Bad Cannstatt
In der Pause schworen sich die Hausherren nochmals ein, doch bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff mussten sie den nächsten Rückschlag hinnehmen. Vadim Kromm traf zur 3:1-Gästeführung. Selbst ein von Marc Schuhmacher gehaltener Foulelfmeter konnte Münster nicht mehr in die Spur zurückbringen. Im Gegenteil. In der 62. Minute erhöhte erneut Mavinga auf 4:1. Die 17 Niederlage war besiegelt. Bernhard Kreis (64.) traf zwar noch zum 2:4, quasi mit dem Abpfiff erzielte jedoch Mavinga mit seinem vierten Treffer das 5:2 und stellte den alten Abstand wieder her. „Das hat dann auch keine Rolle mehr gespielt“, sagte Biedemann, der vergeblich der Spvgg Cannstatt die Daumen gedrückt hat. Der Nachbar hat beim Tabellenvorletzten SV Vaihingen mit 0:2 verloren und somit den Abstieg des TSV Münster in die Kreisliga A besiegelt. „Ich mache Cannstatt keinen Vorwurf, wir sind selbst dafür verantwortlich.“
Spvgg-Trainer Stefan Schuon bedauert, dass es Münster nicht geschafft hat. „Das ist echt schade. Die Derbys sind geile Spiele, auf die man hinfiebert, die man sich im Kalender rot markiert.“ Während die Spvgg-Akteure in der vergangenen Saison Münster noch Schützenhilfe geleistet haben, ist Schuon überzeugt, dass es in dieser Spielzeit auch bei einem Sieg der Cannstatter nicht mehr gereicht hätte. „Was meine Mannschaft gegen Vaihingen gezeigt hat, enttäuscht mich dennoch sehr. Die Leistung in der ersten Halbzeit war desolat, im zweiten Durchgang schlecht. Dann reicht es auch gegen den Vorletzten nicht.“ Wobei er den Gastgebern ein Kompliment macht. „Sie haben uns nicht überrannt, aber über 90. Minuten diszipliniert gespielt und defensiv eine Top-Ordnung gehabt.“ Vorne haben sie zudem ihre wenigen Chancen genutzt: Zum ersten Mal jubelten die Vaihinger in der 45. Minute. Nach einer Ecke war Egor Winter zur Stelle und drückte den Ball, der von einem Mitspieler per Kopf zuvor quergelegt worden ist, über die Linie.
Nach der Pause hatten die Gäste einige Chancen zum Ausgleich. „Wir haben sie aber alle vergeben“, so Schuon. Insgesamt hätten seine Spieler wie „Lämmle“ agiert. „Heute ging einfach nichts.“ In der Nachspielzeit traf Maximilian Ulmer noch zum 2:0. Für Schuon ein irregulärer Treffer. „Der Torschütze stand 4,5 Kilometer im Abseits. Aber egal, ohne den Treffer hätten wir eben 0:1 verloren.“
Um die goldene Ananas hat auch der VfB Obertürkheim bei der Spvgg Möhringen gespielt. Dass die Fußballer von der Hafenbahnstraße dennoch mit 2:6 unter die Räder kamen, ärgerte Spielmacher Christoph Stegbauer maßlos. „Wir sind ganz gut ins Spiel geko mmen und nach 25 Minuten sogar in Führung gegangen.“ Nach einem Foul an Tim Fröschle hatte Stegbauer, der Stefan Schullehner als Trainer vertrat, den Elfmeter sicher verwandelt. „Dann haben wir aber Riesenchancen vergeben.“ Fröschle verfehlte unter anderem alleine vor dem Torwart das Gehäuse, auch Daniel Kaufmann scheitere kläglic h. „In der Phase müssen wir zwei bis drei Tore machen“, so Stegbauer.
Wenn sich das mal nicht rächt, dachten sich einige mitgereiste VfB-Anhänger. Und sie hatten recht. Durch krasse individuelle Fehler lud man die Hausherren zum Ausgleich durch Pedro Miguel Carvalho Fumega (39.) ein. „Direkt nach dem Anstoß waren wir noch im Tiefschlaf, ließen die Möhringer durchlaufen und kassierten durch Manuel Klopfer das 1:2.“ Es kam sogar noch schlimmer. Mit dem Pausenpfiff köpfte Marian Wieser unhaltbar zum 3:1 für die Gastgeber ein. „Nach der Halbzeit wollten wir eigentlich nochmals attackieren“, so Stegbauer. Doch erneut Klopfer durchkreuzte den Plan. Sein abgefälschter Schuss landete unhaltbar in den Maschen. Christian Presskitt (67.) erhöhte sogar auf 5:1. „Dann war der Kick natürlich gegessen.“ Hasan Özcerkez verkürzte zwar in der 79. Minute noch auf 2:5, doch Samir Ramic stellte in der 85. Minute den Vier-Tore-Vorsprung wieder her. „Wir sind eigentlich nicht nach Möhringen, um das Spiel abzuschenken. Aber man merkt schon, dass ein bisschen die Luft raus ist“, sagte Stegbauer.
Bei schönem Fußballwetter war die Hausmannschaft von Türkspor Stuttgart nicht zu stoppen. Durch sehr schöne Spielzüge erarbeiteten sich die Spieler von Trainer Kerem Arslan viele Torchancen. Drei davon brachten sie vor dem Halbzeitpfiff im gegnerischen Tor unter. Auch nach der Pause wurden die Gastgeber ihrer Favoritenrolle gerecht. Türkspor trat sehr dominant und spielstark auf. Mit weiteren fünf gut herausgespielten Treffern in Halbzeit zwei gewann Türkspor Stuttgart das Spiel vor dem großen Gipfeltreffen nächste Woche Sonntag in Bonlanden verdient und souverän mit 8:1. Trainer Kerem Arslan freut sich über das Auftreten seiner Mannschaft „wir wollten heute viel Dominanz und das hat die Mannschaft gut umgesetzt. Jetzt liegt der Fokus auf dem Spitzenspiel.“