TBU-Defensivspieler Timm Foto: Tom Bloch - Tom Bloch

Die Bezirksliga-Fußballer des TB Untertürkheim kassieren den 2:2-Ausgleich beim TV89 Zuffenhausen in 94. Minute. Der Torschütze war der Zuffenhausener Torwart.

ZuffenhausenAngelo Ngrantsanlis’ Stärke beim Fußball ist das Toreverhindern. Aus diesem Grund steht er auch Sonntag für Sonntag beim TV89 Zuffenhausen zwischen den Pfosten. Gestern im Spiel stellte er zum Leidwesen des TB Untertürkheim aber auch seinen Torriecher unter Beweis. In der 94. Minute segelte ein Freistoß in den Strafraum. Der Ball flipperte sich durch den Strafraum, bis der von hinten vorgeeilte Schlussmann die Fußspitze an das Spielgeräte brachte und den 2:2-Ausgleich und gleichzeitigen Endstand markierte. TBU-Trainer Uwe Braun - früher selbst Torhüter – freute sich über das Torwart-Tor natürlich nicht, war vielmehr sauer auf den Unparteiischen. „Drei Minuten wollte er nachspielen lassen, vier sind es geworden. Darüber hinaus war der Freistoß, der letztlich zum Tor führte, auch keiner“, so Braun. Und dann war da noch die Situation in der 44. Minute. Michael Höschele wurde im Strafraum beim Kopfballversuch von einem Zuffenhausener einfach über den Haufen gerannt. Ein klarer Elfmeter, doch die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm. „Wie man bei dieser Szene nicht auf Strafstoß entscheiden kann, verstehe ich einfach nicht“, ärgerte sich Braun. Doch der Übungsleiter wusste auch, dass sein Team ebenfalls seinen Teil dazu beigetragen hatte, dass man den Sieg aus der Hand gegeben hat. „Nach dem 2:1 haben wir unsere Konter einfach nicht sauber zu Ende gespielt, beziehungsweise die Bälle zu schnell wieder verloren.“ Chancen zum 3:1 hatten die über weite Strecken der Partie stärkeren Gäste aber dennoch. Michael Höscheles Kopfball (52.) ging ebenso gegen die Latte wie ein schöner Freistoß von Yannick-Marc Munk (85.). Der eingewechselt Michael Bodendorfer (91.) schoss aus fünf Metern völlig freistehend am Gehäuse vorbei.

Im ersten Abschnitt des Aufsteiger-Duell zeigte sich der TBU spielerisch stärker, während das sieglose Schlusslicht viel Kampf dagegensetzte. So hatte der TBU zwei gefährliche Fernschüsse von Christoph Stegbauer (15.) und Marvin Wolf (17.) zu verzeichnen. Diese parierte Ngrantsanlis aber ebenso, wie in der 10. Minute einen Kopfball von Michael Höschele, den er gerade noch gegen den Pfosten lenkte. Auf der anderen Seite zeigte sich TBU-Schlussmann Marcel Janik bei einem Abschluss von Thorben-Yanick Nallinger (19.) reaktionsschnell. In der 33. Minute lag der Ball dann schließlich im Netz der Gastgeber. Janik Koziol markierte per 18-Meter-Flachschuss – Stegbauer hatte zugeliefert – das 1:0. Der TBU hatte die Partie zu diesem Zeitpunkt im Griff. Völlig überraschend war deshalb auch das 1:1 in der 39. Minute. Einen langen Diagonalpass von der Mittellinie aus erreichte Nallinger. Diesen schien die TBU-Defensivabteilung vergessen zu haben. Völlig freistehend überwand er Janik per Kopfball-Bogenlampe. Unmittelbar nach Wiederanpfiff folgte der wohl schönste Angriff der Partie. Stegbauer wurde an der Mittellinie angespielt, passte herrlich in die Spitze zu Kevin Sholabomi und der Stürmer schob lässig zum 2:1 ein. Trotz der Nachlässigkeiten im Spiel nach vorne sprach alles für den TBU – bis eben TVZ-Schlussmann Ngrantsanlis sich als Torjäger probierte.

TV89 Zuffenhausen: Ngrantsanlis; Lechner, Ilkhan, Scharpfenecker, Burkart, Kidane (76. Vozicis), Häringer (69. Flemming), Ala, Römgens, Tabar (52. Cullison), Nallinger.

TB Untertürkheim: Janik; Spahr, Rogalsky, Daniel Höschele, Michael Höschele, Wolf, Oseme Uruwah, Stegbauer (80. Bodendorfer), Koziol (90. Ilijasevic), Munk, Sholabomi.