Obertürkheim Nach dem Abpfiff ging Spielertrainer Christoph Stegbauer auf alle seine Akteure zu, klatschte ab und umarmte jeden Einzelnen. Er war sichtlich zufrieden mit der Art und Weise, wie seine Mannen sich in den 90 Minuten zuvor gegen Croatia Stuttgart präsentierten. „Ich glaube, wir haben ein gutes Spiel gemacht, gegen einen starken Gegner ordentlich dagegengehalten und alles gegeben“, sagte denn auch Stegbauer. Und dies, obwohl der Coach im Vorfeld sauer war auf seine Akteure ob der schwachen Vorbereitung. Doch Proben beziehungsweise Warmlaufen sind eben was anderes als der Ernstfall. Das weiß auch Stegbauer. Aus diesem Grund sagte er vor der Partie zu seinen Spielern: „Jetzt haken wir die Vorbereitung ab, geben alles und versuchen zu gewinnen.“
Die Startphase schien aber nahtlos an die Vorbereitung, bei der so mancher Spieler häufig durch Abwesenheit glänzte, anzuknüpfen. Die VfB-Spieler schienen nämlich nach zwei Minuten noch abwesend, als Holly Bokilo steil geschickt wurde und frei vor Schlussmann Philipp Stegbauer zum 1:0 traf. Croatia wirbelte weiter, ohne jedoch für echte Gefahr zu sorgen. Allmählich verflog aber der Anfangswirbel der Gäste und die Obertürkheimer meldeten sich anwesend. Vor allem in der 12. Minute. Tim Fröschle setzte sich von der Mittellinie aus auf dem rechten Flügel durch. Seine scharfe Hereingabe drückte Tim Wagner aus fünf Metern irgendwie zum 1:1 über die Linie. Nun war die kampfbetonte, teilweise überharte Partie auf Augenhöhe. Beide Defensivabteilungen machten nicht den sichersten Eindruck, aber die Offensivkräfte konnten zunächst keinen Nutzen daraus ziehen. So auch nicht Daniel Kaufmann. Die Obertürkheimer Sturmspitze kämpfte über die 90 Minute bravourös, hätte in der 34. Minute aber die VfB-Führung besorgen müssen. Nach einem Abwehrfehler kam er frei vor Torhüter Mirko Perkovic zum Abschluss, schoss diesen aber an. Ein Fehlschuss, mit schmerzlichen Folgen für das gesamte VfB-Team. Im direkten Konter bog Ivan Matanavocic von links außen in die Mitte und vollendete nämlich zur erneuten Gästeführung. „Solche Situationen sind in dieser Runde typisch für uns. Wir vergeben die Großchance und im Gegenzug zappelt der Ball bei uns im Netz“, wusste Stegbauer. Zur Wiederholung solch einer Szene kam es beinahe in der 59. Minute. Nach einem Eckball vergab VfB-Kapitän Pascal Kaiser die Chance zum Torerfolg. Wenige Sekunden später stand Croatia-Mittelfeldspieler Ivan Curic frei vor dem Tor, schoss aber vorbei. Das Tor für die Gäste wäre zu diesem Zeitpunkt überraschend gewesen, hatte der VfB doch Oberwasser.
Sechs Minuten zuvor markierte Stegbauer mit einem schönen Direktschuss aus 23 Metern den verdienten Ausgleich. „Etwa bis zur 80. Minuten waren wir am Drücker und hätten in Führung gehen müssen, die Chancen waren da“, so Stegbauers einziger Kritikpunkt an die Adresse seiner Schützlinge. So wurde beispielsweise Florian Pachners (78.) Abschluss gerade noch auf der Linie geklärt.
Die Gäste schienen mit den Kräften am Ende, rafften sich aber in der Schlussphase überraschenderweise nochmals auf. Vor allem in der Nachspielzeit musste der VfB Obertürkheim zittern. Ein Eckball folgte auf den nächsten. Doch die Akteure warfen sich in jeden Ball und so blieb es beim gerechten 2:2. „Auf dieser willensstarken Leistung können wir aufbauen, müssen nun gegen das Schlusslicht Rohr nachlegen.“