Stefanie Chaumet von der HSG Ca-Mü-Max wird von zwei Spielerinnen der HSG Nendingen/Tuttlingen/Wurmlingen angegriffen. Nach 60 Minuten unterlag die HSG Ca-Mü-Max im letzten Heimspiel vor der Winterpause mit 15:16. Foto: Pixelfrog Quelle: Unbekannt

Bad Cannstatt - Vor allem aufgrund einer ganz schwachen ersten Hälfte verloren die Frauen der HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See ihr Heimspiel gegen die HSG Nendingen/Tuttlingen/Wurmlingen mit 15:16 (7:11). Dadurch ist die HSG Ca-Mü-Max auf den sechsten Platz zurückgefallen.

Von Torsten Streib

Manchmal wäre es von Vorteil, für alle Fälle einen Miraculix, den Druiden von Asterix und Obelix, zu haben. Im Speziellen seinen Zaubertrank. Der würde puschen und müde Gesellen oder Gesellinnen schlagartig wieder munter und fit machen. Bei den Frauen der HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See hatte man zur Pause den Eindruck, als ob in der Kabine irgend ein flügelverleihender Trunk angemischt worden sei. Denn das Team von Trainer Tim Wagner präsentierte sich im zweiten Abschnitt plötzlich wie ausgewechselt. Noch vor dem Kabinengang lief vor allem im Angriff gar nichts. Es herrschte kaum Bewegungen an vorderster Front, der Ball wurde fast nur in die Breite gepasst, ganz selten mal versucht, aktiv in die Lücken zu stoßen. „Ein Angriffspiel war in der ersten Hälfte nicht vorhanden. Wir haben keinen Druck auf die gegnerische Abwehr aufgebaut und die Bereitschaft, ein Tor erzielen zu wollen, völlig vermissen lassen“, hat Wagner erkannt. Dementsprechend leuchtete auf der Anzeigentafel gerade mal eine Sieben für die Gastgeberinnen auf. Die im Schnitt klein gewachsenen Gäste, die sich durch viele Kreuzungen und Positionswechsel die Lücken erarbeiteten, brachten es auf elf Tore nach 30 Minuten. „Unsere Abwehr hat das ganze Spiel über gut funktioniert“, so Wagner, „mit insgesamt nur 16 Gegentreffern muss man eigentlich ein Spiel gewinnen. Doch 15 eigene Treffer sind einfach viel zu wenig“.

Kein Zaubertrank und auch nicht ein Donnerwetter in den Katakomben waren es, was die HSG Ca-Mü-Max plötzlich wieder in die Spur brachte. Vielmehr „habe ich die Mankos ruhig angesprochen und den Mädels zu verstehen gegeben, dass das bislang kein landesliga-würdiger Auftritt war“. Nach 32 Minuten hatte der alte Abstand immer noch bestand - die Gäste führten mit 12:8. Doch dann wurde das Angriffspiel der Gastgeberinnen deutlich schneller und beweglicher und es entstand auch Druck aus dem Rückraum. Anne Burmeister, die nach langer Zeit ihr Comeback gab, kam immer besser ins Spiel und mit ihrem dritten Tor gelang ihr nach 39 Minuten der Ausgleich zum 12:12. Während den Gästen nun einfache technische Fehler unterliefen, stellte die HSG Ca-Mü-Max das Ergebnis nach 47 Minuten durch Stefanie Chaumet sogar auf 14:12. Nach einer 15-minütigen Torflaute verkürzte Cara Riester per Siebenmeter auf 13:14. Sie war mit acht Toren beste Werferin des Spiels. Nach 50 Minuten erzielte Riester den Ausgleich und die Gastgeberinnen wurden plötzlich wieder nervös und ließen die Zielstrebigkeit Richtung Tor vermissen. Katrin Rössler erzielte zwar noch das 15:14, jedoch glich Anika Kupferschmid postwendend aus. Rössler hatte anschließend vom Siebenmeter-Strich aus die Chance, die Gastgeberinnen vier Minuten vor dem Ende wieder in Führung zu bringen. Sie vergab aber die Möglichkeit.

Sowieso war die Schwäche aus Siebenmetern auch ein Faktor, warum die HSG Ca-Mü-Max nach 60 Minuten mit leeren Händen dastand - von sieben Versuchen traf nur Sonia Staib einmal. Die Gäste versenkten indes fünf von sechs Siebenmetern.

Eine Minute vor dem Ende traf Anika Kupferschmid zum 16:15 für die Gäste - letztlich das siegbringende Tor.

Durch die Niederlage beträgt der Rückstand der HSG Ca-Mü-Max auf den begehrten zweiten Rang, der zu den Ausstiegsspielen berechtigt, weiterhin zwei Zähler - der bisherige Vize SV Remshalden unterlag beim Tabellenführer TV Weilsteten mit 24:27.

„Nun müssen wir die letzte Partie des Jahres am kommenden Samstag in Albstadt unbedingt gewinnen, um weiter vorne dran zu bleiben.“

Für die HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See spielten:Ann-Kathrin Laure und Jennifer Egyed (im Tor); Lena Zipperlen (1), Katrin Rössler (3), Birthe Graf, Karin Poersch (1), Mersiha Juljevic, Katharina Roth, Stefanie Chaumet (3), Isabel Rodrigo, Sonia Staib (4/1), Anne Burmeister (3).