Dragana Rabrenovic (re.) machte nach neun Jahren ihr letztes Spiel fü den neuen Oberliga-Meister Foto: Robin Rudel - Robin Rudel

Die Fußballerinnen des VfB Obertürkheim sind nach einem 6:2-Sieg über Tettnang Oberliga-Meister und steigen sensationell in die Regionalliga auf.

ObertürkheimDoppel-Meister, Doppel-Meister he, he... – schallte es am vergangenen Samstag über die Anlage des VfB Obertürkheim. Naja, ganz richtig lagen die Spielerinnen der ersten und dritten Mannschaft des VfB Obertürkheim mit ihrem Schlachtruf nicht. Sie untertrieben. Genau genommen haben die Obertürkheimer Fußballerinnen sogar die Triple-Meisterschaft perfekt gemacht. Die dritte Mannschaft sicherte sich durch einen 4:0-Sieg über den TV Oeffingen zuerst den Bezirksliga-Titel. Noch souveräner gewann das A-Team von der Hafenbahnstraße danach das entscheidende Spiel gegen den überforderten TSV Tettnang mit 6:2 (5:1). Dafür gab es nach dem Abpfiff aus den Händen von Harald Müller, dem Vorsitzenden des Verbandsspielausschusses beim WFV, die Meisterschale überreicht. Doch Müller hatte noch mehr Geschenke mitgebracht. „Ihr seid damit auch das beste Team im Ländle und deshalb auch Württembergischer Meister“, sagte der WFV-Gesandte und übergab noch einen Wimpel.

VfB-Trainer Alexander Weiland gönnte sich zehn Minuten vor dem Abpfiff ein Schnäpschen mit einigen Spielern aus dem Obertürkheimer Herren-Team. Das Glas hätte aber schon deutlich früher erhoben werden können. Denn nach 27 Minuten war die Partie bereits entschieden, führten die Gastgeberinnen, die nun insgesamt neun ihrer zehn Heimspiele gewannen, mit 3:0.

Die VfB-Frauen benötigten einen Sieg, um dem Verfolger Karlsruher SC den unbedeutenden Titel des Vizemeisters zu verpassen. Fokussiert, gepuscht durch den Titelgewinn der dritten Mannschaft, aber auch angespannt sei sein Team vor der Partie gewesen, sagte Trainer Weiland. Die Anspannung war aber im Nu verflogen. Amelie Fischer mit einem schönen Schuss ins lange Eck nach sechs Minuten löste die ersten Spannungen bei den VfB-Frauen. Vanessa Freier (12.) und Teresa Böpple (27.) sorgten mit ihren beiden Treffern dafür, dass nicht nur die Schlachtrufe der VfB-Herren und der Meister-Mädels der dritten Mannschaft immer lauter wurden, sondern die Spielerinnen tiefentspannt die restliche Spielzeit souverän abspulten und auch noch Tore draufpackten. Erneut Böpple (35.) sowie Spielführerin Svenja Merten (40.) und Sophie Gairing (77.) – beides Mal per Kopf im Anschluss nach einer Ecke – machten das halbe Dutzend voll. Die Gegentreffer zum zwischenzeitlichen 5:1 durch Tamara Holzberger und (42.) und das Tor zum 6:2-Endstand durch Alicia Reiner störten unten den 300 Zuschauern keinen.

Damit haben die Frauen des VfB Obertürkheim ihre Erfolgsgeschichte weitergeschrieben und als kleiner Verein das Kunststück vollbracht, in der nächsten Saison in der Regionalliga, der drittehöchsten Liga Deutschlands, gegen klangvolle Namen wie 1. FC Nürnberg oder Eintracht Frankfurt zu spielen. Nicht mehr dabei sein wird die Frau mit der Trikotnummer 10 – Dragana Rabrenovic. Nach neun erfolgreichen Jahren mit den Aufstiegen in die Oberliga und nun in die Regionalliga, hört sie auf und wurde nach dem Spiel tränenreich von Abteilungsleiterin Oriana d’Aleo und der Mannschaft samt Trainern und Betreuern verabschiedet.

VfB Obertürkheim: Vanessa Diehl (58. König); Lisa -Maria Diehl, Sophie Gairing, Nadine Gairing, Barth, Merten , Schwaab (68. Oker), Fischer (68. Pissarek), Rabrenovic (89. Heitzler), Freier, Böpple.