TBU-Kapitän Yannick Munk (links) ist hier im Duell mit SGU-Mittelfeldspieler Dominik Lämmle. Lämmle erzielte beim 2:1 einen Treffer. Foto: Strehlow - Strehlow

Auch das zweite Untertürkheimer Ortsduell in der Fußball Kreisliga A, Staffel 1, gewann die SGU. Die Gäste waren vor allem das bissigere Team.

UntertürkheimIn der Vorrunde entschied die SG Untertürkheim das Ortsduell in der Kreisliga A, Staffel 1, gegen den TB Untertürkheim mit 2:1. Das Rückspiel, dieses Mal oben am Gehrenwald, gewann die SGU erneut mit 2:1 (2:0). Auch wenn das Ergebnis dasselbe war, unterschieden sich die Spielverläufe. Erzielte die SGU in der Hinrunde noch in der Nachspielzeit den glücklichen Siegtreffer, so war der gestrige Dreier nicht unverdient. Obwohl sich die Gäste vom Bruckwiesenweg die Sache selbst schwer machten. Zur Pause führten sie nämlich mit 2:0 und waren auch noch einen Mann mehr auf dem Platz – TBU-Offensivspieler Kevin Sholambomi sah nach 25 Minuten wegen Beleidigung eines Gegenspielers die Rote Karte.

Obwohl auf dem kleinen TBU-Kunstrasen mit Platzangstgefahr eine nummerische Überlegenheit nicht so ins Gewicht fällt wie auf einem Feld mit normalen Maßen, fuhren die SGUler nach der Pause unverständlicherweise das Laufwerk deutlich runter, wollten den Vorsprung mit Minimalaufwand locker über die Zeit schaukeln. Ganz zum Missfallen von Coach Ismail Gülec: „Der Plan sah vor, auf das 3:0 zu spielen und uns nicht vom TBU einschläfern zu lassen“. Immerhin, in der Defensive waren die Gäste giftiger und behaupteten sich in den Zweikämpfen. Für TBU-Coach Uwe Braun war der Platzverweis indes „überzogen und entscheidend für den Ausgang der Partie“. Jedoch machte sein Team über weite Strecken der zweiten Hälfte nicht den Eindruck, als wolle man sich irgendwann von dem Defensivverbund verabschieden und etwas riskieren, um ein Tor zu erzielen. Das junge TBU-Team trat insgesamt einfach zu brav auf. Für Braun, der seinem Team jedoch „eine gute zweite Hälfte“ attestierte, war die defensive Einstellung aber gewollt. „Wenn wir frühzeitig aufgemacht hätten, dann hätten wir mit Sicherheit das 0:3 kassiert. Wir wussten aber auch , dass wir noch eine Situation bekommen werden, um wieder dran zu sein“, sagte der TBU-Coach. Dabei sollte er Recht behalten. In der 73. Minute passte die SGU-Defensive nach einem Freistoß des eingewechselten Robin Haufe nicht auf und Yannick Munk kam aus sechs Metern völlig frei zum Kopfball. Gefährlich wurde es dann nur noch in der fünften Minute der Nachspielzeit. Der TBU forderte vehement Elfmeter, weil ein SGU-Spieler nach einem fragwürdigen Freistoß im Strafraum den Ball mit dem Arm geblockt haben soll. Es ertönte zwar ein Pfiff, das war aber der Schlusspfiff. Bei dieser Aktion erhitzten sich die Gemüter und es gab Rudelbildung, die sich dann aber schnell wieder auflöste – ansonsten war das Ortsderby ausgesprochen fair.

SGU-Coach Gülec sorgte zu Beginn für eine Überraschung, indem er den kantigen und bulligen Manuel Zipperlen von ganz hinten nach ganz vorne beorderte. „Auf dem kleinen Platz macht Kombinieren wenig Sinn. Deshalb habe ich Manu nach vorne geschickt, damit er lange Bälle ablegen kann und wir schnell vors Tor kommen.“ Vor allem in der ersten Hälfte hatte der TBU mit dieser Variante Probleme und die SGU war nicht nur spielbestimmend, sondern auch in den Zweikämpfen präsenter. Das 1:0 in der 15. Minute war indes kurios. Dominik Lämmle wollte fast von der Mittellinie aus einen Steilpass auf Zipperlen spielen, dieser zuckte im Strafraum zwar ebenso wie sein Gegenspieler. Beide verpassten aber das Spielgerät. Schlussmann Marco Weinmann war davon wohl so irritiert, dass der Ball im langen Eck zum 1:0 landete.

Nach dem Platzverweis spielte die SGU – anders als im zweiten Durchgang – konsequenter. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff besorgte Natnal Araya völlig frei per Kopf nach einer Ecke von Marco Miniussi das zu diesem Zeitpunkt verdiente 2:0.

TB Untertürkheim: Weinmann; Daniel Höschele, Michael Höschele, Gedera (72. Haufe) Schwedler, Wolf (88. Ernst), Friedinger, (83. Uruwah) Eyrich (61. Koziol), Vukic, Yannick Munk, Sholabomi .

SG Untertürkheim: Rehm; Schlick,Weber, (65. Weber) Zeh, Caliskan, Gilazgi, Lämmle (75. Ferreira), Ribeiro, Miniussi (88. Okumus), Zipperlen, Araya (82. Esteves).