Bad Cannstatt (tos) - Noch sechs Spieltage stehen in der Fußball-Bezirksliga an. Sowohl im Aufstiegsrennen als auch im Kampf um den Klassenerhalt ist noch für reichlich Spannung gesorgt. Im Abstiegskampf deutet sich aber Entspannung an, es steigen wohl weniger Teams als erwartet ab.

Drei Absteiger - davon wurde vor der Saison in der Bezirksliga Stuttgart ausgegangen. Nun scheint sich aber der glückliche Umstand zu ergeben, dass nur zwei Teams runter in die Kreisliga A müssen - der TSV Weilimdorf macht‘s möglich. Der Vorjahrs-Bezirksliga-Meister hat in der Landesliga, Staffel 2, mächtig Fahrt aufgenommen. Nach der Hinserie war der TSV mit mageren zwölf Punkten Schlusslicht. Trainer Marco Scheel schmiss anschließend hin, Altmeister Manfred Porubek hat übernommen - und wie. Mittlerweile tritt der TSV geordneter und disziplinierter auf, hat aus neun Spielen 21 Punkte ergattert. Damit ist man nicht nur die drittbeste Rückrundenmannschaft, sondern hat sich auch auf Rang acht vorgeschoben. Klar, gesichert ist das Team von Porubek noch nicht. Doch da wohl auch aus der Verbandsliga keine Mannschaft in die Landesliga, Staffel 2, absteigen wird, reduziert sich auch dort die Zahl der direkten Absteiger von vier auf drei. Auf dem kritischen 14. Platz ist der SC Geislingen anzutreffen - auf den haben die Weilimdorfer bereits acht Zähler bei noch sechs ausstehenden Spielen Vorsprung. Da sollte nichts mehr anbrennen und so wohl auch kein Stuttgarter Vertreter in die Bezirksliga absteigen.

Weiter die Daumen drücken dem TSV Weilimdorf der VfB Obertürkheim und der TSV Münster. Geht dem TSV nicht die Puste aus, dann würde aktuell der VfB auf dem gesicherten 13. Platz stehen, für Münster bliebe immerhin noch die Relegation. „Es ist natürlich beruhigend, wenn man weiß, dass ein Team weniger absteigen könnte. Darauf wollen wir uns aber nicht verlassen, müssen unser Ding durchziehen und schauen, dass wir uns noch nach vorne arbeiten“, sagt Münsters Spielertrainer Sinan Can. Denn die Leistungen seien in den vergangenen Wochen gut gewesen und zuletzt gegen den starken Tabellenzweiten Türkspor habe man sich endlich für den Aufwand belohnt. „Der Sieg war kein Zufall“, sagt Can, „wir haben von der ersten bis zur letzten Minute konzentriert gespielt, gekämpft und uns auch mal nicht von einem Gegentor aus der Ruhe bringen lassen“. Doch der Coach weiß auch, dass es nur ein positives Zeichen war, mehr aber auch noch nicht. So habe der Sieg gegen Türkspor auch nur dann Gewicht, wenn morgen (15 Uhr) beim bereits abgeschlagenen Schlusslicht FC Stuttgart-Cannstatt nachgelegt werde. „Es wird kein einfaches Spiel, wir müssen aber unbedingt gewinnen“, so Can, der voraussichtlich auf die zuletzt erfolgreiche Elf zurückgreifen kann.

Auch beim VfB Obertürkheimfreut man sich über die Entwicklung der Weilimdorfer. „Die Teams im Abstiegskampf sind derzeit alle Fans des TSV“, schmunzelt Obertürkheims Spielertrainer Stefan Schullehner. Gleichwohl schaut der Coach vor allem auf seine Mannschaft. „Wir haben es immer noch selbst in der Hand, den Klassenerhalt zu schaffen.“ Auch wenn die Niederlage zuletzt gegen Croatia mit 3:4 höchst unglücklich gewesen sei, haben „wir auch dieses Mal wieder ordentlich gespielt, doch in entscheidenden Situationen ist uns die Leichtigkeit abhanden gekommen. Wir überlegen zu viel, anstatt einfach schnell zu handeln“. Morgen (15 Uhr) im Heimspiel gegen die Spvgg Cannstatt soll dies wieder besser funktionieren. „Cannstatt ist bereits gerettet, kann frei aufspielen. Dennoch erwarte ich ein Spiel auf Aufgenhöhe, das wir gewinnen wollen.“ Bei der Spvgg sieht man tatsächlich gelassen auf die Partie in Obertürkheim. „Es müsste schon alles schiefgehen, wenn wir noch absteigen würden. Jedoch wollen wir morgen den endgültigen Stempel auf den Klassenerhalt machen“, sagt Spvgg-Coach Stefan Schuon, der gegen den VfB ein personelles Luxusproblem hat. „Erstmals in der Rückrunde muss ich Akteure wieder aus dem Kader streichen.“