Robert Rinker (Mitte) und der TV Obertürkheim „flogen“ zum Turniersieg. Im Endspiel besiegte der TVO den Titelverteidiger HSG Oberer Neckar mit 18:12. Bei den Frauen waren Ina Ortwein Quelle: Unbekannt

Bei den Frauen triumphieren die Sportfreunde Schwaikheim 2 – Dritte Plätze für die HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See (Frauen) und die HSG Gablenberg-Gaisburg.

WangenAbwechslung beim Neckar-Cup: Nachdem zuletzt bei den Frauen die HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See (drei Mal in Serie) und bei den Männern Gastgeber HSG Oberer Neckar (vier Mal hintereinanderer) den Pokal holten, triumphierten dieses Mal andere Teams. Bei den Frauen gewannen erstmals die Sportfreunde Schwaikheim 2 das Turnier, bei den Männern siegte der TV Obertürkheim. Neben dem Pokal gab es für beide Clubs noch ein Preisgeld von 150 Euro.

„Wir haben sehr engagierte Leistungen und auch spannende Spiele gesehen“, gab sich Gerd Billner vom Ausrichter HSG Oberer Neckar mit dem dreitägigen Turnier zufrieden. Ein großes Lob sprach er seinem rund 30-köpfigen Helferteam aus. „Alle waren pünktlich, so dass die Veranstaltung problemlos über die Bühne ging.“

Zwei Wochen vor Saisonbeginn hat das Vorbereitungsturnier wieder seinen Zweck erfüllt. Die Trainer konnten noch verschiedene Dinge ausprobieren und auch erkennen, dass bis zum ersten Punktespiel noch Verbesserungsbedarf herrscht. Auffällig waren viele gut herausgespielte Aktionen, bei denen der Abschluss aber zu wünschen übrig ließ.

Auch wenn es bei den Frauen teilweise eindeutige Ergebnisse gab, endeten beide Gruppen mit einer Überraschung. Nicht etwa die Landesligisten HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See (Gruppe 1) und die SG Weinstadt (Gruppe 2) holten sich den Gruppensieg, sondern die Bezirksligisten Sportfreunde Schwaikheim 2 und die SG Hohenacker-Neustadt 2. Schwaikheim gewann die beiden Partien gegen Waiblingen 3 und den Vorjahresfinalisten TV Obertürkheim deutlich. Gleiches galt für den Titelverteidiger HSG Ca-Mü-Max. Im letzten Gruppenspiel trafen beide aufeinander. Dabei lag die HSG lange vorne, machte aber in der Endphase sowohl im Angriff als auch in der Abwehr zu viele Fehler und unterlag mit 15:17.

Landesliga-Duell um Platz 3

Auch Weinstadt und die SG Hohenacker-Neustadt 2 in Gruppe 2 erledigten ihre ersten beiden Aufgaben gegen die HSG Gablenberg-Gaisburg und die HSG Oberer Neckar souverän, so dass das direkte Duell die Entscheidung über den Einzug ins Finale bringen musste. Der Underdog Hohenacker-Neustadt hatte letztlich mit 23:20 die Nase vorn.

Bei den Männern in Gruppe 1 gab sich der Bezirksligist TV Obertürkheim keine Blöße. Die Spiele gegen den TV Oeffingen 2 (Bezirksliga), die HSG Oberer Neckar 2 (Kreisliga A) und die HSG Gablenberg-Gaisburg (Bezirksklasse) wurden gewonnen, so dass der TVO problemlos im Endspiel stand. Den Einzug ins kleine Finale schaffte die HSG Ga-Ga, die sowohl Oeffingen 2 als auch den Oberen Neckar 2 deutlich besiegte.

Durch die Männer-Gruppe 2 marschierte Titelverteidiger HSG Oberer Neckar (Bezirksliga) recht souverän. Gegen den Neu-Bezirksligisten HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See hatte man zwar nur mit zwei Toren Unterschied gewonnen. Dafür präsentierte sich der Obere Neckar im entscheidenden Spiel um den Gruppensieg gegen die SG Weinstadt 2 (Bezirksliga) überzeugend – mit 18:12 wurde die Partie gewonnen.

