Obertürkheim - Für die Männer des TV Obertürkheim kam es zur vorentscheidenden Partie im Kampf um den Klassenerhalt gegen die fünftplatzierten Gäste des SC Korb. Nur mit einem Sieg hätte der TVO den drittletzten Tabellenplatz gegen den Verfolger HSG Gablenberg-Gaisburg verteidigen können und weiter auf den Klassenverbleib hoffen. Für den TVO lief es optimal: Man gewann mit 25:22 (14:11) und die HSG verlor, so dass man vorzeitig gesichert ist.

Die TVOler fanden vor voll besetzten Rängen in der Obertürkheimer Sporthalle zunächst gut ins Spiel und erzielten durch Wenger und Heinz die Treffer zur 2:0-Führung nach drei Minuten. In der Defensive baute Trainer Jürgen Silberberger auf die aus dem Hinspiel bewährte 3:2:1-Deckung. Zwar konnten die Kreise des Korber Spielmachers Wissmann ein ums andere Mal gestört werden, aber zu häufig fehlte die letzte Konsequenz beim Unterbrechen der Angriffe der Gäste, die mit drei Toren in Folge ihrerseits mit 3:2 (7.) in Führung gehen konnten. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Mokrovic fanden die Gastgeber wieder zurück in die Spur und legten bis zum Zwischenstand 9:8 (22.) immer jeweils einen Treffer vor, allerdings ohne sich deutlicher absetzen zu können. Als starken Rückhalt konnten sich die TVOler auf ihren starken Keeper Simon Zaiß verlassen, der in dieser Phase unter anderem zwei Siebenmeter und weitere Hochkaräter entschärfte. Tore von Lux, Wenger und dem am treffsichersten TVO-Schützen Berner bescherten den Gastgebern beim 14:10 (30.) eine Führung von vier Toren, die die Gäste mit einem Treffer per Siebenmeter mit der Pausensirene noch auf 11:14 verkürzen konnten.

Trainer Silberberger forderte in seiner Halbzeitansprache für den zweiten Abschnitt ein konsequenteres Unterbrechen in der Defensive sowie eine verbesserte Chancenauswertung. Die ersten Minuten der zweiten Hälfte waren aus Obertürkheimer Sicht aber zum Fürchten. Technische Fehler, überhastete und unvorbereitete Abschlüsse sowie eine Zeitstrafe brachten die Gäste wieder ins Spiel, die nach vier Treffern in Serie beim 15:14 (36.) plötzlich wieder die Nase vorne hatten. Zwar erzielte Berner in der 37. Minute endlich das erste Tor im zweiten Abschnitt zum Ausgleich, aber die Korber blieben am Drücker. Bis zum Zwischenstand von 20:20 (49.) legten die Gäste jeweils ein Tor vor, der TVO fand jedoch immer die passende Antwort und glich postwendend aus.

Mit Wille und Leidenschaft in der nun umgestellten Abwehrformation kam der TVO zurück, übernahm wieder die Kontrolle und ging durch zwei Treffer in Folge beim 23:21 (54.) erneut mit zwei Toren in Führung. In der Schlussphase verpasste es der TVO durch das Auslassen klarster Torchancen, früher für klare Verhältnisse zu sorgen - man scheiterte entweder am Aluminium oder am Korber Torhüter. Als Rauscher 35 Sekunden vor Schluss das vorentscheidende Tor zum 25:22 gelang, kannte der Obertürkheimer Jubel keine Grenzen mehr. Den Treffer zum gefeierten 26:22-Sieg erzielte mit seinem sechsten Tor der Obertürkheimer Regisseur Wenger.

Der TVO hatte gewonnen, aber was war der Sieg im Abstiegskampf tatsächlich wert? In den Stunden nach Abpfiff in der Obertürkheimer Sporthalle tröpfelten nach und nach die guten Nachrichten ein. Zunächst die Niederlage des direkten Verfolgers HSG Gablenberg-Gaisburg in Winnenden, wodurch der drittletzte Tabellenplatz in der Bezirksliga vor dem letzten Spieltag endgültig gesichert war. Später folgten die positiven Ergebnisse aus der Landesliga, die für große Freude beim Obertürkheimer Team und Anhang sorgten. Der Klassenerhalt des TVO war (wieder einmal) auf den letzten Drücker gesichert.

Für den TV Obertürkheim machten den Klassenerhalt perfekt: Knörzer, Zaiss (im Tor); Berner (12/7), Wenger (6), Bubeck, D. Goldbach, Heinz, Hofmann, Lux, Mokrovic, Rauscher, Silberberger (je 1), Exler, P. Goldbach. Matthias Knörzer