Das letzte Tor des Spitzenspiels: Yannick Munk schickt VfL-Torwart Vito Gaeta beim Elfmeter ins falsche Eck und erzielt den 6:0-Endstand für den TB Untertürkheim. Foto: Pixelfrog Quelle: Unbekannt

Untertürkheim - Der TB Untertürkheim ist auf dem direkten Weg zurück in die Kreisliga A. Das Team von Trainer Uwe Braun gewann das Spitzenspiel gegen den einzigen Verfolger VfL Stuttgart II auch in der Höhe verdient mit 6:0 (3:0). Sechs Spieltage vor dem Saisonende hat der TBU somit sechs Punkte und 35 Tore Vorsprung auf den VfL. Zudem haben die Kicker vom Gehrenwald auch noch eine Partie weniger absolviert.

Von Torsten Streib

Das Hinspiel endete 1:1. Und auch zu Beginn des Spiels am Sonntag sah es nach einer engen Geschichte aus. „Wir kamen sehr gut in die Partie, waren in den ersten zehn Minuten besser“, hat VfL-Coach Dimi Liakidis richtig erkannt. Jedoch habe sein Team Richtung Tor keine Durchschlagskraft gehabt. Dies lag auch daran, dass man auf die beiden gefährlichen Offensivkräfte Sergej Cistakov (bester Schütze mit 19 Treffern) und Paolo Vicenca verzichten musste. Auch Uwe Braun sah die Gäste in der Anfangsphase mit leichten Vorteilen. „Meiner jungen Truppe war die Nervosität anzusehen“, so Braun. Die Nervosität legten die Kicker vom Gehrenwald jedoch immer mehr ab und fanden die Lücken in der VfL-Abwehr. Diese ergaben sich auch deshalb, weil „fast alle Akteure in der Viererkette angeschlagen in die Partie gingen“, so Liakidis. So war die Schmerzgrenze beispielsweise für den soliden Innenverteidiger Goran Dakic nach 39 Minuten erreicht - er musste verletzungsbedingt vom Feld. Zu diesem Zeitpunkt hatte der TBU seine Nervosität völlig abgeschüttelt. Sieben Minuten vorher, in der 32. Minute, gab es Freistoß aus dem Halbfeld. Marvin Wolf brachte das Spielgerät in die Mitte, Oliver Schleicher stieg höher als sein Gegenspieler Abdullah Bakir und köpfte zum 1:0 für die Hausherren ein. Die Erlösung für den TBU. Danach spielte der Tabellenführer frei auf, zeigte schöne Kombinationen und vor allem - man traf weiter ins Netz. In der 36. Minute zündete Abwehrspieler Daniel Höschele auf rechts den Turbo, ließ dynamisch gleich drei VfL-Spieler stehen und und traf an Torwart Vito Gaeta vorbei zum 2:0. Erneut zwei Minuten später sah die VfL-Abwehr nach einem langen Ball ganz schlecht aus. Sie ließ den Flugball einfach passieren, so dass TBU-Toptorjäger Daniel Kaufmann diesen aufnahm, alleine aufs Tor zusteuerte und per Außenrist herrlich zum 3:0 vollendete. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt entschieden, der Torhunger der Gastgeber jedoch noch nicht gestillt. „Wir haben nach vorne eine unheimliche Dynamik, die wir auch im Spitzenspiel häufig gezeigt haben.“ So auch in der 54. Minute. Ein abgewehrter Eckball des VfL landete bei Robin Haufe. Dieser passte weiter auf Kaufmann, der von der Mittellinie aus völlig allein gelassen aufs Tor eilte und zum 4:0 vollendete. Der starke Sandro Vukic auf links nutzte in der 61. Minute einen Abspielfehler in der VfL-Defensive und traf zum 5:0. Den 6:0-Endstand besorgte der eingewechselte Yannick Munk per souverän verwandeltem Elfmeter - Vukic war nach einem schön anzuschauenden Tänzchen von den Beinen geholt werden.

Zwei Minuten vor Schluss holte sich VfL-Akteur Diellor Kuka noch die Rote Karte ab - nach einem Zweikampf boxte er Jan Bubeck gegen die Brust. Ansonsten war die Begegnung zwar hart geführt, aber fair.

„Unsere Ausgangslage ist glänzend, die Meisterschaft dürfen wir uns nun nicht mehr nehmen lassen“, so ein zufriedener Uwe Braun nach der Partie. Dimi Liakidis nahm die Niederlage auch gelassen. „Der TBU hat verdient gewonnen. Wir müssen nun versuchen, den Relegationsplatz zu verteidigen.“

TB Untertürkheim: Hammer; Höschele, Schwedler, Gendera (54. Bitsch), Widmann, Freidinger, Marvin Wolf (65. Munk), Vukic, Kaufmann, Haufe (65. Bubeck), Schleicher (71. Jan Wolf).

VfL Stuttgart II: Vito Gaeta; Potozki (40. Fernandes), Cunha Machado, Dakic (39. Potozki), Bosnjak (71. Uslu), Diab, Erdogan, Graf, Kuka, Vrbanic (54. Sögüt), Bakir (59. Abruzzese).

Tore: 1:0 Schleicher (32.), 2:0 Höschele (36.), 3:0 und 4:0 Kaufmann (38./54.), 5:0 Vukic (61.), 6:0 Yannick Munk (75. Foulelfmeter).

Besondere Vorkommnisse: Diellor Kuka (VfL Stuttgart) sieht in 88. Minute Rot, nachdem er seinem Gegenspieler gegen die Brust geboxt hatte.