Torschützinnen im Zweikampf: Obertürkheims Katrin Bubeck (links) und Sara Hemmer vom Karlsruher SC grätschen nach dem Ball. Foto: Pixelfrog Quelle: Unbekannt

Obertürkheim - „Das war der beste Gegner, gegen den wir in dieser Saison gespielt haben“, sagte Trainer Michael Breier. Dementsprechend gab es im Heimspiel auch nichts zu holen, der VfB Obertürkheim unterlag dem Karlsruher SC verdient mit 1:4 (1:3).

Von Torsten Streib

Die bisherige Saison des VfB gleicht einer Achterbahnfahrt. Die ersten drei Partien verlor man, die nächsten drei wurden gewonnen und vor einer Woche gab es wieder eine Niederlage. „Zu Beginn hatten wir vermeintlich leichtere Gegner. Diese wurden von meiner Mannschaft anscheinend auch auf die leichte Schulter genommen, die Spiele mit wenig Einsatzbereitschaft angegangen. Die Quittung dafür haben wir kassiert“, so Breier. Ein Wendepunkt habe dann die empfindliche 1:6-Niederlage im Pokal gegen den unterklassigen Lokalrivalen Spvgg Ost (Verbandsliga) dargestellt. „Der Stachel saß tief und war so etwas wie der Weckruf. Plötzlich war die Einsatzbereitschaft wieder da und drei Siege folgten.“ Doch eben die Bereitschaft, die Zweikämpfe anzunehmen, habe das Team bei der Niederlage zuletzt in Sindelfingen wieder vermissen lassen. Eine Tugend, die für Trainer Breier vor der Partie gegen den KSC aber von größter Bedeutung war, um etwas Zählbares mitzunehmen. „Die Offensive des KSC ist sehr stark. Wir müssen hinten kompakt stehen und richtig in die Zweikämpfe gehen.“ Seine Mannschaft kämpfte auch vorbildlich, stand von Beginn an tief in der eigenen Hälfte und überließ dem KSC das Geschehen. Doch Breier erkannte: „Der KSC war gedanklich präsenter und in den Zweikämpfen stets einen Schritt schneller.“ Und auch spielerisch deutlich überlegen. Während die Badener versuchten, den Ball schön in den eigenen Reihen laufen zu lassen und so für Dauerdruck sorgten, zeigten die Gastgeberinnen spielerische Magerkost. Der Ball wurde meist nur weg- beziehungsweise nach vorne geschlagen, ein Aufbauspiel war zu keiner Zeit erkennbar. Und dies, obwohl Breier sein Team vor Rundenstart im spielerischen Bereich einen Schritt weiter sah als in der Vorsaison, aber mittlerweile erkennen musste: „Darin haben wir immer noch unsere Schwierigkeiten.“ Dementsprechend gab es gegen den KSC auch wenig Zeit zum Durchschnaufen. Kaum hatten die Obertürkheimerinnen den Ball erobert, schenkten sie ihn postwendend wieder her.

Dennoch lief die Partie vielversprechend für die Gastgeberinnen. Mit dem ersten Erscheinen im Strafraum nutzte Stürmerin Katrin Bubeck eine der wenigen Unachtsamkeiten der Gäste zum 1:0 nach neun Minuten aus. Obertürkheim zog sich auch danach weit in die eigene Hälfte zurück, und der KSC versuchte - häufig über die starken Lena Trentl und Laura Bertsch - sich irgendwie dem VfB-Tor gefährlich zu nähern, was lange aber nicht gelang. Doch eben Trentl und Bertsch waren es, die die Weichen für die Badenerinnen auf Sieg stellten. In der 38. Minute brachte Trentl einen Freistoß aus dem Halbfeld nach innen und Bertsch köpfte zum Ausgleich ein. Zwei Minuten später ein Freistoß knapp hinter der Mittellinie. Trentl schlug das Spielgerät in den Strafraum und fand erneut Bertsch, die zum 2:1 einnickte. Zwar hatten die Gäste deutliche Größenvorteile, jedoch stand der VfB bei beiden Aktionen viel zu tief und die „Zuordnung hat nicht gepasst“, ärgerte sich der Coach. Es kam noch schlimmer. Erneut zwei Minuten später wieder ein Freistoß getreten von Trentl. Dieses Mal war Sara Hemmer die Abnehmerin - sie traf zur Abwechslung per Fuß.

Der VfB war in Abschnitt zwei zwar etwas mutiger, die gefährlicheren Momente hatten aber weiterhin die Gäste. Und in der 67. Minute stellte die kurz zuvor eingewechselte Pia Nagel den 4:1-Endastand her.

Die Obertürkheimerinnen sind nach der zweiten Niederlage in Serie noch zwei Plätze von einem Abstiegsplatz entfernt. Dementsprechend „richtet sich unser Blick nach hinten und wir müssen weiter mächtig kämpfen, um ins sichere Mittelfeld zu gelangen“.

VfB Obertürkheim: Diehl; Reiser, Nadine Gairing, Linke, Schwaab (74. Barth), Kratz, Diehl (61. Sophie Gairing), Böpple, Viziotis (81. Böhringer), Rebrenovic (70. Fischer), Bubeck.

Karlsruher SC: Döbke, Kiefer, Hemmer, Ernst, Essig, Metz, Eichler (66. Nagel), Spaderna (80. Rapp), Trentl (76. Kasprzyk), Zweigner (63. Rogge), Bertsch.

Tore: 1:0 Bubeck (9.), 1:1 und 1:2 Bertsch (38./40.), 1:3 Hemmer (42.), 1:4 Nagel (67.).

Besondere Vorkommnisse: keine