Nach dem Trainingslager ist der interne Kampf um die Plätze entbrannt. Foto: dpa - dpa

Stellte sich die Mannschaft zum Ende der Hinrunde quasi von alleine auf, hat VfB-Trainer Markus Weinzierl im Trainingslager gut gearbeitet. In der Rückrunde soll jede Position doppelt besetzt sein.

StuttgartGenau eine Woche ist es noch für den VfB Stuttgart bis zum Start der Rückrunde in der Bundesliga am nächsten Samstag (15.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05. Der Konkurrenzkampf ist dank der Rückkehr fast aller Verletzten und zwei Winterzugängen in vollem Gange – nicht nur was die Plätze in der ersten Elf angeht, sondern auch die Plätze im Kader für das jeweilige Spiel.

„Es ist ein Grundprinzip einer guten Mannschaft, dass man Positionen doppelt besetzt und mehrere Varianten hat, damit ein interner Kampf um die Plätze besteht“, sagt VfB-Trainer Markus Weinzierl. „Es ist leistungsfördernd, wenn ich mir nicht sicher sein kann, fix zu spielen, sondern die Leistung entscheidend ist. Und so verstehe ich meinen Job auch: zuzuschauen und den Besten auf einer Position aufzustellen.“ Vorentscheidungen sind aber bereits gefallen. Nach dem an diesem Samstag zu Ende gehenden Trainingslager in La Manga, das der VfB mit einem 2:2 und zwei Mario-Gomez-Toren im Testspiel gegen Cercle Brügge abschloß, scheinen die meisten Plätze in der Anfangsformation vergeben zu sein.

Tor

Die Hierarchie unter ihnen ist ganz klar. Der 29 Jahre alte Ron-Robert Zieler ist die unumstrittene Nummer eins zwischen den Pfosten. Jens Grahl (30), Florian Kastenmeier (21) und der in La Manga wieder ins Teamtraining eingestiegene Alexander Meyer (27) stehen als Ersatz parat.

Abwehr

Die Innenverteidigung steht. Timo Baumgartl (23) und Marc Oliver Kempf (22) sind als Kernstück einer Viererkette gesetzt – zumindest, bis Benjamin Pavard (22/Muskelbündelriss im Oberschenkel) wieder zur Verfügung steht. Die Auftaktpartie gegen die Mainzer wird der Weltmeister jedoch verpassen. In seiner Abwesenheit ist der wiedergenesene Holger Badstuber (29) die erste Alternative. Die Position des rechten Verteidigers ist augenblicklich die größte Baustelle. Andreas Beck (31) konnte wegen Knieproblemen das Trainingspensum nur in Teilen absolvieren. Pablo Maffeo (21) hinkt den Erwartungen weiter hinterher. Zwischendurch testete Weinzierl den lauf- und zweikampffreudigen Mittelfeldspieler Santiago Ascacibar (21) auf der Position als rechter Verteidiger, zuletzt dann Gonzalo Castro (31).

Um den linken Verteidigerposten duellieren sich Borna Sosa (20) und Emiliano Insua (30). Der wiedergenesene Kroate hat wohl leicht die Nase vorne, weil er sich defensiv besser macht als der zehn Jahre ältere Argentinier.

Mittelfeld

Der VfB-Trainer ist nicht auf eine Grundordnung festgelegt. 4-1-4-1 wie gegen Cercle Brügge und 4-2-3-1 sind die wahrscheinlichsten Varianten. In beiden sind der Kapitän Christian Gentner (33) und Dennis Aogo (31) Fixpunkte, die der Trainer auch beide seiner zentralen Achse in der Mannschaft zurechnet – mit Ron-Robert Zieler, Marc Oliver Kempf und Mario Gomez.

Die Übungen zum Spielaufbau in La Manga vollzog Weinzierl durchweg mit einer Doppelsechs in der Besetzung Gentner/Aogo. Im 4-1-4-1 hat auch Santiago Ascacibar einen Platz im Mittelfeld sicher. Den Job auf der rechten Offensivseite hat direkt der Winterzugang Alexander Esswein (28) erobert – Anastasios Donis (22) hat sich das Leben im Kampf um einen Stammplatz mit seiner Undiszipliniertheit zusätzlich schwer gemacht. Auf dem linken Flügel dürfte Steven Zuber auflaufen.

Sturm

Hier gibt es null Konkurrenzkampf: Mario Gomez (33) ist der Platzhirsch, an dem Ex-Nationalstürmer führt kein Weg vorbei. Sollten zwei Angreifer auflaufen, sind Nicolas Gonzalez, Anastasios Donis sowie Chadrac Akolo Optionen neben oder hinter ihm. Sollte noch ein weiterer neuer Spieler kommen, dann wohl ein Stürmer.