Gablenbergs Marko Meschitscheck schaut zu, wie sein Gegenspieler Arben Muslija vom VfL Stuttgart ein Kunststückchen versucht. Foto: Herbert Rudel - Herbert Rudel

Trotz vieler Chancen muss der SV Gablenberg im Heimspiel gegen den VfL Stuttgart bis zum Schluss zittern.

Stuttgart-OstJubel beim SV Gablenberg: Nachdem die vergangenen vier Spiele in der Fußball-Kreisliga A, Staffel 2, mit nur einem Punkt Ertrag wenig erfreulich ausfielen, ist das Team des Spielertrainerduos Patrick Weigl/Thomas Christ zurück in der Erfolgspur. Der 5:3 (3:1)-Sieg über das Kellerkind VfL Stuttgart war verdient, die Kicker von der Waldebene Ost hätten sich den gestrigen Nachmittag aber auch deutlich entspannter gestalten können.

Vor allem dann, wenn man aus der deutlichen Überlegenheit in den ersten 45 Minuten mehr gemacht hätte, im Abschluss konzentrierter und konsequenter aufgetreten wäre. Der VfL wollte im ersten Abschnitt nämlich so gut wie gar nichts, war in den Zweikämpfen dabei, aber nicht mittendrin. „Von den Gegenspielern waren wir zu weit weg und auch nicht aggressiv genug“, hat VfL-Coach Emmanuel Eduardo erkannt. Sein Team hatte auch kein sichtbares Interesse daran, gefährlich Richtung SVG-Tor zu steuern. Fast nur tief in der eigenen Hälfte parken war angesagt. Die Gablenberger bestimmten das Geschehen, ließen den Ball schön laufen, hatten im Abschluss aber ihre Schwierigkeiten. So musste der VfL eben helfen, damit die Gastgeber in Führung gehen konnten. Nach einem gefährlichen Rückpass in der 15. Minuten verlor VfL-Kapitän Mathis Bramkamp das Duell gegen Gablenbergs Spielertrainer Weigl. Der Ball kam auf Leon Renner, der diesen cool an Torhüter Vito Gaeta vorbei spitzelte. In der 35. Minute hielt der noch A-Jugendliche Eric Lauble – am Tag zuvor ging er noch über die volle Distanz bei den Junioren – aus 20 Metern linker Position einfach mal drauf. Zugegeben, der Ball flatterte etwas, aber Gaeta hätte ihn dennoch halten müssen. „Typisch für uns derzeit, wir schießen die beiden ersten Gegentore selbst“, so Eduardo. Der Treffer des SVG-Nachwuchskickers bedeute die erneute Führung für die Hausherren. In der 21. Minute markierte der VfL nämlich überraschend das 1:1. Nach einem langen und hohen Freistoß von Volkan Okumus kam Onur Colaklar frei zum Kopfball und traf. In der 44. Minute schlug der starke Mittelfeldakteur Leo Christ einen schönen Diagonalpass auf SVG-Kapitän Edoardo Cardascia. Dieser behielt an der Grundlinie den Überblick, bediente herrlich Renner, der nur noch den Fuß hinhalten musste – die verdiente 3:1-Pausenführung war perfekt. Die Partie schien gelaufen, doch der SVG ließ in Abschnitt zwei Parallelen zu anderen Spielen erkennen. Plötzlich waren die Gäste aggressiver, störten bereits in der gegnerischen Hälfte und brachten die Hausherren schlagartig aus dem Tritt. „Häufig hatten wir das Spiel schon völlig im Griff und haben unerklärlicherweise einen Gang zurückgeschaltet und den Gegner stark gemacht“, so SVG-Spielertrainer Thomas Christ. „Die Mannschaft ist noch jung und lässt sich teilweise von einer aggressiven Spielweise noch einschüchtern“, suchte Gablenbergs zweiter Spielertrainer, Patrick Weigl, nach einer Erklärung für das passive Verhalten seiner Akteure nach der Pause Nun angetrieben von Volkan Okumus und Spielertrainer Niko Vassiliou muckte der VfL nicht nur auf, sondern kam auch zum Anschlusstor durch Harald Fakner (66.). Die Gablenberger kamen in Bedrängnis, hatten aber weiterhin gute Chancen. Einen schönen, schnellen Konter über Cardarscia und Renner schloss Leo Christ zum 4:2 (77.) ab. Ruhe kam bei den Gastgebern dennoch nicht auf. Der VfL, der in dieser Runde schon häufig durch lustlose Auftritte auffiel, hatte noch überhaupt keine Lust, klein beizugeben und kämpfte weiter. Die Belohnung folgte prompt: Vassiliou bediente Fakner und es hieß nur noch 3:4 – die Partie war wieder offen. Bis zur 87. Minute. Ein langer Abschlag von SVG-Schlussmann Mohamed Ghazi passierte den gesamten VfL-Defensivbund. Der eingewechselte Thomas Christ kam vor Gaeta an den Ball und wurde von diesem abgeräumt. Christ musste mit dicker Lippe raus, den fälligen Elfmeter verwandelte Weigl sicher zum 5:3-Endstand.

SV Gablenberg: Ghazi, Cardascia, Janz, Kryeziu, Meschitschek, Leo Christ, Keifer, Schütz, Lauble (63. Christ/87. Fetzer), Renner, Weigl.

VfL Stuttgart: Gaeta; Takac, Bramkamp, Colaklar, Yildirim, Okumus, Tomm (76. Kukavica), Chipev (85. Badr), Vassiliou, Muslija, Fakner.