo – Ginczek, Terodde.
1. FC Köln: Horn – Klünter, Sörensen, Maroh, Heintz, Rausch – Jojic, Lehmann – Zoller, Bittencourt –Osako.
Schiedsrichter: Cortus (Röthenbach).