ObertürkheimSpannung, Emotionen, Aggressivität – alles Assoziationen, die nicht nur bei passionierten Handballfans eng mit Derbyspielen verbunden sind. Zumindest von Letzterem bot das Aufeinandertreffen des TV Obertürkheim und der HSG Oberer Neckar in der Obertürkheim Ballsporthalle reichlich. Um jeden Meter am Kreis wurde erbittert gerungen, keinen Zweikampf gaben die zwei couragiert auftretenden Teams verloren. Letztlich gewann der Gast mit 26:23 (12:10).
Die Gastgeberinnen aus Obertürkheim, zumindest von der Tabellenposition her die vermeintlich schlechtere Mannschaft, starteten dank eines verwandelten Strafwurfs mit einer 1:0-Führung in die Partie, während die HSG bis in die dritte Minute hinein auf den ersten Treffer warten musste. Diese haderte auch in der weiteren Anfangsphase mit der starken Kreisverteidigung der Obertürkheimerinnen, die selbst die kleinsten Bewegungsversuche im Keim erstickten. Doch was für den Turnverein so gut begonnen hatte, verflüchtigte sich schnell im weiteren Spielverlauf. Der HSG gelangen nun mit einem weniger kreisorientierten Spiel über die Rückraumpositionen Tore, während die Gastgeberinnen im Angriff sichtlich zu kämpfen hatten. Erst zwei Zeitstrafen gegen die Gäste sorgten wieder für die nötige Motivation und hielten das Spiel über die Halbzeitpause hinaus – die Gäste führten mit 12:10 – offen. Aus dieser kam der TVO deutlich besser zurück. Immer wieder schaffte der Ligasiebte den Anschlusstreffer, auf den die Gäste aber stets passende Antworten fanden. Deren Angriffswellen blieben bis in die Schlussminuten hinein konsequenter, während auf der Gegenseite gerade in den spielentscheidenden Situationen der Fehlerteufel zuschlug: Von ungenauen Pässen bis zum ins Seitenaus rollenden Ball blieb den Gastgeberinnen nichts erspart. Einzig TVO-Spielerin Lisa Silberberger, die mit acht Treffern erfolgreichste Torschützin, vermochte ihre Mannschaft noch im Spiel zu halten. Doch eine erneut starke Schlussphase der HSG Oberer Neckar besiegelte schließlich die Derbyniederlage für den TV Obertürkheim. Entsprechend euphorisch zeigte sich HSG-Coach Andreas Leupold nach Spielende: „Ich bin einfach nur glücklich und zufrieden mit unserer Leistung. Wir hatten einige Male etwas Pech im Abschluss, das war es dann aber auch schon an Kritikpunkten.“
Sein Trainerkollege Boris Schneider, hatte trotz der Niederlage ähnlich positive Worte für das Derby übrig: „Wir haben uns sicher nicht schlecht präsentiert, am Ende haben wir eben einige Fehler zu viel gemacht und nicht die notwendige Leistung für einen Sieg erbringen können.“ Schneiders Blick richtet sich indes schon auf Samstag, 25. März, wenn man beim direkten Tabellennachbarn aus Weinstadt gastiert. Die Marschroute für das Saisonfinale gibt Schneider bereits klar vor: „Ein Sieg zum Abschluss würde für uns einen versöhnlichen Saisonabschluss bedeuten.“