Ausgerechnet Filip Kostic von Eintracht Frankfurt trifft gegen den Stuttgarter Torwart Ron-Robert Zieler zum 2:0. Foto: dpa - dpa

Lange Zeit spielte der VfB nicht wie ein Abstiegskandidat, doch dann schlug ausgerechnet der Ex-Stuttgarter Filip Kostic zu. Trainer Markus Weinzierl glaubt dennoch weiterhin an Platz 15.

Stuttgart Die Abstiegssorgen des VfB Stuttgart haben sich weiter vergrößert – „dank“ eines 0:3 (0:1) bei Eintracht Frankfurt, das seine Ambitionen auf die erstmalige Champions-League-Teilnahme dank Doppeltorschütze Filip Kostic untermauert hat. Für die Schwaben, die nach nur einem Sieg aus den vergangenen zwölf Liga-Spielen weiter auf dem Relegationsplatz 16 stehen, wird die Situation immer brenzliger – derweil der deutsche Fußball-Pokalsieger mit dem Sieg zum Abschluss des 27. Bundesliga-Spieltags den Sprung auf Tabellenplatz vier schaffte.

Frankfurt feierte bei der nächsten Fußball-Party den Sprung auf den Champions-League-Platz, für den VfB Stuttgart blieb nur Hohn und Spott übrig. „Stuttgart, Stuttgart, Zweite Liga. Oh, wie ist das schön, euch nie mehr zu sehen“, schallte es nach dem Sieg der Eintracht aus dem Frankfurter Block. Matchwinner für die Eintracht war ausgerechnet Filip Kostic, der die ersten beiden Tore in einer selten hochklassigen Partie (45./64. Minute) erzielte. Torjäger Luka Jovic setzte mit seinem 16. Saisontor vor 51 500 Zuschauern im ausverkauften Frankfurter Stadion den Schlusspunkt. „In der Mannschaft wird ein überragender Job gemacht“, schwärmte Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic und verteilte ein Extra-Lob an Matchwinner Kostic: „Wir sind glücklich, dass wir ihn bekommen konnten. Er hat alle Anlagen, die man braucht. Er läuft die Linie rauf und runter. Das macht er sensationell.“ Entsprechend gut sind nun die Aussichten. „Es läuft perfekt für uns. So kann es weitergehen. Dass wir auf Platz vier stehen, ist richtig geil. Die drei vorne wollen unbedingt Tore, Tore, Tore machen. Es macht einfach Spaß, das von hinten anzuschauen“, sagte Eintracht-Verteidiger Martin Hinteregger.

Für Stuttgart steht damit in der kommenden Woche ein wegweisendes Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg an. Die lange Zeit abgeschlagenen Franken könnten nach dem 3:0 gegen Augsburg mit einem weiteren Dreier im direkten Abstiegsduell bis auf einen Punkt an den VfB heranrücken. „Wir wissen, dass es eine schwierige Saison ist. Wir müssen das Positive aus der ersten Halbzeit sehen. Es geht darum, dass wir 15. werden. Das ist das Ziel“, sagte VfB-Coach Markus Weinzierl.

Das Team von Weinzierl sah nicht aus wie ein Abstiegskandidat, sondern beackerte die Eintracht in der ersten halben Stunde auf Augenhöhe. Mit etwas Glück hätte der VfB sogar selbst früh in Führung gehen können. Verteidiger Marc Oliver Kempf (7.) köpfte nach einer Ecke mit Wucht an die Latte, kurze Zeit später scheiterte Steven Zuber mit einem zu laschen Abschluss am deutschen WM-Teilnehmer Kevin Trapp.

Die Eintracht hatte gegen die mutig und offensiv auftretenden Gäste zwar ihre Räume, konnte diese aber lange nicht richtig nutzen. Mehrere Male vertändelten Haller, Jovic und Kostic aussichtsreiche Konterchancen mit unkonzentrierten und fahrigen Zuspielen.

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