Michael Mowlai und die Spvgg Ost blasen zur Aufholjagd. Foto: Pixelfrog - Pixelfrog

Fußballer der Spvgg Ost mit neuem Spielertrainer-Duo – Mühlhausen und Sommerrain sind optimistisch

NeckarvororteEs gibt noch viel zu tun für einige Fußball-Vereine aus unserem Verbreitungsgebiet in der Kreisliga A, Staffel 1. Speziell für den TSV Mühlhausen, den SV Grün-Weiss Sommerrain und die Spvgg Ost. Diese drei Teams stecken im Abstiegskampf. Deshalb wäre es für sie empfehlenswert am Sonntag – bereits eine Woche vor dem offiziellen Start nach der Winterpause – bei den Nachholspielen zu punkten.

Nach den Eindrücken aus der Sommer-Vorbereitung sah der neue Coach Samir Avdic seine Mannschaft im oberen Tabellendrittel. Die Realität sah aber beim TSV Mühlhausen alsbald anders aus. Platz 12 bedeutet derzeit den Relegationsplatz hinter dem punktgleichen ASV Botnang und einen Zähler vor Sommerrain. „Wir haben bei meinem Amtsantritt viele Dinge verändert. Das war und ist ein Lernprozess, der länger andauert, als ich erwartet habe. Fortschritte haben wir aber schon auf jeden Fall gemacht“, gibt Avdic zu. Jedoch habe sich sein Team bislang auch unter Wert geschlagen. „In vielen Spielen waren wir das bessere Team, mussten dennoch als Verlierer den Platz verlassen.“ Grund waren häufig individuelle Fehler, die prompt zu Gegentoren führten. Und davon kassierte der TSV jede Menge: exakt 44. Aus diesem Grund hat der Coach das Spielsystem verändert. Von 4:4:2 auf die etwas zurückhaltendere Variante 4:5:1. „Damit wollen wir das Mittelfeld stärken und insgesamt unsere Defensive kompakter machen.“ Auch wenn der Gegentor-Wert verbesserungswürdig ist, waren für Avdic auch die Fehlversuche vor dem gegnerischen Gehäuse ausschlaggebend für das bislang mäßige Abschneiden. „In jedem Spiel boten sich uns reichlich Möglichkeiten. Doch zu wenige davon wurden genutzt. Ich hoffe, dass in diesem Bereich der Knoten platzt.“ Am besten gleich morgen (15 Uhr) beim Vorletzten FC Stuttgart-Cannstatt, den Avdic auch schon trainiert hat. Vor der Runde hätte er gesagt, dass man unbedingt gewinnen müsse. Nach dem bisherigen Saisonverlauf sei er vorsichtiger geworden. „Wenn wir unser Können auf den Platz bringen und die Fehler minimieren, dann haben wir sehr gute Chancen, den ersten Dreier im Jahr 2018 einzufahren.“ Übrigens: Personell setzt der TSV auf Konstanz – niemand wurde geholt, niemand hat die Eschbachwald-Truppe verlassen.

