Obertürkheims Robert Rinker versucht, den Wurf von Timo Schramm von der HSG Oberer Neckar zu blocken. Foto: Strehlow - Strehlow

Die Bezirksliga-Handballer der HSG Oberer Neckar nehmen gegen den Lokalrivalen TV Obertürkheim eindrucksvoll Revanche und gewinnen mit 33:24.

WangenVor gut zwei Wochen verließ der Bezirksligist TV Obertürkheim die eigene Ballsporthalle mit einem 29:23-Lokalderby-Sieg über die HSG Oberer Neckar. Nun im Rückspiel waren die Rollen komplett vertauscht. Die HSG gewann vor heimischem Publikum das einseitige Aufeinandertreffen souverän mit 33:24 (15:9). Dementsprechend war TVO-Coach Klaus Schardt nach den 60 Minuten komplett bedient und sprach von einer „katastrophalen Leistung“ seiner Akteure. Von Beginn an sei man zu ängstlich gewesen und habe vor allem das Tempo vermissen lassen. „Das schnelle Spiel hat uns über weite Strecken der Saison ausgezeichnet. In den vergangenen Wochen ist uns das etwas abgekommen.“ Sein Gegenüber Christian Krautberger, der nach vielen Jahren als Männer- und Frauen-Coach nun aufhört und künftig Vorstand der HSG Oberer Neckar sein wird, schaute nach der Partie zufrieden auf die Anzeigetafel. „Ja, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Grundstein zum Sieg war die starke Abwehrleistung. In dieser Runde hatten wir in diesem Bereich bislang große Probleme.“ Durch die Niederlage bleibt der TVO Dritter, die theoretische Chance auf den Titel hat man nun aber verspielt. „Wir haben sowieso nun noch auf Rang zwei spekuliert. Alles in allem bin ich mit der Runde aber sehr zufrieden. Wir haben deutlich mehr erreicht, als erwartet“, sagt TVO-Coach Schardt. Die HSG Oberer Neckar hat sich indes zwei Spieltage vor Saisonende auf den vierten Platz verbessert.

Philipp Wenger – mit sieben Toren bester TVO-Werfer – brachte die Gäste zu beginn der Partie in Führung. Es sollte die einzige während der 60 Minuten sein. Fortan zeichneten sich die Gäste mit Problemen im Abschluss und vielen technischen Fehlern aus. Auch Manuel Berner, der Kopf des TVO-Spiels, erwischte keinen guten Tag, warf ungewohnt häufig daneben oder fand in dem starken HSG-Schlussmann Bastian Gohl oft seinen Meister. Die HSG spielte von Beginn an konsequent vor dem Tor und schaltete bei Ballgewinn blitzschnell um, wobei Krautberger noch Verbesserungspotenzial im Abschluss erkannt hat. „Wir haben trotz der vielen Tore noch sehr viel klare Chancen liegengelassen.“ Die Gastgeber zogen kontinuierlich weg, führten nach neun Minuten nach einem verwandelten Siebenmeter von Jan Billner – er war mit elf Toren treffsicherster Akteur auf dem Feld – bereits mit fünf Toren. Zur Pause waren es dann sechs. Man hatte auch danach nie den Eindruck, als ob die HSG noch in Gefahr kommen könnte. Beim TVO stotterte der Angriffsmotor auch weiterhin gewaltig. Letztlich hatten die Hauherren leichtes Spiel und gewannen auch in der Höhe verdient mit 33:24.

Das letzte Lokalderby war die Partie auch für die HSG-Akteure Florian Weimer, Benjamin Innermoser und Timo Schramm. Weimer und Innermoser wecheln zum Württembergligisten TSV Schmiden, Schramm hört auf. Auch TVO-Akteur Robin Rinker wird künftig in der Württembergliga aktiv sein, dann in Diensten des TSV Alfdorf/Lorch. Weiterhin zu sehen sein wird Klaus Schardt, er macht als TVO-Coach weiter. Die HSG wird in der kommenden Runde von Gregor Schäfer (Co-Trainer TSV Schmiden I) angeleitet.

HSG Oberer Neckar: Gohl, Plaumann (beide im Tor), Braun (1), Glock (1), Heinze, Billner (11/4), Haug (4), Weimer (5), J. Grauer (2), Sabet (1), Schramm (4), M. Grauer (1), Innenmoser (1), Renner (2).

TV Obertürkheim: Klar, Scarcina (beide im Tor); Silberberger (3), Jerkovic (2), P. Goldbach, Berner (6/4), Rauscher (2), P. Wenger (7), Mokrovic, Serra, D. Goldbach, Berg, Rinker (4).