Maren-Sophie Seifermann – hier gegen Nürtingens Stephanie Wachtarz – und die HSG Ca-Mü-Max hatten vor allem vor der Pause Probleme Foto: . Bloch - . Bloch

Nach katastrophalem Start verlieren die Handballerinnen der HSG Ca-Mü-Max ihr Landesliga-Heimspiel gegen die TG Nürtingen 2 mit 20:23.

Bad CannstattDrei Tore Differenz hört sich nicht unbedingt nach einer klaren Angelegenheit an. Das war das Landesliga-Aufeinandertreffen zwischen dem Tabellenzweiten TG Nürtingen 2 und der HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See aber. Den Grundstein zum Sieg legten die verlustpunktfreien Gäste aus Nürtingen nämlich bereits in den ersten 23 Minuten. Da waren sie hellwach, suchten, fanden und nutzten jede Lücke im HSG-Verbund oder ließen den Ball schnell laufen, bis eine Spielerin – meist auf den Außen – frei war und unbedrängt zum Wurf kam. Die Gastgeberinnen indes schienen überhaupt nicht anwesend und wussten nicht so richtig, wie ihnen geschieht. „Wir befanden uns in den ersten knapp 20 Minuten im Tiefschlaf und haben zu viele Abschlüsse ungenutzt gelassen“, hat HSG-Trainer Klaus Bender erkannt. „Anstatt, wie besprochen, die große Torhüterinnen unten zu bezwingen, haben wir es ihr einfach gemacht und halb- oder hoch abgeschlossen.“ Jedoch fehlten den Cannstatterinnen in dieser Phase auch die Beweglichkeit und das Tempo, um wirklich Druck auf die offensive Abwehr der Gäste auszuüben. Zu einfach konnten die Nürtingerinnen die Angriffsversuche unterbinden. So dauerte es 9:42 Minuten, ehe Anne Burmeister das erste Tor für die Gastgeberinnen gelang. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Nürtingerinnen bereits fünf Mal den Ball ins HSG-Netz geworfen. Das zweite Tor der Heimmannschaft ließ sogar fast 14 Minuten auf sich warten. Clara Pätzold, mit sieben Toren beste Werferin ihres Teams, traf. Jedoch blieben die Gäste, die kaum Tore aus dem Rückraum erzielten, aber dafür über den Kreis brandgefährlich waren, ihrer treffsicheren Linie treu. Die Folge: Sie führten mit 10:2 (23.). Allmählich erwachten die Gastgeberinnen und fanden immer besser in die Partie. Bis zur Pause verkürzten sie auf 6:11.

„Positiv war, dass meine Mannschaft trotz des großen Rückstandes nicht aufgegeben hat und die zweite Hälfte ausgeglichen gestalten konnte“, so Bender, der aber zugab: „Nürtingen hat einfach eine gute Mannschaft.“ Und die Möglichkeiten, in wichtigen Phasen konzentriert und konsequent zu agieren. Denn immer, wenn die HSG Ca-Mü-Max den Eindruck machte, den Nürtingerinnen gefährlich nahe zu kommen, zogen diese das Tempo an und kamen häufig über Eins-gegen-Eins-Situationen zum Erfolg. Darüber hinaus unterliefen den tapfer kämpfenden Gastgeberinnen in den wichtigen Phasen einfache technische Fehler, die das engere Aufschließen unmöglich machten. So führten die Gäste vier Minuten vor dem Schluss mit 23:17 und ließen es allmählich auslaufen. Marie-Kristin Wittmann gestaltete mit ihrem Tor zum 20:23 das Ergebnis für die HSG noch etwas freundlicher.

Nach der zweiten Saison-Niederlage rangiert die HSG Ca-Mü-Max weiterhin auf dem dritten Platz und ist am kommenden Wochenende spielfrei.

HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See: Jennifer Egyed, Marina Rüdinger (beide im Tor); Maike Riedel, Nadine Behrens, Pascale Stolz, Maren-Sophie Seifermann, Kerstin Seele, Karin Poersch (1), Clara Pätzold (7/ 3), Katharina Roth (2), Kristin Mahler (1), Marie-Kristin Wittmann (2), Sonîa Staib (6/1), Anne Burmeister (1).

TG Nürtingen 2: Carla Weiß, Stephanie Bahsitta (beide im Tor): Sarah Molner (1), Celine Gaber (1), Jennifer Lalucis (1), Stephanie Wachtarz (2), Lisa Ritter, Sandra Härtl (7), Amelie Müller, Lisa Schmid (1), Nele Hennig (10/7), Caroline Benz.