Steinhaldenfelds Schlussmann Denis Czogala und Stefan Wild (rechts) schauen gebannt zu, wie ihr Mitspieler Patrik Schmierer versucht, PSV-Akteur Maximilian Schubert zu stören. Am Ende jubelten die Steinhaldenfelder über einen Last-Minute-Sieg. Foto: Pixelfrog Quelle: Unbekannt

Bad Cannstatt - Aufgrund des VfB-Spiels und des Public Viewings am kommenden Sonntag wurde die Partie der Kreisliga A, Staffel 1, zwischen dem PSV Stuttgart und dem TSV Steinhaldenfeld auf Donnerstagsabend vorverlegt. Im wichtigen Kellerduell hatte der TSV Steinhaldenfeld letztlich die Nase mit 3:2 (2:0) vorn und die beiden PSV-Trainer Antonio Traficante und Antonio Botta sagten unisono: „Das war‘s für uns.“

Von Torsten Streib

Der TSV Steinhaldenfeld ist dadurch zwei Spieltage vor Saisonschluss auf den Relegationsplatz geklettert. Der Strohhalmplatz ist das Maximum, was der TSV noch erreichen kann. Nur einen Zähler dahinter und eine Partie im Rückstand folgt der TSV Weilimdorf II. Der PSV rangiert nun zwei Zähler hinter dem Relegationsrang. Theoretisch ist noch alles möglich. Doch hat der PSV mit der SGU und dem TV Zuffenhausen noch zwei schwere Gegner vor der Brust, zudem zeichne sich für das scheidende Trainer-Duo Traficante/Botta der Prozess hinunter in die Kreisliga B schon seit einigen Wochen ab. „Man kann nicht immer von Pech sprechen, wenn wir Spiel für Spiel unsere vielen Chancen nicht in Tore ummünzen. Das ist Unvermögen. Darüber hinaus haben sich einige Akteure in der Vergangenheit nicht so eingebracht, wie es im Abstiegskampf nötig ist und so kassieren wir nun eben die Rechnung“, findet Traficante klare Worte. Steinhaldenfeld hat sich durch den Sieg weiterhin die Möglichkeit auf die Relegation offengehalten. „Die Mannschaft hat verdient gewonnen und damit sind wir noch im Rennen. Klar wollen wir die Chance nutzen“, sagt TSV-Coach Markus Treyz. Der TSV empfängt noch den TV Zuffenhausen und muss zum Abschluss zur Spvgg Ost. Übrigens: Weil am 28. Mai eine mögliche Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Steinhaldenfeld entschärft werden soll, wurde die Partie gegen Zuffenhausen auf Dienstag, 30. Mai, 19.30 Uhr, verlegt.

Vor allem in der Schlussphase des Kellerduells ging es heiß her. Der PSV gab trotz eines 0:2-Rückstandes nicht auf. Zwar schaffte es die Mannschaft um Spielertrainer Traficante aus dem Spiel heraus nicht, die TSV-Abwehr und Torhüter Denis Czogala ernsthaft in Gefahr zu bringen, über Eckbälle indes umso mehr. Von links brachte sie Traficante gefährlich herein, von der gegenüberliegenden Seite der nach der Pause eingewechselte Gianfranco Depetro. So hatte man zig Chancen, das Leder über die Linie zu bringen, vergab aber stellenweise kläglich. Jedoch bewies der kurz zuvor eingewechselte Carl Knöller in der 79. und 84. Minute Köpfchen und stellte das Ergebnis auf 2:2 - natürlich waren den Toren Eckbälle vorausgegangen. Doch zugegeben, zu diesem Zeitpunkt hätte der PSV längst aus dem Spiel sein müssen. In der 64. und 72. Minute vergaben sowohl Dominik Lämmle als auch Christian Wild Hochkaräter zur Vorentscheidung. „Wir hätten das Ding schon früher klarmachen müssen, sind dann viel zu passiv gewesen“, hat Treyz treffend erkannt. Und die Passivität hätte fast noch schwerwiegender Folgen als das 2:2 gehabt. In der 92. Minute stand PSV-Kapitän Falko Neuber völlig frei sieben Meter vor dem Tor, köpfte aber in die Arme von Czogala. Während sich Neuber und Großteile seiner Teamgefährten noch über die vergebene Chance ärgerten, warf Czogala blitzschnell ab. Über zwei Stationen fand der Ball Spielführer Patrik Schmierer, der Christian Wild bediente. Dieser steuerte auf PSV-Schlussmann Damian Nagler zu und ließ ihm keine Abwehrmöglichkeit und traf zum 3:2-Siegtreffer.

Natürlich Christian Wild. Dieser sorgte im ersten Abschnitt, der recht ausgeglichen verlief, wobei die Gäste spielerische Vorteile hatten, per Doppelschlag in der 38. und 39. Minute für die 2:0-Pausenführung. Nach einem schönen Spielzug ließ er einen Gegenspieler stehen und anschließend Nagler zum Ersten keine Chance. Herausragen war die Entstehung zum 2:0.Lämmle spielte einen Pass von der Mittellinie optimal getimte in die Schnittstelle und Wild kam im Strafraum vor Nagler an den Ball und ließ diesen gekonnt über den Außenrist rutschen - 2:0.

PSV Stuttgart: Nagler; Bucher, Neuber, Kontny (71. Knöller), Simon (Pinto Ferraz), Lehmann, Seyfried, Almeida (46. Depetro), Traficante, Yanar (61. Schubert), Koc.

TSV Steinhaldenfeld: Czogala; Berner, Dreher, Heiberger, Daniel Amann (89. Horber), Alexander Amann, Schmierer, Stefan Wild (93. Gehrmann), Röbbeling (82. Blunck), Lämmle, Christian Wild.

Tore: 0:1 und 0:2 Christian Wild (38./39.), 1:2 und 2:2 Knöller (79./84.), 2:3 Christian Wild (92.).

Besondere Vorkommnisse: PSV-Akteur Neuber sieht wegen Meckerns Gelb-Rot (93.).