Augen zu und ab ins Kopfballduell: Steinhaldenfelds Patrik Schmierer (links) und Thomas Bormuth vom FV 1896 schenken sich nichts. Nach 90 Minuten gewann der TSV Steinhaldenfeld das Duell klar. Foto: Pixelfrog Quelle: Unbekannt

Steinhaldenfeld - Es war zwar alles andere als berauschend, was der TSV Steinhaldenfeld im Heimspiel gegen den vor der Partie noch Zweitplatzierten 1. FV Stuttgart 1896 gezeigt hat, aber letztlich feierte man dennoch einen verdienten Sieg: Das Team von Trainer Markus Treyz gewann mit 4:0 (1:0) und bleibt vorne mit dabei.

Von Torsten Streib

TSV-Coach Treyz sprach nach der Partie „von einem Pflichtsieg trotz einer ganz schwachen Leistung“. Obwohl es eine Partie war, die beide Teams lieber schnell vergessen sollten, werden diese 90 Minuten Steinhaldenfelds Schlussmann Dimitri Schibert noch lange in Erinnerung bleiben. In der 13. Minute kugelte er sich nach einem Schuss von Eugenio Carenza den Finger aus und brachte diesen dann selbst wieder in die normale Stellung. Unter großen Schmerzen und nach einer fünfminütigen Unterbrechung setzte er die Partie - mangels Alternativen - fort. Bei jeder Aktion bis zum Abpfiff - auch Schmerztabletten schienen nicht zu helfen - sah man dem Schlussmann den Respekt an, an die Kugel zu fassen. Nach der Pause hatte Schibert jedoch Glück. Der FV baute mehr und mehr ab und seine Dienste waren immer seltener gefragt. „Wir waren in der zweiten Hälfte deutlich besser als in der ersten“, hat denn auch Treyz erkannt.

In Hälfte eins offenbarten die Teams, beide traten stark ersatzgeschwächt an, große Schwächen vor allem im Passspiel. Zudem passte sich der Schiedsrichter dem Niveau ebenfalls an. Seine Entscheidungen, beispielsweise bei Einwürfen, wurden ab und an von den Spielern selbst korrigiert. Der Unparteiische brachte dadurch Hektik in die Partie und zog auch den Unmut von FV-Trainer Bülent Tiryaki auf sich. „Er hat vor der Pause zwei Mal abseits gegen uns gepfiffen, obwohl es ganz klar keines war und uns somit große Chancen vermiest“, so der 41-Jährige, der gestern selbst in der Startformation stand.

Doch den Schuldigen für die Niederlage machte Tiryaki im Unparteiischen nicht aus. „Seit ich die Mannschaft im Sommer übernommen habe, versuche ich Struktur reinzubringen und das Team spielerisch weiterzuentwickeln. Wir sind zwar auf einem guten Weg, aber im Vergleich zu Mannschaften wie eben Steinhaldenfeld fehlt uns noch einiges. Der TSV hat verdient gewonnen“, so Tiryaki.

An der 1:0-Pausenführung der Gastgeber hatte FV-Coach Nikolaos Barbadenis großen Anteil. Stefan Wild tanzte in der 26. Minute an der Strafraumgrenze einen Gegenspieler aus. Sein Schuss landete jedoch nur im Netz, weil dem Schlussmann ein Stellungsfehler unterlief. War die Partie in der ersten Hälfte noch recht ausgeglichen, übernahmen die Hausherren nach der Pause immer mehr das Kommando. Erneut Wild war Ausgangspunkt zum 2:0 in der 60. Minute. Er dribbelte drei Akteure inklusive Schlussmann Barbadenis, der außerhalb des Strafraums auftauchte, aus. Finn Bökenkamp übernahm das Leder und schob es aus 18 Metern ins leere Tor.

Die Gäste kamen kaum noch gefährlich in die gegnerische Hälfte. Auch deshalb, weil die Hausherren ihre Fehlpassquote reduziert hatten. In der 68. Minute spielte Kapitän Patrick Schmierer erneut Bökenkamp frei und dieser traf zum 3:0. Drei Minuten später markierte Niclas Irmak nach einem Schmierer-Eckball das 4:0. Die Gäste machten sich nur noch kurz vor Schluss bemerkbar - Miguel Klepel köpfte an die Latte. Dann war Schluss und zumindest trug das Ergebnis bei Schlussmann Schibert zur Schmerzlinderung bei.

TSV Steinhaldenfeld: Schibert; Heiberger, Berner (88. Christian), Irmak, Daniel Amann (80. Soares De Sousa), Drewle, Fendel, Brugaletta (67. Reinhardt), Bökenkamp, Schmierer (75. Gehrmann), Christian Wild.

1. FV Stuttgart 1896: Barbadenis; Asma, Bormuth, Casal-Lluria, Tiryaki (66. Chimenti), Tolstenko, Toperoso (20. Tipsios), Ehrlich (72. Tino Klepel), Sesitashvilli, Forte (61. Miguel Klepel), Carenza.

Tore: 1:0 Christian Wild (26.), 2:0 und 3:0 Bökenkamp (60./68.). 4:0 Irmak (71.).

Besondere Vorkommnisse: keine.