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Der Fußball-Bezirksligist Spvgg Cannstatt unterliegt im Heimspiel dem SV Vaihingen trotz vieler hochkarätiger Möglichkeiten mit 1:2.

Bad CannstattDas hatte man sich bei der Spvgg Cannstatt ganz anders vorgestellt. Ein Auftaktsieg sollte gegen die Vaihinger her, die sich in der Vorsaison gerade noch über die Relegation die Bezirksliga-Zugehörigkeit sicherten. Jedoch war Trainer Stefan Schuon von Beginn an alles andere als zufrieden, was seine Elf – die Neuzugänge Onur Gökce, Patrick Weigl und Marvin Kellner standen in der Startformation – ablieferten. „Nicht ein oder zwei Akteure, sondern gleich mehrere sind jenseits ihrer Normalform und dem, was sie in der Vorbereitung gezeigt haben, geblieben. So kann man kein Spiel gewinnen. Vaihingen hat verdient gewonnen“, sagte ein angesäuerter Schuon nach dem Abpfiff.

Gewiss, die Gastgeber haben in Sachen Leistung sicherlich noch genügend Luft nach oben. Doch als Verlierer hätte man gegen die stark kämpfenden Vaihinger nicht vom Feld schleichen müssen. Dazu hatte man zu viele hochkarätige Chancen und hätte die Partie entscheiden können, ehe auch die Vaihinger mal gefährlich vor dem Tor von Dominik Landberg – er vertrat den auf Hochzeitsreise weilenden Giuseppe Pellegrino gut – auftauchte.

Schlampige Pässe

Im ersten Abschnitt verbaute sich das Team von der Hofener Straße den Weg zum Tor durch schlampige Abspiele beim entscheidenden Pass. Die Lücken im Vaihinger Verbund waren durchaus vorhanden, doch die Cannstatter machten sich das Leben durch Unkonzentriertheiten selber schwer. An der Präzision im Passspiel muss noch gefeilt werden, was auch Schuon erkannt hat. „Die Bälle wurden ungenau und überhastet nach vorne gespielt, zudem hat sich der Ball bei unserem Aufbauspiel durch die Reihen geflippert, so dass er kaum gewonnen schon wieder verloren war.“ Feilen an der Präzision im Abschluss muss die Spvgg ebenfalls. Allen voran der flinke Außenspieler Daniel Fichte (47./68./ 79.), der im zweiten Abschnitt nahezu identisch drei Mal alleine vor Schlussmann Maximilian Ulmer auftauchte, aber zwei Mal zu hoch schoss und einmal im Abschluss zögerte und vertändelte. Aber auch Marvin Kellner hat sein eigentliches Können vor dem Gehäuse gestern nicht auf den Platz gebracht. In der 66. Minute schloss er zentral vor dem Tor aus 17 Metern überhastet ab, einige Minuten später traf er aus aussichtsreicher Position nur das Außennetz.

Einmal passte es aber doch bei der Spvgg. Nach fünf Minute spielte Onur Gökce einen herrlichen Diagonalpass auf rechts zu Daniel Fichte. Dieser betätigte sich als „Daniel-Düsentrieb“, zeigte seinem Gegenspieler nur die Hacken und die Hereingabe fand Kevin Gullmann am langen Posten, der aus zehn Metern schön zum 1:0 einnetzte.

Gäste treffen mit erster Chance

Danach kontrollierte die Spvgg das Geschehen, aber eben nicht den Ball in den eigenen Reihen, so dass man sich weitere Torchancen verbaute. Die Gäste indes verbuchten ihre erste Aktion mit Erfolgserwartung erst in der 55. Minute. Philipp Rosenberg lief ohne Gegenwehr von links parallel zur Strafraumlinie. Zentral vor dem Tor stoppte er, zog ab und ließ Landberg keine Chancen – 1:1. Fortan war das Spiel ausgeglichener. In der 77. Minute spielten die Cannstatter auf Abseits. Der gute Schiedsrichter Nils Theilfahrt (Fellbach) ließ zurecht weiterlaufen. Landberg holte zwar einen Vaihinger von den Beinen, doch erneut Rosenberg schnappte sich das Spielgerät und schob problemlos zum 2:1 ein. Danach hätten auch die Gäste das Ergebnis noch ändern können, vergaben aber noch zwei sehr gute Chancen.

Spvgg Cannstatt: Landberg; Grigoras, Kreidl, Kaufmann (78. Ziegler) Carsten Bauer, Gökce, Johannes Baur, Gullmann, Fichte (88. Guagenti), Weigl (55. Pinheiro), Kellner (71. Alshaher).

SV Vaihingen: Ulmer; Jakobs, Lapeschi, Henkelmann, Maus, Mahler, Hauner, Muench, Breuer (73. Crnisanin), Spangenberg (79. Kamm), Rosenberg (85. Wolf/90+3 Johne).