In dieser Szene nimmt Enes Fatih Ganioglu Maß aus 25 Metern und trifft anschließend zum 2:0 für den Stuttgarter Sportclub. Beim 3:0-Sieg über den TSV Steinhaldenfeld erzielte er zwei Tore. Fotos (2): Pixelfrog Quelle: Unbekannt

Stuttgart-Ost - Die Tortur endete erfolgreich: Der Stuttgarter Sportclub gewann auch sein drittes und entscheidendes Relegationsspiel gegen den TSV Steinhaldenfeld vor 250 Zuschauern auf der Anlage der Spvgg Ost verdient mit 3:0 (1:0). Damit feiert das Team von Trainer Armend Mehmeti den sofortigen Wiederaufstieg in die Kreisliga A. Für den TSV Steinhaldenfeld geht es indes sofort wieder abwärts in den Amateurkeller.

Von Torsten Streib

„Nie mehr, nie mehr Kreisliga B“, trällerten die SSC-Spieler lauthals und tanzend im Kreis nach den 90 Minuten, in denen sie erneut alles gegeben hatten und den Plan von Trainer Mehmeti zur vollsten Zufriedenheit und vor allem erfolgreich umgesetzt hatten. „Wir wollten tief stehen und kein Risiko eingehen, damit der gefährliche TSV-Stürmer Christian Wild nicht zu große Freiräume bekommt und uns aus dem Nichts ein Tor einschenken kann“, verriet ein glücklicher Mehmeti nach dem Spiel. Zudem gab er seinem Team mit auf den Weg, über „einen Konter ein frühes Tor zu erzielen“. Gefordert und prompt umgesetzt: Steinhaldenfeld verlor in der siebten Minute - wie häufig in den 90 Minuten - aufgrund eines schlampigen Abspiels den Ball am gegnerischen Strafraum. Harald Fakner schickte SSC-Torjäger Enes Fatih Ganioglu mit einem schönen Pass auf die Reise. Dieser lief seinem Gegenspieler davon und ließ Schlussmann Dimitri Schibert keine Chance - 1:0. „Das frühe Tor spielte dem SSC natürlich voll in die Karten. So konnten sie sich, wie in den anderen Relegationsspielen auch, noch weiter zurückziehen“, hat TSV-Coach Markus Treyz richtig erkannt.

SSC kaltschnäuzig

Zudem konnten die SSCler dadurch Kräfte sparen. Denn sich über die 90 Minuten zu schleppen, war für einige SSC-Akteure die größte Herausforderung in der Relegation. „Zwischen der 15. und 35. Minute haben wir Steinhaldenfeld zu viele Räume überlassen. Nach der Pause haben wir das dann wieder besser gemacht“, so Mehmeti. Der Kreisliga-A-Relegant Steinhaldenfeld wurde in angesprochener Phase zwar etwas stärker und hatte auch gute Ansätze, jedoch passte das entscheidende Zuspiel nicht. Und auch Christian Wild, vor dem ja Mehmeti seine Spieler gewarnt hatte, war zwar agil und einsatzfreudig, traf gestern aber stets die falschen Entscheidungen. Entweder schloss er zu spät oder gar nicht ab, oder übersah seine Mitspieler wie in der 31. Minute. Anstatt quer zu legen, wo ein TSV-Akteur nur noch das leere Tor vor sich gehabt hätte, schoss er selbst und fand in SSC-Schlussmann Marcel Janik seinen Meister.

Auch nach der Pause stand der SSC tief in der eigenen Hälfte und lauerte auf Konter. Die Steinhaldenfelder versuchten zwar das Spiel zu machen und die Lücke im dichten SSC-Abwehrverbund zu finden, doch es gab kaum ein Durchkommen. Auch deshalb nicht, weil die Abspiele weiterhin zu schlampig waren und Überraschungsmomente ausblieben. Einzige Ausnahme die 51. Minute. Kapitän Patrik Schmierer setzte sich trickreich über links durch. Seine Hereingabe fand Christian Wild. Dessen Schuss wurde abgeblockt, aber der TSV erhielt die zweite Chance. Philipp Röbbelings Versuch wäre auch in die Maschen gegangen, wenn nicht der starke Abwehrspieler Raphael Panter per Kopf für seinen bereits geschlagenen Torhüter die Situation entschärft hätte. Der SSC hingegen ließ sich nicht locken und wartete geduldig auf seine Chance, um dann eiskalt zuzuschlagen. So wie in der 62. Minute. Ganioglu bekam 25 Meter vor dem Tor den Ball und erkannte, dass Schibert zu weit vor seinem Hüteplatz stand. Per herrlichem Schlenzer markierte er das 2:0. „Der Abschluss war genau so gewollt“, sagte Ganioglu nach dem Abpfiff. „Ich sah, wo der Schlussmann postiert war und versuchte es auch deshalb mit einem Heber, weil ich nicht mehr so weit laufen wollte“, so der zweifache Torschütze schmunzelnd.

Beide Trainer machen weiter

Von diesem Nackenschlag erholte sich Steinhalfeld nicht mehr. Im Gegenteil. Der ballsichere Hans Fakner besorgte in der 78. Minute die endgültig Entscheidung zum 3:0. Die Vorarbeit leistete Dominik Schiefer.

„Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat alles versucht, aber es war ein bisschen zu wenig, um als Sieger den Platz zu verlassen. Einige Ausfälle konnten wir eben doch nicht kompensieren“, wusste ein enttäuschter Treyz, der beim TSV auch in der kommenden Runde das Traineramt begleiten wird. Sein Gegenüber Mehmeti, der ebenfalls weitermacht, strahlte natürlich und war stolz auf sein Team. „Respekt, wie willensstark sich mein Team in den drei Relegationsspielen präsentiert hat.“

TSV Steinhaldenfeld: Schibert; Fendel (75. Gröber), Berner, Heiberger (88. Irmak), Horber (63. Mangold), Daniel Amann (87. Gehrmann), Stefan Wild, Schmierer, Röbbeling, Dietelbach, Christian Wild.

Stuttgarter Sportclub: Janik; Piconeri, Panter, Wörner, Schiefer, Erich (69. Cardoso), Baumgärtner, Harald Fakner (63. Bodendorfer), Schöpper (76. Ludwig), Hans Fakner (82. Park), Ganioglu.

Tore: 0:1 Ganioglu (7.), 0:2 Ganioglu (62.), 0:3 Hans Fakner (78.).

Besondere Vorkommnisse: keine.