Sonîa Staib und die HSG Ca-Mü-Max ließen sich von keinem Team aufhalten und gewannen auch das Endspiel gegen Weinstadt eindrucksvoll mit 17:10. Mehr Probleme hatten im Finale Moritz Eitler (oben) und die HSG Oberer Neckar gegen Florian Siberberger (Nr. 2) und den TV Obertürkheim. Die HSG siegte mit 18:17. Quelle: Unbekannt

Die Männer besiegen nach einem packenden Finale den Titelverteidiger TV Obertürkheim mit 18:17 – Bei den Frauen gewinnt die HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See.

WangenNach einer Siegesserie mussten sie im vergangenen Jahr den „Pott“ anderen Teams überlassen, in diesem Jahr waren sie wieder erfolgreich: Bei den Frauen gewann die HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See ohne Punktverlust den Neckar-Cup, bei den Männern triumphierte der Gastgeber HSG Oberer Neckar. Neben Pokalen gab es für beide Clubs auch noch ein Preisgeld von 150 Euro.

„Das Turnier lief erneut perfekt über die Bühne“, sagt Gerd Billner, der stellvertretende Vorsitzende des Ausrichters HSG Oberer Neckar. „Darüber hinaus waren die Schiedsrichter gut und aus sportlicher Sicht sind die Mannschaften zwei Wochen vor Saisonbeginn schon recht gut in Form.“ Positiv sei zudem, dass es der HSG immer noch gut gelinge, genügend Helfer für die drei Tage zu finden – insgesamt waren rund 30 im Einsatz.

Bei den Frauen gab es sowohl in der Gruppe 1 als auch in der Gruppe 2 (nur drei Mannschaften) einen Dominator. In der Gruppe 1 wurde der Landesligist HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See seiner Favoritenrolle gerecht und zog durch drei ungefährdete Siege ins Halbfinale ein. Ebenso zeigte sich in der anderen Gruppe der Titelverteidiger Sportfreunde Schwaikheim 2 (Bezirksliga) stark. Die Sportfreunde standen nach zwei eindrucksvollen Siegen im Halbfinale. Auch gegen den Gastgeber HSG Oberer Neckar (Bezirksklasse) siegte Schwaikheim deutlich. Die Gastgeberinnen lösten indes durch einen 20:13-Sieg über die HSG Gablenberg-Gaisburg (Kreisliga A) das Ticket fürs Semifinale. In Gruppe 1 steckte der andere Landesligist, die SG Weinstadt, die Niederlage gegen die HSG Ca-Mü-Max gut weg und sicherte sich nach Siegen über den TV Obertürkheim (Bezirksklasse) und den Bezirksligisten SV Hohenacker-Neustadt 2 ebenfalls den Halbfinaleinzug.

In der Männer-Gruppe 1 musste das Torverhältnis über den Gruppensieg entscheiden. Denn im direkten Duell trennten sich der Gastgeber HSG Oberer Neckar (Bezirksliga) und der TV Plochingen 2 (Bezirksklasse) mit 17:17. Beide siegten gegen die HSG Ca-Mü-Max (Bezirksklasse). Der Gastgeber zielte jedoch um sechs Treffer besser und zog als erster ins Halbfinale ein, Plochingen folgte als zweiter.

Während die Überraschung in Gruppe 1 ausblieb, gab es diese in der Männer-Gruppe 2 . Die HSG Oberer Neckar 2 (Kreisliga A), trainiert vom Turnierorganisator Gerd Billner, setzte sich nach einer spannenden Begegnung gegen die HSG Gablenberg-Gaisburg (Bezirksklasse) mit 18:17 durch. Dies reichte, um als Zweitplatzierter ins Halbfinale zu gelangen. Denn der favorisierte Titelverteidiger TV Obertürkheim (Bezirksliga) gewann beide Partien.

Im ersten Frauen-Halbfinale hatte die HSG Ca-Mü-Max gegen die HSG Oberer Neckar alles im Griff und gewann nach 40 Minuten mit 21:12.

Coach Toldo mit zwei Platzierungen

Weitaus abwechslungsreicher verlief das Remstal-Halbfinale zwischen dem Titelverteidiger Schwaikheim und Weinstadt. Zur Pause stand es 10:10. Nach der Pause war Weinstadt zwingender im Abschluss und siegte mit 20:16.

Vor dem ersten Männer-Halbfinale stand fest: Ein Team der HSG Oberer Neckar zieht auf jeden Fall ins Finale ein. Denn die Erst- traf auf die Zweitvertretung. Trotz personeller Probleme wehrte sich die HSG 2 tapfer. In der zweiten Hälfte ging jedoch die Puste aus und die HSG 1 um Neu-Trainer Gregor Schäfer gewann mit 28:14.

Das zweite Halbfinale zwischen dem TV Obertürkheim und dem TV Plochingen 2 war deutlich intensiver und rassiger – zur Pause führte der TVO mit 8:7. Danach stellten die Obertürkheimer ihr Visier besser ein und führten nach 25 Minuten mit 13:7. Mit 17:11 sicherte sich der TVO dann den Finaleinzug.

