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Der Nächste, bitte: Der VfB Stuttgart entlässt Tayfun Korkut und sollte nun endlich mal getreu seinem Vereinsmotto handeln.

StuttgartNun also Tayfun Korkut. Der nächste auf der traurigen und langen Liste der entlassenen Trainer des VfB Stuttgart. Der Traditionsclub, bei dem in den vergangenen Jahren vor allem der Trainerwechsel Tradition hat, steht mal wieder ohne Chefcoach da. Es ist – das muss man so sagen – die alte Leier.

Dass VfB-Sportvorstand Michael Reschke am Samstag ein Treuebekenntnis abgab („Die Trainerfrage stellt sich nicht“) und Korkut am Sonntag – aus sportlicher Sicht verständlich – gefeuert wurde, macht die Angelegenheit noch unschöner. Kann man so machen, ist dann halt schäbig. Aber auch das ist im Profifußball leider die alte Leier. Nach der Beurlaubung sprach Reschke davon, dass man nun eine Lösung finden wolle, die „absoluten Überzeugungscharakter“ hat. Klingt schwülstig gut, bedarf jedoch vor allem des Rückgrats der Vereinsverantwortlichen.

Wie wär es mit einer Jobgarantie?

Denn der neue Trainer kann nur überzeugen, wenn Rückendeckung in und um den Verein vorhanden ist – auch in (lang anhaltenden) erfolglosen und kritischen Phasen. Und zwar von Anfang an, was bei Korkut nicht der Fall war. Warum nicht mal eine dreijährige Jobgarantie für den neuen Trainer? Das würde zum Vereinsmotto „furchtlos und treu“ passen – und wäre ein Versuch, dem Erklingen der alten Leier im Herbst 2019 vorzubeugen. Das Mittel Trainerwechsel hat sich jedenfalls beim VfB erschöpft, der mittel- und langfristige Erfolg bleibt seit Jahren aus.

Mit einer Jobgarantie könnte aus einem Trainerkapitel mal wieder ein weiß-rotes Buch werden, vielleicht sogar mit 1893 Seiten. Hannes Wolf wäre ein guter Protagonist gewesen.