Großer Jubel bei den Spielern und Verantwortlichen des TSV Uhlbach: Mit zehn Punkten Vorsprung sicherten sich die Kicker vom Götzenberg den Titel in der Kreisliga B, Staffel 1. Foto: Streib Quelle: Unbekannt

Uhlbach - Die Kreisliga A hat den TSV Uhlbach wieder. Die Götzenberg-Kicker haben sich eindrucksvoll mit zehn Punkten Vorsprung und einem Torverhältnis von 116:16 - bester Angriff und beste Abwehr - die Meisterschaft in der Kreisliga B, Staffel 1, gesichert. Die Uhlbacher gingen in der Vorrunde gerade Mal zweimal nicht als Sieger vom Platz, gönnten den zwei Gegnern jeweils ein Remis, in der Rückrunde behielten sie die weiße Weste. Somit betrug die Verweildauer im Amateurkeller nur zwei Spielzeiten.

Von Torsten Streib

Die Saison nach dem Abstieg verlief für die Uhlbacher zum Vergessen - die Aufstiegsränge waren außer Reichweite. Vor der nun abgelaufenen Saison hatte die Konkurrenz dementsprechend auch den TSV nicht auf dem Zettel. „Der SSC, die SG Weilimdorf und der FC Feuerbach wurden stets als Titelaspiranten genannt“, erinnert sich Stefan Walz, der im vergangenen Sommer oben auf dem Götzenberg das Traineramt übernahm. Für ihn und die Abteilungsleitung stand aber bei der Vereinbarung der Zusammenarbeit fest: „Wir wollen aufsteigen.“ Dieses Ziel wurde auch klar und deutlich der Mannschaft kommuniziert und diese habe es von Beginn auch verinnerlicht, so Walz. Doch der Wunsch ist das eine, die Realität spielt sich aber auf dem Platz ab. Und da hat Walz einiges verändert. „Viele Akteure habe ich auf anderen Positionen spielen lassen. Zudem sind wir hoch gestanden und waren früh in der gegnerischen Abwehr auf Ballgewinn aus.“ Auch fußballerisch nahm der 49-Jährige Veränderungen vor: Weg vom Langholz-Gebolze hin zum Kurzpassspiel mit möglichst wenigen Ballkontakten. Was Walz dabei überrascht und begeistert hat: „Die Jungs haben das sofort und ohne Murren versucht umzusetzen und dies auch recht schnell hinbekommen.“ Dementsprechend wurden die Uhlbacher auch von Beginn an den eigenen Anspruch gerecht und eilten von Sieg zu Sieg. So gab es in der Vorrunde gerade mal zwei Remis - eines auf dem knochenharten und unebenen Hartplatz bei Özvatan - „unser schlechtestes Saisonspiel, auf dem ungewohnten Untergrund kamen wir gar nicht zurecht“ - und gegen den TB Untertürkheim II, gegen den man zig Chancen versiebt habe. In den entscheidenden Spielen waren die Uhlbacher aber präsent. So wurde der hartnäckigste Konkurrent, der Stuttgarter Sportclub, auf dem Götzenberg überzeugend mit 3:0 besiegt. Gegen Ende der Runde, als die Meisterschaft näher rückte, habe man dem Team eine gewisse Nervosität angesehen und die Leichtigkeit sei etwas abhanden gekommen. Nicht aber so beim entscheidenden Rückspiel gegen Özvatan, als man den Titel perfekt machen konnte. „Zugegeben, ich hatte vor der Partie etwas Bedenken. Aber was die Mannschaft da abgeliefert hat, war einfach sensationell“ - und torreich: Özvatan wurde mit 8:0 förmlich vom Götzenberg gefegt, der Titel war in trockenen Tüchern.

Neben des Potenzials, das im Team stecke und der Bereitschaft, stets alles umsetzen zu wollen, sieht Walz den Teamgeist als großes Plus bei den Götzenberg-Kickern. „Tut man im Spiel einem Akteur weh, fühlen sich gleich alle angegriffen und wehren sich. Der Zusammenhalt ist bemerkenswert.“ Dennoch stechen aus dem großen, guten Kader auch Spieler heraus. Zum einen Kapitän Benjamin Nerz, der mit 24 Treffern bester Torschütze war und Ivan Kis. Letzterer sorgte im Mittelfeld „für viel Ruhe im Spiel, er hat ein gutes Auge und spielt gefährliche Pässe“. Und da wäre noch Torhüter Daniel Reber. Der Ballfänger mit Oberliga-Vergangenheit wurde ob seiner starken Vorderleute nur selten geprüft, war aber immer auf dem Posten, „wenn wir ihn gebraucht haben“.

Nun sind sie also wieder zurück in der Kreisliga A. Nur dort bleiben, ist Walz zu wenig. Auch wenn er belächelt werde, haben „wir uns Platz zwei bis fünf vorgenommen“. Wenn es sechs werde, schwamm drüber. Seine Zuversicht gründet in dem, was er die Saison über gesehen hat. „Die Mannschaft ist gut und ausbaufähig. Ich weiß nicht, warum wir uns nur mit dem Klassenverbleib zufriedengeben sollen, wenn sicherlich mehr drin sein wird.“ Die Mannschaft bleibt zusammen, dazu stoßen noch aus der eigenen A-Jugend Marc Thöne (Sturm) und Leon Guerra (Mittelfeld). Zudem schließt sich Mittelfeldakteur Philipp Schmidt (kommt aus Tübingen) dem TSV an. Darüber hinaus ist Abwehrrecke Flo Bechstein aus dem Allgäu zurück und wieder voll einsatzfähig.

Die Meistermacher

Spieler: Daniel Reber, Benny Nerz, Emanuel Bubeck, Felix Beeg, Florian Spahr, Ivan Kis, Jonas Hafenrichter, Levin Hafenrichter, Marc Huppert, Marc Thöne, Marius Denneler, Martin Krebber, Matthias Bacher, Niels Niemann, Patrik Feike, Patrick Weiß, Paul Gänsler, Roman Bubeck, Marvin Kahrels, Benny Benz, Sebastian Mistelbeck. Trainer: Stefan Walz, Torwarttrainer: Hannes Elsner, Abteilungsgremium: Dieter Weiß (Abteilungsleiter), Michael Mohsakowski, Armin Hammer, Chris Metzger. Platzwart: Lutz Falk, Wirt: Kosta Gioumidids, „Hooligans“: Eugen Huber, Ade Lang und Sepp Heider.