Kevin Gullmann (rechts) und die Spvgg Cannstatt wollen im Heimspiel gegen Möhringen durchstarten. Foto: Strehlow - Strehlow

Stefan Schuon, der Trainer des Fußball-Bezirksligisten Spvgg Cannstatt, hat derzeit alle Mann an Bord. Mit ein Grund, warum man im Heimspiel am Sonntag gegen Möhringen unbedingt gewinnen möchte.

Bad Cannstatt Beim Gastspiel in Plattenhardt musste Trainer Stefan Schuon drei Kandidaten aus dem Kader streichen. Grund: Alle Akteure beim Drittplatzierten Spvgg Cannstatt erfreuen sich derzeit bester Gesundheit beziehungsweise sind in der Lage, beschwerdefrei über 90 Minuten zu gehen. Oben beim Spiel auf den Fildern traf es zum Beispiel in Filip Anic einen etablierten Akteur – er war nur Zuschauer. Für Schuon stellt sich die Lage derzeit als willkommenes Luxusproblem dar, „das uns schon die ganze Saison über weitergeholfen hat“. Soll aber nicht heißen, dass er in dieser Runde in jedem Spiel die Qual der Wahl hatte. Vielmehr seien Phasen des Überangebots ein Plus für schwere Zeiten, sprich wenn das Verletzungspech sich an der Hofener Straße mal einschleicht. „Und das hatten wir diese Runde auch schon, dass bis zu sieben Akteure ersetzt werden mussten.“ Dann sei nämlich jeder Akteur gefordert und fit – Ausfälle würden nicht ins Gewicht fallen. Der Coach schaut nämlich bereits die ganze Saison schon darauf, dass jeder „in etwa die gleichen Einsatzzeiten bekommt, somit alle in einer konditionell guten Verfassung sind und wir in kritischen Situationen nicht abfallen.“ Und abgefallen sind die Cannstatter in dieser Runde wahrlich noch nicht, was der dritte Platz beweist. Auch wenn er und die Seinen zuletzt gegen den Tabellennachbarn Plattenhardt unnötig die drei Punkte zurückgelassen haben. Die Stimmung sei die Woche über dennoch gut gewesen, schließlich wisse jeder, dass man eine gute Partie abgeliefert habe. Am Sonntag (15 Uhr) geht der Coach von einer ganz anderen Begegnung aus. Im Heimspiel empfangen die Cannstatter die Spvgg Möhringen. Diese steckt mitten im Abstiegskampf. Und solche Teams leben bekanntlich vom Einsatz und Möhringen „wird uns nicht den Gefallen tun und mitspielen“, weiß Schuon. Er rechnet mit einer laufstarken, einsatzfreudigen Truppe. Das bringe schon der Tabellenstand mit sich. Möhringen stehe Woche für Woche unter Druck, müsse in jedem Spiel alles geben und so sei davon auszugehen, dass „wir es mit einer fitten Truppe zutun bekommen“. Dennoch haben die Cannstatter nur ein Ziel. „Wir wollen unser Heimspiel gewinnen, zumal die Mannschaft derzeit über genügend Selbstvertrauen verfügt.“

Apropos Selbstvertrauen. Ein Fremdwort in dieser Runde auf der anderen Seite des Neckars beim Schlusslicht TSV Münster . Der erhoffte Befreiungsschlag, sprich erste Saisonsieg, blieb einmal mehr aus. Im Gegenteil. Mit 1:5 setzte es eine überraschend deutliche Pleite gegen Feuerbach, das alles andere als zu den Überfliegern der Saison zählt. „Das Ergebnis war eine Katastrophe, das Spiel auch. Wobei wir die Tore durch krasse Fehler selbst eingeleitet haben“, sagt TSV-Coach David Biedemann, die jedoch abstellbar seien. Grundvoraussetzung: Die Einstellung einiger Akteure ändere sich. „Das hat mir nicht gefallen. Es gibt, vor allem im Abstiegskampf, Widerstände, die man aushalten muss und versuchen, sich dagegen zu stemmen, anstatt sie einfach hinzunehmen.“ Während der Woche hat Biedemann diese Dinge angesprochen. Auf Besserung hofft er, auf ein gewinnbringendes Ergebnis zwar auch, wobei er Realist ist. Denn die Aufgabe am Sonntag (15 Uhr) könnte schwerer nicht sein. Das Schlusslicht trifft auf den Dominator der Saison, den SV Bonlanden. Dieser hat der Konkurrenz gerade mal ein Unentschieden gegönnt. Bonlanden sei ein Klub, der von der Art der Vereinsführung und der Qualität der Mannschaft mindestens eine, wenn nicht sogar zwei Klassen höher gehöre. Es könne schon sein, dass man ordentlich abgewatscht werde. Wichtig sei aber, dass „wir Charakter beweisen und uns gegen unser Schicksal stemmen“. Personell muss der TSV auf den gelb-rot-gesperrten Florian Reu verzichten.

Der VfB Obertürkheim hatte am vergangenen Spieltag frei. Und die Auszeit kam zum richtigen Zeitpunkt. Aufgrund von Krankheiten und Verletzungen „hätten wir maximal neun gesunde Spieler aufs Feld bringen können“, sagt der scheidende Spielertrainer Stefan Schullehner. Nun ist auch Mittelfeldspieler Tim Fröschle aus dem Urlaub zurück. Zudem steht Steffen Kind, nachdem er in den vergangenen eineinhalb Jahren den Aushilfsspieler gab, wieder „voll zur Verfügung“. Dafür übernimmt Kinds Rolle nun der andere Steffen, mit Nachnamen Fenchel. Dieser absolviert in München ein Praktikum. Es werde sich immer kurzfristig ergeben, wann er einsatzbereit sei. Am Sonntag, 15 Uhr, beim Gastspiel beim MTV Stuttgart indes nicht. Auf diese Partie gegen den Männer-Turnverein freuen sich die Kicker von der Hafenbahnstraße ganz besonders. „In der Vergangenheit waren das immer spannende und enge Spiele, bei denen wir häufig gepunktet haben.“ Besonders gerne erinnern sich die Obertürkheimer dabei an den Saisonauftakt zurück. Mit 5:0 schickte der VfB den MTV heim zum Kräherwald, obwohl es zur Pause 0:0 stand. Dann kamen die Obertürkheimer in Schwung und „praktisch jede Chance war drin. Gegen einen ähnlichen Lauf hätten wir erneut nichts auszusetzen.“