Das Spiel um Platz 3 bei den Frauen war die Generalprobe für den 13. Oktober. Da stehen sich im Liga-Alltag die HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See und die SG Weinstadt gegenüber. Ca-Mü-Max-Coach Klaus Bender forderte von seinen Spielerinnen anders als im entscheidenden Spiel gegen Schwaikheim, „in der Abwehr nicht so offensiv zu decken und im Angriff den direkten Weg zum Tor zu suchen, anstatt nur quer zu laufen“. Die Anweisungen wurden prompt umgesetzt. Die HSG-Spielerinnen steuerten schneller Richtung gegnerisches Gehäuse. Das zahlte sich aus, nach sechs Minuten führte man mit 4:2. Auch die Abwehr präsentierte sich verbessert. Weinstadt tat sich schwer, Lücken im HSG-Verbund zu finden. Wenn dies mal gelang, dann sorgten Ann-Kathrin Laure und später Jennifer Egyed sowie Marina Rüdinger im HSG-Tor dafür, dass es kaum Jubelmomente für die SG gab. Per Doppelschlag sorgte Kristin Mahler für die beruhigende 10:4-Pausenführung. Die Ca-Mü-Max-Frauen spielten auch nach der Pause konsequent und sicherten sich durch einen 20:9-Sieg den 3. Platz.

Hohes Tempo im Männer-Finale

Im kleinen Finale der Männer schenkten sich die HSG Ga-Ga und die SG Weinstadt 2 nichts. Es wurde versucht, das Tempo hochzuhalten. Die Ga-Gas um den guten Torhüter Florian Härter waren in der Defensive aggressiver und hatten mehr Zug zum Tor beziehungsweise die besseren und schnelleren Spielzüge parat. Folge: Nach elf Minuten führte das Team von Trainer Alexander Adam bereits mit 5:1. Zur Pause erhöhte die HSG auf 8:2. Ein deutlicheres Resultat ließ der Weinstadter Schlussmann Andreas Strauss nicht zu, der einige – auch freie – Würfe parierte. Nach der Pause war Personal-Rotation bei den Ga-Gas angesagt – am Spielverlauf und dem klaren 17:7 änderte das nichts.

Das Frauen-Endspiel zwischen Schwaikheim 2 und Hohenacker-Neustadt 2 war von Beginn an temporeich, aber auch hektisch. Viele Ballverluste und unpräzise Würfe waren die Folge. Schwaikheim verfügte jedoch über die bessere Präzision und war konsequenter im Abschluss. Nach zwölf Minuten führten die Sportfreunde aus Schwaikheim mit 6:4. Auch deshalb, weil die SG in Person von Olivia Restivo innerhalb von zehn Sekunden zwei Mal per Siebenmeter an Torhüterin Cora Schmid scheiterte. Zur Pause lag Schwaikheim mit 10:7 vorne, der Ausgang des Finales war aber weiter offen. Schwaikheim war im zweiten Abschnitt noch zielstrebiger, markierte viele Tore auch über Tempogegenstöße, während die SG im Abschluss die Bälle oftmals gegen Pfosten oder Latte setzte. Als Anja Itterheim sieben Minuten vor Schluss zum 14:10 per Siebenmeter traf, war die Vorentscheidung gefallen. Letztlich gewann der Bezirksligist Schwaikheim durch einen 17:11-Erfolg erstmals den Neckar-Cup.

Im Männer-Endspiel beziehungsweise „Neckar-Klassiker“ zwischen der HSG Oberer Neckar und dem TV Obertürkheim war Abwarten fehl am Platz. Sofort ging es – wie gewohnt auch körperlich robust – zur Sache. Beide Seiten packten in der Abwehr ordentlich zu. Im Angriff versuchten beide, schnell zum Abschluss zu kommen. Dies führte in der Anfangsphase zu vielen Fehlwürfen. So stand es nach neun Minuten, nachdem Manuel Berner einen Siebenmeter verwandelte, 3:1 für Obertürkheim. Danach war die TVO-Abwehr im Zusammenspiel mit dem guten Torhüter Florian Klar weiter aufmerksam und auch im Angriff – der TVO leistete sich ebenfalls einige technische Fehler – war man treffsicherer und führte zur Halbzeit mit 7:4. Auch nach der Pause hatten die Gastgeber Probleme beim Torwurf. Die Obertürkheimer indes kombinierten besser und sicherer. So führten sie nach 27 Minuten mit 12:6, ehe Jan Billner per Siebenmeter auf 7:12 verkürzte. Weitere drei Minuten später war die Partie dann jedoch entschieden, dem TVO gelang das 14:7 durch Florian Silberberger. Letztlich gewann das Team von Trainer Klaus Schardt verdient mit 18:12 und zum zweiten Mal den Neckar-Cup.