Hani Ajolbek (links) und der VfB Obertürkheim lieferten gegen Sascha Beck und den TSV Bernhausen eine starke Partie ab. Foto: Holger Strehlow - Holger Strehlow

Der Spielertrainer Christoph Stegbauer legt sein Amt nach dem 3:2-Sieg des VfB Obertürkheim gegen den TSV Bernhausen überraschend nieder.

ObertürkheimEs gab gestern gleich mehrere Paukenschläge auf dem Sportplatz des Fußball-Bezirksligisten VfB Obertürkheim an der Hafenbahnstraße. Zum einen durfte der VfB Obertürkheim seit dem 4. November 2018 wieder einen Sieg bejubeln. Damals wie gestern hieß der Gegner TSV Bernhausen. Zum anderen legte VfB-Spielertrainer Christoph Stegbauer unmittelbar nach dem Abpfiff im Kreise der Mannschaft überraschend sein Amt nieder. Der spielende Übungsleiter, für den nach Saisonende sowieso Schluss gewesen wäre, sprach interne Differenzen als Grund für seine Entscheidung an. „Der neue Coach soll bereits jetzt mit eingebunden werden. Damit bin ich absolut nicht einverstanden und höre deshalb auf“, so Stegbauer nach der Partie. Den Entschluss habe er bereits nach einem Gespräch am vergangenen Donnerstag mit den Verantwortlichen gefasst. Da er nicht wisse, ob er generell mit Fußball weitermache, wollte er „noch ein gutes Spiel machen und das ist mir, denke ich, auch gelungen“. Das kann man nur bestätigen. Stegbauer war der Wegbereiter zu vielen gefährlichen Aktionen und auch der Zulieferer zu allen drei VfB-Toren. Insgesamt hinterließ die komplette Obertürkheimer Mannschaft – bei der die beiden Sechser Marc Rottmeir und Nikolai Pozorski herausragten – einen ganz starken Eindruck. Der VfB wahrte die letzte Chance auf den drittletzten Platz, der entweder die Relegation oder stand jetzt sogar die Rettung bedeutet. Zwar ist man weiterhin Vorletzter, liegt aber nun nur noch aufgrund des schlechteren Torverhältnisses hinter Bernhausen. Das Bernhausener Team hat im Vergleich zu Obertürkheim aber noch eine Partie mehr zu bestreiten, darunter auch noch gegen das abgestiegene Schlusslicht TSV Rohr. Gestern jedoch präsentierte sich das Filderteam wie ein potenzieller Absteiger. In den 90 Minuten gab es so gut wie keinen gelungenen Spielzug und nur zwei Abschlüsse, die jedoch saßen. In der 58. Minute lief Aristidis Perhanidis zum direkten Freistoß an. Sein harmloser Versuch landete zufällig am Kopf seines Mitspielers Dominik Lenhardt und der gab dem Ball eine Richtungsänderung und es hieß zwischenzeitlich 1:1. In der 79. Minute war die ansonsten starke VfB-Abwehr einmal nicht im Bilde und Vinko Cosic kam frei zum Abschluss und verkürzte auf 2:3. Kurz ging bei den Gastgebern zwar die Ordnung verloren, richtig gefährlich wurde es aber nicht mehr vor dem Gehäuse von Torhüter Philipp Stegbauer. Ansonsten hatte der VfB das Geschehen im Griff, sorgte aber selbst dafür, dass es ein knapper Sieg wurde. Man ließ einfach zu viele Chancen liegen – vor allem in der ersten Hälfte. Der schnelle Tim Wagner (11./25.) lief zweimal alleine aufs Gehäuse zu, verzog jeweils aber kläglich. Besser erging es auch Patrick Teuber (18./42.) nicht. Bei seinen Großchancen traf er zwar auf das Tor, doch Schlussmann Alexander Busse reagierte bei beiden Versuchen stark. Jeweils bereitete Stegbauer vor. In der 44. Minute dann umgekehrte Vorzeichen. Teuber schickte Stegbauer lang. Dieser kam vor dem Schlussmann an den Ball, spitzelte diesen an ihm vorbei und schob ins leere Tor zum längst überfälligen 1:0 ein.

Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich änderte sich an den Kräfteverhältnissen auf dem Platz aber nichts. Obertürkheim hatte weiterhin die bessere Spielanlage und Chancen. Einen Stegbauer-Freistoß in der 61. Minute köpfte Pascal Kaiser am langen Pfosten zur VfB-Führung ein. Sieben Minuten später knallte Stegbauer einen Freistoß von links außen direkt aufs Tor. Schlussmann Busse konnte das Spielgerät nur abtropfen lassen und Teuber staubte aus kurzer Entfernung zum 3:1 ab. Auf den Jubel nach dem Abpfiff folgte dann die Ernüchterung ob Stegbauers Mitteilung an die Mannschaft.

VfB Obertürkheim: Philipp Stegbauer; Stich, Kaiser (76. Zucknick), Güner, Fröschle, Pozorski, Rottmeir (90. Livolsi), Christoph Stegbauer, Ajolbek, Teuber, Wagner.

TSV Bernhausen: Busse; Celik, Palazzolo, Pagano, Lanitz (72. Schmid), Aliu, Samur , Sinesi, Beck (28. Perhanidis), Lenhardt (57. Cosic), Caruso (68. Varay).