Türkspor-Akteur Erol Koyuncu erzielte drei Treffer. Foto: Bloch - Bloch

Der Fußball-Bezirksligist Türkspor Stuttgart überzeugt gegen den SV Vaihingen durch Kaltschnäuzigkeit im Abschluss und gewinnt mit 5:0.

Bad Cannstatt Fellbach Ali Cetin ärgerte sich zum Saisonauftakt über die 0:1-Niederlage beim TSV Plattenhardt – zahlreiche Chancen ließ sein Team dabei ungenutzt. Gestern – also zwei Wochen später – strahlte der Trainer von Türkspor Stuttgart nach den 90 Minuten mit der Sonne um die Wette. Sein Team bugsierte den SV Vaihingen nicht nur mit 5:0 (4:0) vom Platz, sondern auch von der Tabellenspitze. Und von mangelnder Chancenausbeute konnte dieses Mal nicht die Rede sein. Eine Ausnahme bildete gestern die Aktion von Erdal Koyuncu in der 67. Minute: Alleine vor dem Tor setzte der starke Mittelfeldstratege das Spielgerät nur gegen das Außennetz. Die fünf Chancen zuvor verwandelte Türkspor indes allesamt. Auch wenn das Resultat von 5:0 eine klare Angelegenheit vermuten lässt, waren die Vaihinger keineswegs um fünf Tore schlechter. Auch sie hatten einige Chancen für einen Jubelmoment, waren aber im Abschluss entweder zu überhastet oder der gute Alican Erdem hatte was dagegen, sich den Ball über die Linie befördern zu lassen.

Zwei Elfmeter verwandelt

Türkspor-Coach Cetin war aber nicht nur ob der hohen Torausbeute zufrieden. Auch die Art und Weise, wie seine Mannschaft sich präsentierte, gefiel ihm. „Wir haben uns vorgenommen, kompakt zu stehen und immer wieder tief in der gegnerischen Hälfte zu pressen und frühzeitig Bälle zu erobern. Das ist uns immer wieder gelungen.“

Angesprochenes Pressing in der gegnerischen Hälfte überraschte den Überraschungstabellenführer Vaihingen in der Anfangsphase. Nach guten Ansätzen von Türkspor gab es in der 4. Minute Freistoß aus 18 Metern. Ein Fall für Routinier Erdal Koyuncu mit erfolgreichem Abschluss – er hob den Ball unhaltbar über die Mauer. Allmählich fing sich Vaihingen und schien Oberwasser zu bekommen. Doch ausgerechnet hinein in die Vaihinger Erholungsphase legte sich Koyuncu (28.) erneut den Ball zum Freistoß zurecht – dieses Mal betrug die Entfernung 25 Meter, der Ausgang war derselbe: Etwas kräftiger ausgeführt, aber wieder über die Maurer und wieder ins Tor. Schlussmann Maximilian Ulmer sah dabei nicht gut aus. „Beide Freistöße habe ich gut getroffen“, sagte Koyuncu nach dem Spiel, „ich weiß, dass ich Freistöße schießen kann, aber den zweiten aus dieser Distanz zu treffen, ist nicht alltäglich.“

Starke Teamleistung

Zwei Minuten später ein Bilderbuchkonter der Hausherren. Sinan Altay wurde lang geschickt, hatte das Auge für den starken Puria Masoumifar und dieser traf aus 13 Metern zum 3:0 ins lange Eck. Das letztgenannte Duo war auch am 4:0 (4:0) beteiligt. Altay wurde im Strafraum von den Beinen geholt. Der gute Schiedsrichter Sascha Härter (Weinstadt) zeigte zurecht auf den Elfmeterpunkt – Masoumifar verwandelte sicher. Vaihinger war bedient, resignierte aber auch nach der Pause nicht. Doch der verdiente Anschlusstreffer blieb ihnen verwehrt. Im Gegenteil: Koyuncu verwandelte in der 53. Minute einen berechtigten Handelfmeter zum 5:0-Endstand. „Das war eine ganz starke Partie der gesamten Mannschaft. Ich habe derzeit den Eindruck, dass wir die richtige Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern gefunden haben“, strahlte Cetin weiter mit der Sonne um die Wette.

T ürkspor Stuttgart: Erdem; Dursun, Chirivi, Göktas, Ibrahim Özcelik,Masoumifar (81. Taskin), Yesilirmak (70. Tepegöz), Akin, Halit Özcelik, Koyuncu, Altay.

SV Vaihingen: Ulmer; Jakobs, Lapeschi, Henkelmann (55. Johne), Maus (76. Crnisanin) Muench, Mahler (55. Winter), Hauner, Breuer (55. Geywitz), Kamm, Rück.