Jan Billner (links) war im Spitzenspiel gegen den TV Bittenfeld 3 nur schwer zu stoppen. Beim 29:24-Sieg der HSG Oberer Neckar erzielte er zehn Treffer. Foto: Robin Rudel - Robin Rudel

Nach einer ganz starken Leistungen haben die Handballer der HSG Oberer Neckar das Spitzenspiel gegen den TV Bittenfeld 3 eindrucksvoll mit 29:24 für sich entscheiden können.

WangenNach dem glänzenden Saisonstart mit acht Siegen aus den ersten acht Partien wurden die Leistungen der HSG Oberer Neckar durchwachsener. Verstärkt galt es, Niederlagen zu verkraften. Die Folge: Das Team von Trainer Christian Krautberger verabschiedete sich nicht nur von der Tabellenspitze, sondern lief auch Gefahr, den Kontakt zum zweiten Platz abreißen lassen zu müssen. Dieser berechtigt zu den Aufstiegsspielen zur Landesliga und wurde seit längerer Zeit vom TV Bittenfeld 3 besetzt. Vor diesem Spieltag hatten die Neckarpiraten drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und empfingen eben Bittenfeld 3. Der Druck war also hoch, die HSG zum Siegen verdammt. Und die Handballer vom Oberen Neckar behielten eindrucksvoll die Nerven und lieferten eine ganz starke Leistung ab. „Das war unsere beste Abwehrleistung der Saison“, schwärmte Krautberger nach der Partie und war vor allem vom konsequenten Angehen der gegnerischen Angreifer begeistert. „Bittenfeld ist für sein konsequentes Eins-gegen-Eins-Spiel mit viel Zug zum Tor bekannt. Wir haben sie die ganze Partie über aber ständig attackiert, ihnen kaum Platz gelassen und wenig Möglichkeiten zum Abschluss gegeben.“ Und wenn die Bittenfelder dann doch mal ein Schlupfloch durchs HSG-Bollwerk gefunden hatten, dann stand da immer noch Bastian Gohl im Tor, der ebenfalls einen ganz starken Tag erwischte und „vor allem in kritischen Phasen in der ersten Hälfte wichtige Bälle hielt“.

Abwehr noch konsequenter

In den ersten 30 Minuten war die Partie nämlich völlig offen. Die Führung wechselte ständig, wobei die Gäste gegen Ende des ersten Abschnitts häufig mit zwei Toren die Nase vorne und mehrfach die Chance hatten, weiter davonzuziehen. Doch Gohl hatte was dagegen, hielt die HSG mit Paraden im Spiel und war mit verantwortlich, dass die Hausherren zur Pause nur 14:15 zurücklagen. Was dann mit dem Ertönen des Wiederanpfiffs folgte, werden die Bittenfelder wohl nicht so schnell vergessen. Verzweifelt versuchten sie, ein Tor zu erzielen, doch die HSG-Abwehr – allen voran der starke, unnachgiebige Mittelblock mit Florian Weimer und Manuel Grauer – machten den Gästen klar, dass sie sich schon etwas Besonderes einfallen lassen müssen, um wieder ein Erfolgserlebnis erzielen zu dürfen. Erst nach 12,18 Minuten zappelte der Ball im HSG-Netz – Marc Wissmann traf. Doch bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Hausherren ihre Aufgabe in der Offensive hervorragend erfüllt und führten nach dem ersten Gegentreffer beruhigend mit 22:16. Jan Billner leitete den HSG-Angriff nicht nur hervorragend an und war mit zehn Treffern erfolgreichster Werfer auf dem Parkett, sondern „setzte seine Mitspieler, auch auf den Außen, hervorragend in Szene“, gab’s ein Sonderlob von Trainer Krautberger. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt so gut wie entschieden und die HSG gewann problemlos mit 29:24.

Damit rangieren die Neckarpiraten nur noch einen Zähler hinter dem Zweitplatzierten Bittenfeld und will diesen natürlich weiterhin attackieren. Aber Trainer Krautberger weiß um die Probleme seiner Mannschaft. Einerseits habe man noch schwierige Begegnungen zu absolvieren, andererseits sei die Mannschaft in ihren Leistungen noch zu schwanken. „Bekommen wir die Konstanz rein und nehmen den Schwung aus dieser Partie mit, dann haben wir sicherlich die Chance auf Rang zwei.“

HSG Oberer Neckar: Bastian Gohl (Tor); Manuel Maile (1), Fabian Braun (2), Sherief Sabet, Jan Billner (10/4), Florian Weimer (4), Julian Grauer (1), Jochen Lindermayr (1), Timo Schramm (4), Manuel Grauer (1), Benjamin Innenmoser (5).