Gablenbergs Marko Meschitschek (rechts) gewinnt den Zweikampf gegen Stettens Kevin Gruber. Nach 90 Minuten jubelten aber Gruber und die Spvgg Stetten. Foto: Pixelfrog Quelle: Unbekannt

Von Torsten Streib

Gablenberg - Nach einer vor allem von Leidenschaft geprägten Leistung musste sich der SV Gablenberg dennoch im Heimspiel dem Spitzenreiter Spvgg Stetten/Fildern verdient mit 2:5 (0:1) geschlagen geben.

Schon vor dem Anpfiff steckte viel Brisanz im Duell. Die Gablenberger sind sauer auf die Filder- Truppe, weil diese einer Spielverlegung nicht zustimmte. SVG-Akteur Stefan Götz gab am vergangenen Samstag außerhalb von Stuttgart sein Ja-Wort, Benni Schöllhorn und Maxi Widmann waren eingeladen - so fehlten den Gablenbergern drei wichtige Spieler. Andererseits sind die Stettener sauer auf den SVG. Im Speziellen auf einen der beiden Trainer, Daniel Weiss, weil diesem auffiel, dass ein Stettener in einem Testspiel wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte sah. Der Schiedsrichter hat diese aber nicht in seinem Bericht vermerkt und so bestritt besagter Akteur ohne Sperre das erste Punktspiel. Der SVG hat dies dem Verband gemeldet, dem verlustpunktfreien Spitzenreiter Stetten droht nun ein Punktabzug. So war die Partie während der 90 Minuten zwar auch hitzig - es gab neun Gelbe Karten (fünf für die Hausherren) - aber keineswegs unfair. Zudem von beiden recht ansehnlich.

„Trotz des personellen Engpasses hat die Einstellung und der Einsatz meiner Mannschaft gepasst“, sagte Daniel Weiss. Er wusste aber auch: „Der Sieg für die Gäste war natürlich völlig verdient. Sie machten einfach den reiferen Eindruck und meinen Akteuren merkte man in bestimmten Situationen die mangelnde Erfahrung an.“ In der Tat. Die Stettener präsentierten sich in den ersten 25 Minuten zwar nicht wie ein Tabellenführer, aber danach gewann man immer mehr die Kontrolle über die Partie, spielte teilweise gefällig und hatte ein deutliches Chancenplus. Kurios jedoch: Während angesprochener Schwächephase, gleichzeitig die Drangperiode der Gastgeber, erzielte Dominik Vohl mit dem ersten gefährlichen Gästeangriff prompt das 1:0. Die Hausherren ließen sich dennoch nicht aus dem Konzept bringen und spielten aggressiv und mutig weiter nach vorne. Vor allem die beiden A-Jugendlichen Sammy Abachi und Fabio Baguhl beschäftigten die rechte Stettener Abwehrseite gewaltig. „In dieser Phase hätten wir ausgleichen müssen.“ Vor allem in Minute 21. Abachi lief von außen alleine aufs Tor zu und hätte nur quer zu dem völlig freien Raimundo Candido passen müssen und der Ausgleich wäre wohl hergestellt gewesen. Doch Abachi schloss selber ab und Schlussmann Tim Steck nahm den Ball dankbar und problemlos auf. Danach häuften sich unnötige Abspielfehler bei den Gastgebern, die Stettener wurden kombinationssicher und deutlich gefährlicher. So traf Kevin Gruber in der 32. - Schlussmann Mohamed Ghazi war noch mit den Fingerspitzen dran - und 41. Minute die Latte. Bei letzterem Versuch war es schwieriger, Aluminium zu treffen als ins Netz. Auch nach der Pause hielt Ghazi seine Mannschaft mit so manch toller Parade im Spiel. Die Abschluss-Nachlässigkeiten der Gäste hätte der baumlange Thomas Pirinis in der 60. Minute zum Ausgleich nutzen müssen. Im Zweikampf schüttelte er seinen Gegenspieler ab und stand frei vor dem Tor. Doch sein überhasteter Schuss ging um einige Meter am Gehäuse vorbei. Dies rächte sich acht Minuten später auf der anderen Seite. Stetten schnappte den Gablenbergern im Spielaufbau den Ball weg, dieser kam über zwei Stationen zu Deniz Yalcin. Er traf zwar auch wieder die Latte, doch dieses Mal entschloss sich der Ball, noch über die Linie zu gehen - 2:0. Nun hatte es den Anschein, als ob die Entscheidung gefallen sei. Doch die Hausherren gaben nicht auf und nach einem langen Freistoß von der Mittellinie köpfte Pirinis zum 1:2 (72.) ein. Nun witterte der SVG seine Chance. Doch in Minute 80 fehlte den Gablenbergern die von Weiss angesprochene Erfahrung beziehungsweise „da haben wir uns zu grün angestellt“, meinte der Coach nach der Partie. Anstatt den Ball nach einem Konter der Gäste weit ins Aus zu klären, wurde dieser nur leicht über die Linie befördert. Stetten führte den Einwurf schnell aus, während die Gastgeber in der Abwehr immer noch in Unterzahl waren - Tim Otterbach verwandelte völlig frei und herrlich zur 3:1-Vorentscheidung. Für die Gäste schraubten danach Tomislav Stojic (89.) und Tim Schleger (92.) das Ergebnis noch in die Höhe. Für das zwischenzeitliche 2:4 sorgte Pirinis (91.).

SV Gablenberg: Ghazi; Gruber (46. Marquardt), Bozkurt, Janz, Janak, Vetrano (39. Pirinis), Metschitschek (75. Psomiadis), Abachi, Baguhl (57. Akono), Candido, Köbler.

Spvgg Stetten: Steck; Cedric Vohl (57. Dast), Alexander Kurrle, Kraiß, Robin Kurrle, Mike Gruber, Kevin Gruber (69. Schlegel), Otterbach (85. Dieter), Yalcin, Stojic 890. Bega) Vohl.

Tore: 0:1 Dominik Vohl (10.), 0:2 Yalcin (68.), 1:2 Pirinis (72.), 1:3 Otterbach (80.), 1:4 Stojic (89.), 2:4 Pirinis (90+1), 2:5 Schlegel (90+2).

Besondere Vorkomnisse: keine.