Stuttgarts bisher erfolgreichster Torschütze Chadrac Akolo (links neben Dennis Aogo) ist wieder einsatzfähig. Quelle: Unbekannt

Von Hannes Kern
Stuttgart – Hinten stabil – vorne ausbaufähig. Beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart gestaltet sich die Lage nach dem Wiederaufstieg anders als erwartet. Hatten manche die Befürchtung, dass die Problemzone eher im hinteren Mannschaftsteil angesiedelt ist, wurden sie bisher eines Besseren belehrt. Dagegen schwächeln die Schwaben vor dem gegnerischen Tor. In sechs Spielen gab es lediglich drei Treffer bei sieben Gegentoren. Das soll sich am Samstag (15.30 Uhr) beim Auswärtsspiel in Frankfurt ändern.
Zwei dieser drei Tore erzielte Chadrac Akolo. Der Angreifer hat nach seiner überstandenen Zerrung in dieser Woche wieder voll trainiert und kehrt höchstwahrscheinlich gegen Frankfurt in die Startformation zurück. „Er hat in der Offensive große Qualitäten und ist für uns ein wichtiger Spieler“, sagte VfB-Trainer Hannes Wolf. „Er ist ein guter Junge, muss sich aber weiter bis an die Decke strecken.“ Auch Daniel Ginczek könnte in Frankfurt von Beginn an spielen. „Wir haben personell jetzt richtig Optionen“, sagte Wolf.
Was allerdings nicht heißen soll, dass der bisher erfolglose Stürmer Simon Terodde, der Torschützenkönig der 2. Bundesliga in der vergangenen Saison, aussetzen muss. Um den 29-Jährigen macht sich Wolf keine ernsthaften Sorgen. „Er hatte schon viele Abschlüsse und auch in der vergangenen Saison Phasen, in denen er eine Weile nicht getroffen hat. Da hat er sich selbst wieder herausgezogen.“ Immer nur darüber reden, bringe nichts, betonte der Coach. Der Stürmer müsse sich im Training die Erfolgserlebnisse holen. „Terodde zerbricht nicht daran, dass er bisher noch kein Tor erzielt hat.“ Und im Übrigen sei es so, dass alle Spieler „gerne Tore schießen dürfen“, ergänzte Wolf.
Auffällig beim VfB ist die Auswärtsschwäche. Drei Spiele, drei Niederlagen bei 1:7 Toren lautet die bisherige Bilanz. Das bedeutet den letzten Platz in der Auswärtstabelle. „Das ist ein sehr komplexes Thema“, sagte Wolf, der die Partie in Frankfurt so gestalten will wie ein Heimspiel. „Wir müssen noch mehr Chancen entwickeln und an unserem Limit spielen.“ Dabei gelte es, die defensive Stabilität beizubehalten.
Hinten war der Laden beim VfB zuletzt weitgehend dicht. Holger Badstuber stabilisierte beim 0:0 gegen den FC Augsburg die Abwehr, unterstützt von Marcin Kaminski. Auf den 25-jährigen Polen hält Wolf große Stücke. „Kaminski hat eine Top-Entwicklung gemacht, ist ein fantastischer Fußballer, technisch stark und hat sich defensiv stabilisiert. Außerdem sei Kaminski mit seinen Pässen ein „großer Faktor für unser Offensivspiel“.
In dieser Woche stieg Emiliano Insua wieder ins Training ein. Der argentinische Abwehrspieler hatte sich im August beim Testspiel gegen Betis Sevilla eine tiefe Schnittwunde am Oberschenkel zugezogen, die auch die Muskulatur in Mitleidenschaft gezogen hat. Allerdings rechnet Wolf nicht damit, dass Insua in den nächsten Wochen ein Comeback feiern könnte. „Er braucht noch einige Einheiten“, erklärte der Trainer. Ein Einsatz im Heimspiel gegen den 1. FC Köln nach der Länderspielpause am 13. Oktober wäre wohl zu vermessen.