Obertürkheims Tim Wagner (hinten) im Duell mit Nevzat Dursun von Türkspor Stuttgart. Nach 90 Minuten trennten sich die Mannschaften mit 0:0. Foto: Strehlow - Strehlow

Bezirksligist VfB Obertürkheim vergibt kurz vor Schluss drei Hochkaräter und spielt 0:0 gegen den Tabellenzweiten Türkspor Stuttgart.

Obertürkheim Maximilian Kosalka stellt die Mauer. Vier Obertürkheimer Fußballer fordert er für den Verbund an. Am Pfosten stehend sorgt er dafür, dass sie richtig postiert sind und das Eck abdecken. Kosalka steht aber nicht zwischen den Pfosten, sondern daneben, außerhalb des Spielfelds. In der 32. Minute, als es 17 Meter vor dem VfB-Tor einen Freistoß gab, kam er dem gestrigen Schlussmann Philipp Stegbauer von der Bank aus zur Hilfe. Stegbauer, sonst Abwehrspieler, vertrat den verletzten Stammhalter Carlo Babo. Kosalka indes will nach einer schweren Schulterverletzung nur noch im äußersten Notfall spielen. Der war gegen den Tabellenzweiten Türkspor wohl nicht gebeben. Und eben Türkspor – zuletzt neun Siege in Folge – hätte spätestens nach diesem Freistoß und den Anweisungen des Mannes von außen bemerken müssen, dass kein gelernter Ballfänger das VfB-Tor hütet. Während der 90 Minute schoss der Tabellenzweite aber nur zweimal gefährlich Richtung Tor – Abdulsamed Akin (51.) zog knapp drüber, der Toptorjäger der Bezirksliga, Ugur Yilmaz (64.), scheiterte an Stegbauer.

Auch wenn Türkspor vor allem in der zweiten Hälfte die Hausherren hinten reindrückte, versuchte es das Team von Trainer Kerem Arslan hauptsächlich mit langen Bällen auf Yilmaz. Doch dieser war bei der VfB-Dreierkette – Spielertrainer Stefan Schullehner, Pascal Kaiser und Kevin Hafner – gut aufgehoben. Für gewöhnlich versuche man, mehr spielerisch zu glänzen. Doch „der strohige, holprige Rasenplatz ließ kein Kurzpassspiel zu, weshalb unser Plan die langen Bälle waren“, so Arslan, der wie seine Mitspieler sauer auf den Schiedsrichter war, „der von der ersten Minute an versucht hat, zu provozieren“. Doch bei allem Frust auf den Unparteiischen gab der Coach, der sich selbst noch einwechselte, zu, dass „wir einfach ganz schwach gespielt haben und der Punkt für Obertürkheim verdient ist“.

„Verdient“ für VfB-Spielertrainer Schullehner „allemal, aber es wäre mehr drin gewesen. Vor der Partie hätten wir einen Punkt dankend mitgenommen. Doch aufgrund der besseren Chancen, hätten es eigentlich drei sein müssen“, wusste Schullehner, der aus privaten Gründen kürzertreten will und sich in der kommenden Saison dem Kreisliga-B-Team der Sportkultur Stuttgart anschließen wird.

Speziell in den letzten drei Minuten der Partie hätten die Gastgeber den Siegtreffer erzielen müssen. Zuerst schob Torjäger Patrick Weigl nach schönem Zuspiel von Kayhan Erol den Ball aus sieben Metern am leeren Tor vorbei. Eine Minute später traf der agile Steffen Kind die Latte. Kurz darauf parierte Türkspor-Schlussmann Aziz Sener stark gegen Erol und sicherte seinem Team zumindest einen Punkt. Im Titelrennen aber zu wenig. Türkspor wollte den Rückstand auf den spielfreien Spitzenreiter Bonlanden auf fünf Zähler verkürzen. Dies gelang nicht und so kann man nicht mehr aus eigener Kraft Meister werden. Zudem muss man nächste Woche auf Davide Pumilia verzichten, der kurz vor dem Ende wegen wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte sah.

Der VfB Obertürkheim steht nach einer „ganz starken Defensivleistung“, so Spielertrainer Schullehner, auf dem sicheren siebten Rang. „Einen einstelligen Tabellenplatz wollen wir auch am Saisonende haben.“

VfB Obertürkheim: Philipp Stegbauer; Hafner, Schullehner, Kaiser (78. Benz, Schmid, Christoph Stegbauer (74. Erol), Teuber, Wagner, Fröschle, Kind, Weigl.

Türkspor Stuttgart: Aziz Sener; Pumilia, Tepegöz, Abdullah Sener, Dursun, Köse, Markovic, Alper Arslan, Akin, Halilovic (76. Kerem Arslan), Yilmaz.