Brasilianer am Ball: Raimundo Candido Pereira wird auch in der kommenden Saison für den SV Gablenberg im Einsatz sein. Er zählt mit Inan Bozkurt (hinten) zu den erfahrenen Spielern. Foto: Benjamin Friedle Quelle: Unbekannt

Bad Cannstatt (tos) - Der TSV Bernhausen und der SV Vaihingen sind in der Vorsaison aufgestiegen. Die dahinter platzierten KV Plieningen und Omonia Vaihingen gelten nun - auch aufgrund von Verstärkungen - als Titelfavoriten. Der Vorjahresdritte SV Gablenberg zählt indes nicht dazu. Grund: Einige wichtige Spieler haben den Verein verlassen.

Natürlich gibt es auch wieder Aufsteiger. In der Saison 2017/18 aber einen speziellen: den TSV Sielmingen. Dieser ist vom Bezirk Neckar/Fils nach Stuttgart gewechselt. In Reihen des TSV steht ein Altbekannter der Liga: Daniel Preuß. Dieser holte sich in der Vorsaison mit dem TSV Bernhausen die Meisterschaft. In den vergangenen beiden Spielzeiten erzielte er für den TSV 77 Tore. Der 35-Jährige ist in Sielmingen Co-Trainer. Zum Leidwesen der anderen Teams - vor allem der Torhüter - streift er sich auch weiterhin das Trikot über.

SV Gablenberg

Umdenken ist beim SVG in der kommenden Runde gefragt. Spielte das Team des Trainerduos Daniel Weiss/Matthias Summer in der Vorsaison noch bis zum Schluss um den Aufstieg mit, beschäftigt man sich nun vorrangig mit dem anderen Ende der Tabelle. „Der Klassenerhalt beziehungsweise schnellst möglich die nötigen Punkte dafür einzufahren, ist unser Ziel“, sagt Summer. Tiefstapelei? Keineswegs. Die Gründe für die Umorientierung sind nachvollziehbar. Sowohl der 26-jährige Kapitän Edoardo Cardascia als auch der 23-jährige gefährliche Offensivspieler Thomas Christ, zuletzt mit 23 Toren bester Schütze im SVG-Trikot, stehen nicht mehr zur Verfügung. „Sie haben ansonsten einiges noch um die Ohren und haben deshalb aufgehört“, begründet Summer den Ausstieg der beiden. Aus Altersgründen haben indes der langjährige SVG-Torjäger Martin Rücker und Dennis Keifer, der Kopf der Mannschaft, die Kickstiefel beiseite gestellt. „Die Vier sind herbe Verluste, die sich nicht von jetzt auf nachher kompensieren lassen. Zumal wir unseren Kurs mit jungen Spielern fortsetzen und auch die neuen Akteure noch recht jung sind.“ Aber auch Potenzial mitbringen würden. Allen voran Marko Meschitschek vom SV Vaihingen. Dieser hat zwar ein dreiviertel Jahr keine Punktspiele mehr bestritten, aber sei eine echte Verstärkung. „Es fehlt ihm noch etwas an der Fitness. Aber das bekommt er auch noch hin und dann wird er für uns ein wichtiger Akteur auf der Sechser-Position.“ Nach dem Abgang der vier Leistungsträger müssen auch andere Akteure in die Führungsrolle schlüpfen. Mittelfeldspieler Maurizio Vetrano, die Abwehrspieler Stefan Götz - mit 31 Jahren der Opa im Team - und Maxi Widmann sowie Schlussmann Mohamed Ghazi würden durchaus Verantwortung übernehmen. Da man in allen Mannschaftsteilen breit und auch ganz ordentlich aufgestellt sei, „sehen wir der Saison recht optimistisch entgegen“. Zumal man in der Vorbereitung besonders am Umschaltspiel gearbeitet habe. „Nach hinten passt es, nach vorne war unser Spiel noch etwas zu langsam. Doch mittlerweile geht es zügiger, wobei es noch zügiger gehen könnte.“ Wie zügig die Gablenberger unterwegs sein werden, zeigt sich erst am kommenden Dienstag, 20 Uhr, beim Neuling TSV Sielmingen. Dieser bat um eine Spielverlegung, weil in Sielmingen an diesem Wochenende Stadtfest ist.

TSV Heumaden

Beim TSV hat sich während der Sommerpause beziehungsweise Vorbereitung in verschiedenen Bereichen einiges getan. Allen voran ist der lang ersehnte Kunstrasenplatz fertig. „Ein großes Plus für die Fußballabteilung. Nun haben wir die gleichen Bedingungen wie die Konkurrenzvereine um uns herum, so dass wir künftig interessanter für neue Spieler sein werden“, weiß Trainer Klaus Tielisch. Ein gepflegter Untergrund biete nicht nur andere Inhalte fürs Training, sondern auch eine andere Spielweise. „Wir versuchen derzeit, die Hartplatz-DNA mit langen Bällen loszuwerden und auf konstruktiven Spielaufbau umzustellen. Das geht nicht von jetzt auf nachher, sieht aber schon ganz gut aus“, weiß Tielisch. Eine weitere Neuerung sind sogenannte Fitnesstracker, mit denen man unter anderem die Sprinthäufigkeit, Lauffähigkeit und auch -nichtfähigkeit der Akteure nachvollziehen kann. „Im Training haben wir die abwechselnd ausprobiert und die Jungs sind motiviert bei der Sache.“ So begeistert, dass die elektronischen Leistungsüberprüfer nachbestellt wurden und die Startelf spätestens bis zum zweiten Spieltag damit ausgestattet ist und spielen kann - der WFV genehmigt diese speziellen Tracker. Darüber hinaus will man die Begegnungen per Video aufzeichnen und stets analysieren. „Wir sind zwar nur in der Kreisliga A, aber wenn wir irgendwelche Dinge dennoch umsetzen können, machen wir das, um auch für neue Reize zu sorgen.“ Ob es jedoch mit diesen Maßnahmen auch tabellarisch aufwärts geht, garantiert Tielisch nicht. „Das lässt sich nicht vorausahnen, zumal wir wichtige Akteure verloren haben.“ Allen voran Adrian Münzenmay, Patrick Sauter (beide KV Plieningen), Anton Tomic (Eintracht Stuttgart) und Andreas Somann (pausiert). „Ich glaube nicht, dass wir sie kompensieren können. Aber wir werden in der kommenden Runde, auch aufgrund von Neuzugängen, mannschaftlich gefestigter sein.“ Zumal das Team in der vergangenen Rückrunde alle Höhen und Tiefen mit Happy-End Klassenerhalt durchgemacht habe, was den Teamgeist gefördert habe. So lautet das Saisonziel erneut Klassenerhalt. Zum morgigen Auftakt (15 Uhr) kommt es beim KV Plieningen zum Ehemaligen-Treffen. „Inklusive Sportdirektor David Gzim sind beim KV mittlerweile um die acht Ex-Heumadener.“