Im Spiel um Platz drei der Frauen war Schwaikheim 2 Favorit gegen die HSG Oberer Neckar. In der Gruppenphase gab es schon ein Aufeinandertreffen, Schwaikheim siegte klar mit 19:9. Dieses Mal waren die Unterschiede deutlich geringer. Vor allem defensiv stand die HSG kompakter. Jedoch erarbeitete sich Schwaikheim zur Pause eine 8:5-Führung auch deshalb, weil man nach Ballverlusten der HSG schnell umschaltete und so viele einfache Treffer markierte. Doch die HSG gab nicht auf, verkürzte sechs Minuten vor Schluss auf 9:10 durch Amelie Mischke. Letztlich reichte es aber nicht. Schwaikheim sicherte sich den dritten Platz durch einen 13:11-Sieg.

Im kleinen Finale bei den Männern setzte der TV Plochingen 2 gegen die HSG Oberer Neckar 2 den guten Eindruck während des Turniers fort. Der TVP drückte weiterhin ordentlich aufs Tempo, nutzte viele Ballverluste der HSG zu schnellen Gegenstößen, die dann auch zu Toren verarbeitet wurden. Die personell angeschlagene HSG 2 – nur ein Ballwerfer saß noch auf der Ersatzbank – machte aber das, was sie während des gesamten Turniers auszeichnete: Sie versuchte, ihr Bestes zu geben. Freilich, das reichte gegen Plochingen nicht aus. Über 11:6 zur Pause hieß es nach 40 Minuten 24:14 für Plochingen.

Übrigens: Für TVP-Trainer Ivan Toldo war es der zweite dritte Platz des Turniers – er trainiert auch noch die Damen von Schwaikheim 2.

Das Frauen-Finale war von Beginn an temporeich. Die Cannstatterinnen führten nach schönen Spielzügen durch das Tor von Sonîa Staib nach vier Minuten bereits mit 3:0. Doch die Weinstädterinnen fanden allmählich in die Partie, stellten sich in der Abwehr besser auf die Gefahr aus dem Rückraum ein und fanden ab und an eine Lücke im HSG-Defensivverbund. Dass die HSG Ca-Mü-Max zur Pause dennoch mit 7:4 führte, lag mit an der über das gesamte Turnier guten Cannstatter Torfrau Marina Rüdiger, die einige Bälle, auch Siebenmeter, hielt und an der besseren Chancenverwertung. Weiterhin arbeiteten beide Teams nach der Pause konsequent in der Abwehr. Beiden Angriffsreihen merkte man an, dass bis zum Saisonstart das Visier noch richtig eingestellt werden sollte. Besser eingestellt hatte es aber auch weiterhin die HSG. Und als Luisa Kayerleber sieben Minuten vor Schluss zum 13:8 traf, war die Vorentscheidung gefallen. Die HSG Ca-Mü-Max gewann letztlich mit 17:10 und sicherte sich damit verdient den Neckar-Cup. „Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden, die Integration einiger neuer Spieler hat gut geklappt“, freute sich HSG-Coach Klaus Bender.

Emotionales Endspiel

Das Männer-Finale zwischen dem TV Obertürkheim und der HSG Oberer Neckar bedeutete die Neuauflage des Vorjahrs. Der TVO siegte damals mit 17:11. Wie im Neckar-Klassiker üblich, entwickelte sich eine emotionsgeladene Partie, bei der zu Beginn beide ordentlich in der Defensive standen und die Torhüter Timo Wenger (TVO) und Julian Schönherr stark parierten. Beim Stand von 1:1 nach sieben Minuten dann der erste Aufreger. Obertürkheims Philipp Wenger foulte Marco Haug und sah dafür die Rote Karte. Eine Schwächung für den TVO, der sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen ließ. Die Abwehrreihen standen weiterhin kompakt und machten es den Angriffsreihen schwer, zum Erfolg zu kommen. Dennoch gelangen einige Tore nach schönen Spielzügen. Zur Pause stand es im packenden Lokalderby nach dem Treffer des HSG-Mittelmanns Jan Billner 7:6 für den TVO. Unmittelbar nach der Pause glich Billner aus. Nach 30 Minuten kam der TVO aus dem Konzept, nachdem man sich über so manche Schiedsrichter-Entscheidung aufregte. Sherief Sabet markierte dann das 11:10, wenig später hieß es 13:10. Eine Minute vor Schluss stand es aber nur noch 18:17 und es gab Siebenmeter für die HSG – Wenger parierte gegen Billner. 30 Sekunden waren noch zu spielen, doch die Obertürkheimer vertändelten den Ball und die HSG gewann das spannende Finale. Der Gastgeber hat sich damit nicht nur für die Vorjahresniederlage revanchiert, sondern auch zum sechsten Mal den Cup gesichert.