Darf nach Gelb-Rot-Sperre wieder mitwirken: Cannstatts Alexander Grigoras (links). Foto: oto:Strehlow - oto:Strehlow

Der Fußball-Bezirksligist Spvgg Cannstatt reagiert vor dem Heimspiel am Sonntag gegen den TSV Rohr auf die hohe Anzahl an Gegentoren.

Bad Cannstatt Stefan Schuon blickt auf die Tabelle und die Zahlen sprechen für ihn eine klare Sprache: „Wir müssen etwas verändern“, sagt der Trainer der Spvgg Cannstatt . Speziell meint er damit die Zahl, die seiner Defensivabteilung ein Zeugnis ausstellt. Würde es um schulische und nicht fußballerische Leistungen gehen, dann wären die Cannstatter Toreverhinderer mit 26 Gegentoren stark versetzungsgefährdet. Nur der VfB Obertürkheim hat drei mehr kassiert. Im Vergleich: In der Vorsaison mussten die Kicker von der Hofener Straße zur selben Zeit 16 Tore hinnehmen und hatten fünf Punkte mehr gesammelt. Eine Auszeichnung auf der Schulbank würde indes die Abteilung Attacke erhalten. Den Liga-Höchstwert verzeichnet der Spitzenreiter SC Stammheim mit 25 Erfolgsmomenten, die Cannstatter haben nur einen weniger – vor einem Jahr waren es 17. „Wir wissen um die Stärken unserer Offensivspieler und wollten deshalb das Geschehen mehr nach vorne verlagern. Doch wenn uns drei Tore nicht zum Punkten reichen, dann stimmt was nicht, fehlt uns die Kompaktheit.“ Aus diesem Grund wird am Sonntag, 21. Oktober, 15 Uhr, im Heimspiel gegen das Schlusslicht TSV Rohr eine offensive Stelle wegfallen und ein defensiver Mann mehr aufs Feld geschickt. „Dieses Spiel ist richtungsweisend. Wir wollen unbedingt drei Punkte holen.“ Darüber hinaus gilt es einen weiteren Trend, der in der Vorsaison auch anders lief, zu stoppen. „In der Vergangenheit war unsere Anlage häufig ein ungeliebter und punktloser Ort für die Gegner. Mittlerweile sind wir beliebt, haben bislang alle Punkte den Gegnern überlassen. Damit muss ab sofort Schluss sein.“ Zumindest was die ausführenden Personen auf dem Rasen angeht, stehen die Zeichen auf Sieg: Seit langer Zeit könne man mal wieder auf 17, 18 Spieler zurückgreifen.

„Das war ganz, ganz wichtig“, sagt Ali Cetin, der Spielertrainer von Türkspor Stuttgart , und meint damit den 4:2-Sieg in Obertürkheim. Nach vier Spielen ohne Ertrag schlug das Stimmungsbarometer nach dem Sieg schlagartig aus. „In der Kabine herrschte prompt eine andere Stimmung und in den Whatsapp-Gruppen schreiben die Leute auch wieder fröhlicher“, so der Coach. Diesen Schwung und die bessere Laune will der Übungsleiter in die Partie am Sonntag (15 Uhr) zu Hause gegen den Tabellennachbarn SV Sillenbuch transportieren. „Wir trainieren diese Woche vier Mal und wollen am Sonntag von Beginn an auf Sieg spielen.“ Abwarten ist deshalb Fehlanzeige: „Wir wollen druckvoll in die Partie starten.“

Für Christoph Stegbauer war die Partie gegen Türkspor Stuttgart (2:4 verloren) sinnbildlich für die komplette Runde. „Wir zeigen häufig zwei Gesichter“, sagt der spielende Coach des VfB Obertürkheim . In Abschnitt eins habe man wohl die beste Saisonleistung gezeigt, nach der Pause fehlte es an der Puste. Aus den unterschiedlichsten Gründen wurde an der Hafenbahnstraße in der Vergangenheit mit verringerter Personalstärke trainiert. Auch eine Vielzahl an Verletzten gab es zu beklagen. „Klagen“, aber auf einem anderen Niveau, kann der Coach in Hinblick auf das Auswärtsspiel am Sonntag (15 Uhr) beim SV Vaihingen. „So schnell kann es gehen. Die Trainingsbeteiligung unter der Woche war um einiges besser und am Sonntag stehen wieder 18, 19 Spieler zur Verfügung. Da muss ich sogar manchen Akteur zu Hause lassen.“ Dabei sind unter anderem wieder Kevin Hafner und Tim Fröschle, dessen Geschwindigkeit den Obertürkheimern sicherlich guttun wird. Doch egal, wer letztlich auf dem Platz stehen wird: „Der Dreier muss her, denn nun beginnt die Zeit der ganz wichtigen Spiele.“