Kornwestheim - Der Negativtrend der Frauen der HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See zog sich auch im Auswärtsspiel beim SV Kornwestheim fort. Eine Vielzahl von Konzentrationsfehlern machte einen Sieg unmöglich und so verlor man verdient mit 25:30 (11:13).

Fehlende Konstanz und unerklärliche Konzentrationsfehler - vor allem im Jahr 2017 scheitert das Team des Trainergespanns Wagner/Behrens immer wieder an diesen beiden Punkten. Auch in Kornwestheim sollte dies der entscheidende Faktor sein. Dabei spielt es auch keine Rolle, dass man in der Partie aus verschiedenen Gründen auf vier Spielerinnen verzichten musste. Zu Beginn stand die HSG-Abwehr relativ gut und eroberte zahlreiche Bälle. Die Art und Weise, wie mit den Ballgewinnen umgegangenen wurde, war jedoch desaströs. Mit etwas Konstanz und deutlich mehr Ruhe hätte man sich in den ersten 15 Minuten schon ein Polster erarbeiten können, stattdessen stand es nur 5:5. Im Angriff tat man sich gegen die aggressive Gästeabwehr sehr schwer, was vor allem daran lag, dass jede einzelne Akteurin zu wenig Torgefahr ausstrahlte. Bis kurz vor der Pause gestaltete sich die Partie dann ausgeglichen und so stand es nach 25 Minuten 10:10. Nachdem man durch Fenna Weber mit 11:10 in Führung gehen konnte, schien man das Spiel nun in den Griff zu bekommen. Doch es folgte erneut ein totaler Einbruch. Kornwestheim nutze die Phase gnadenlos aus, erzielte bis zur Pause noch drei Tore in Folge und führte mit 13:11.

In der Halbzeitansprache ging es hauptsächlich darum, die hohe Fehleranzahl zu reduzieren und im Angriff torgefährlicher zu agieren. Doch alles, was man sich vorgenommen hatte, schien mit dem Anpfiff zur zweiten Hälfte verflogen zu sein. Bereits nach drei Minuten betrug der Rückstand vier Tore (11:15), was die beiden Trainer zu einer sehr frühen Auszeit zwang. In der Hoffnung, dass nun endlich ein Ruck durch die Mannschaft geht, wechselte Wagner alle Spielerinnen ein, die zu dem Zeitpunkt auf der Bank saßen. Die „Neuen“ benötigen zwar einige Minuten, um ins Spiel zu kommen, doch nach dem 13:18 begann die Mannschaft endlich zu kämpfen. Über eine starke Abwehr zeigte das Team nun auch im Angriff mehr Willen und so wurde der Rückstand Tor um Tor verkleinert. Nach 46 Minuten gelang den Gästen tatsächlich der Ausgleich. Doch wie schon in der ersten Hälfte, sollte auf ein Hoch wieder ein Tief folgen. Fehlende Absprachen in der Abwehr und erneut leichte Ballverluste sorgten dafür, dass der Rückstand knapp zehn Minuten vor dem Ende wieder drei Tore (20:23) betrug. Dennoch hatte man auch in der Schlussphase noch genügend Möglichkeiten, die Partie noch einmal zu drehen. Doch während die Gastgeberinnen ihre Angriffe clever zu Ende spielten, scheiterte die HSG entweder durch eine klägliche Chancenverwertung oder man vertändelte leichtfertig den Ball. So verlor man nach einer insgesamt schwachen Vorstellung mit 25:30.

Mit einem Sieg hätte die HSG eventuell noch einmal im Kampf um den zweiten Tabellenplatz eingreifen können, aufgrund der vergangenen Leistungen muss man zugeben, dass man diesen Platz auch nicht verdient hat. Aktuell spielt das Team zu wechselhaft. Zudem fehlen neben den Langzeitverletzten immer wieder einzelne Spielerinnen aus verschiedenen Gründen, was nicht förderlich ist. Die HSG-Frauen haben nun drei Wochen Pause, bevor Ende April die letzten beiden Saisonspiele anstehen. Diese werden die Trainer nun nutzen, um im Hinblick auf die kommende Saison das ein oder andere zu testen.

HSG Ca-Mü-Max: Jennifer Egyed (im Tor), Lena Zipperlen, Katrin Rößler, Fenna Weber, Birthe Graf, Clara Pätzold, Mersiha Juljevic, Nadine Behrens, Katharina Roth, Isabel Rodrigo und Sônia Staib. Tim Wagner