Beim SV Grün-Weiss Sommerrain ging es im Verlauf der Runde immer mehr bergab. „Wir haben recht gut begonnen, dann aber nachgelassen, weil es an der Einstellung haperte“, weiß Trainer Andreas Würthner, führt aber auch eine „extreme Verletzungswelle“ als Grund für den 13. Platz an. Ein Rang, den die Grün-Weißen unbedingt verlassen wollen – er ist der erste Abstiegsplatz. Die Aussichten, dass die Sommerrainer das auch packen, stehen nicht schlecht. Zur Relegation beziehungsweise zum rettenden Ufer fehlt nur ein Punkt. Der ASV Botnang ist aktuell die Mannschaft, die gerade noch über dem Strich steht. Und den ASV bitten die Sommerrainer am Sonntag (15 Uhr) zum Vergleich. Ein Sieg wäre nicht nur für die Tabelle gut, sondern auch fürs Selbstvertrauen, sagt Würthner, der optimistisch in die Zukunft schaut. Die Vorbereitung sei gut verlaufen und die Neuen wären echte Bereicherungen. Die Neuen, das sind Georgios Tsompanidis (offensives Mittelfeld/VfL Stuttgart), Riccardo Marselli (linke Außenbahn/pausierte) und Diellrim Fazlija (rechte Außenbahn/TV Stetten). „Sie passen charakterlich hervorragend zu uns und machen den Kader qualitativ besser und auch breiter.“ Zudem hofft Würthner, dass er zum morgigen Auftakt auch wieder auf Simon Hagenmayer und Matthias Nützler zurückgreifen kann. „Beide sind sehr wichtig. Simon hat nur ein Spiel absolviert, Matthias auch immer wieder muskuläre Probleme gehabt und passen müssen. Es würde uns guttun, wenn sie nun wieder regelmäßig mitwirken könnten.“ Nicht mehr mitwirken wird Joel Acosta Escalante – er hat sich abgemeldet.

Ost mit acht Neuzugängen

Auf dem Platz herrschte bei der Spvgg Ost bislang Bewegungsarmut. Der schlechteste Sturm und die durchlässigste Abwehr bedeuten den letzten Platz mit neun Zählern Rückstand auf die Relegation beziehungsweise den Nichtabstiegsplatz. Viel Bewegung herrschte indes in der fußballlosen Zeit. In Adnan Akcay (N.A.F.I. Stuttgart) und Mustafa Ünlü (SV Heslach) wurde ein neues Spielertrainer-Duo geholt, das Interimscoach Pano Andreadis abgelöst hat. Zudem kamen in Hossein Hosseini (Mittelfeld/Calcio Leinfelden-Echterdingen), Christian Karagül (Abwehr/Enosis Leonberg), Cihan Koyak (Mittelfeld, pausierte), Sonaj Toksoüz (Mittelfeld/N.A.F.I. II), Oskar Douty (Sturm/TURA Untermünkheim), Abdulkadir Tatli (Sturm/SV Heslach) weitere sechs neue Akteure. „Wir haben die Hoffnung auf den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben“, sagt Abteilungsleiter Thomas Wildermuth, wenn es dann doch nichts werden sollte, dann „wollen wir in den nächsten Jahren wieder etwas aufbauen“. So sieht es auch Adnan Akcay. „Ich bin optimistisch, dass wir es noch packen, denn die Mannschaft zieht hervorragend mit.“ Ob er und Ünlü, der im zentralen Mittelfeld zu Hause ist, auch spielen werden, entscheide man kurzfristig.

Dabei würden den Ostlern aber die Tore von Akcay guttun. Unter anderem erzielte der 31-Jährige für N.A.F.I. in der Bezirksliga-Saison 2015/16 sensationelle 46 Treffer und wurde natürlich Torschützenkönig. „In der Spitze sind wir aber gut besetzt, haben mit Oskar Douty einen gefährlichen Mann dazu bekommen und sind in der Offensive generell gut aufgestellt.“ Sowieso sieht der Coach mit Landesliga-Vergangenheit die Probleme eher in der Defensive. „Da müssen wir uns festigen, das ist der Grundstein zum Erfolg.“ Dass dies gelänge, davon geht er aus. „Die Jungs ziehen hervorragend mit und durch die vielen Neuen kann sich keiner ausruhen.“ Entscheidend für eine erfolgreiche Aufholjagd sind natürlich Erfolgserlebnisse. Deshalb soll im Nachholspiel am Sonntag (15 Uhr) zu Hause gegen den Tabellenzehnten SSV Zuffenhausen ein Sieg her. „Das würde uns den nötigen Schub geben.“ Und wäre zudem eine Premiere: Die Spvgg Ost ist nämlich in dieser Runde noch ohne Sieg.