Markus Lurz von der Spvgg Cannstatt (links) ließ MTV-Stürmer Raphael Hahn nicht zur Entfaltung kommen. Foto: Holger Strehlow - Holger Strehlow

Die Spvgg-Fußballer holen in der Bezirksliga einen Punkt.

Bad CannstattViel Wind und wenig Tore gab es beim Bezirksligaspiel an der Hofener Straße. Dabei hatte die Paarung auf dem Spielbogen noch deutlich vielversprechender geklungen: Das Aufeinandertreffen zwischen dem MTV Stuttgart und der Spvgg Cannstatt war am Ende trotz aller erhofften Brisanz im Kampf gegen den Abstieg nicht arg viel mehr als ein müder Sonntagskick, der mit 0:0 und wenig Chancen auf beiden Seiten endete.

Besonders die Gäste vom Kräherwald waren dabei mit einigem Druck angereist: Für Stuttgarts zweitgrößten Sportverein geht es auf dem vorletzten Rang der Tabelle ums blanke Überleben – gerade die Duelle gegen den Lokalrivalen aus Cannstatt hatten sich da in letzter Zeit als dankbar erwiesen, endete doch erst das Hinspiel mit einem knappen 2:2. Das Abstiegsgespenst im Nacken, starteten die MTVler fordernd in die Partie, zogen immer wieder auf das gegnerische Tor und schienen allgemein wacher als die nur langsam ins Spiel findenden Hausherren. Aber selbst mit dieser starken Sturm- und Drangphase zu Beginn ließ die erste klare Chance für die Gäste lange auf sich warten.

Sie gehörte in der 28. Minute dem MTVler Nico Springer, den sein Mitspieler Joel-Noah Graham nach sehenswertem Sprint auf der rechten Außenbahn perfekt in Szene zu setzen wusste. Der Cannstatter Markus Lurz war mit Glück im Unglück zur Stelle und wehrte den Volleyschuss aus kürzester Distanz eher unabsichtlich mit Gesicht und Oberkörper ab.

Es folgten wenig zwingende Minuten auf beiden Seiten, einzig Joel-Noah Graham vermochte seinen MTV Stuttgart mit schnellen Sprints immer wieder in die gegnerische Hälfte zu treiben, wenn auch seine zahlreichen Hereingaben spätestens im Sechzehner verpufften.

Die Sportvereinigung indes blieb zunächst weitestgehend passiv und erarbeitete sich erst in der 33. Minute eine Großchance: Aus der Tiefe startete Rui Carvalho Pinheiro in den Vollsprint, zog aus halbrechter Position gen gegnerisches Tor, wo sein Schuss aber in letzter Konsequenz nur den Außenpfosten touchierte.

Torlos ging es somit zur Halbzeitpause in die Kabinen, aus der die Gastgeber deutlich gestärkter zurückzukehren schienen. Es wendete sich das Blatt und die Rot-Weißen drückten nun kräftiger auf die Führung vor den heimischen Zuschauern, die trotz eisigem Wind auf den Sportplatz an der Hofener Straße gefunden hatten. Immer mehr knapp verfehlte Standards für die Spvgg Cannstatt sorgten für verzweifelte Flüche von der heimischen Wechselbank – die Brisanz war kurzzeitig zurück im sonst eher harmlosen Derby.

Doch auch die MTVler hatten die wertvollen drei Zähler noch nicht in den starken Wind geschlagen: In der 57. Minute kam Kapitän Raphael Hahn zu einer der raren Großchancen des Spiels, kämpfte sich gegen eine unachtsame Cannstatter Abwehr vor den Kasten der Spvgg, den er jedoch knapp verfehlte.

Die letzte halbe Stunde stand dann insbesondere im Zeichen der „gegenseitigen Neutralisation“, wie es Spvgg-Trainer Stefan Schuon nach Spielende treffend formulierte: Immer wieder setzten seine Schützlinge leichte Akzente in der Vorwärtsbewegung, während der MTV einmal mehr über seine flinken Flügelspieler versuchte, zum Zug zu kommen. Doch auch die letzten Bemühungen eines wenig sehenswerten Spiels blieben ohne Erfolg: Am Ende trennten sich die Spvgg Cannstatt und der MTV Stuttgart mit 0:0.

Trotz der Punkteteilung zeigte sich Coach Stefan Schuon nach Spielende mehr als zufrieden, hatte er doch schon vor dem Lokalderby ein Remis als Minimalziel ausgegeben: „Ich halte das Ergebnis für durchaus zufriedenstellend und gerecht. Die Intensität war hoch, beide Seiten hatten ein oder zwei Großchancen, die wir aber beide gleichermaßen nicht nutzen konnten. Vier Punkte aus den ersten zwei Spielen des Jahres geholt zu haben, ist auf jeden Fall gut.“ Die Sportvereinigung hält damit erst einmal ihren deutlichen Abstand zu den Schlusslichtern der Bezirksliga.

Für den MTV Stuttgart heißt es indes weiter kämpfen: Noch bleiben zwölf Spiele für den Traditionsverein, um den drohenden Abstieg in die Kreisliga A abzuwenden.

Spvgg Cannstatt: Pellegrino, Pereira Matos, Lurz, Guagenti, Weigl (89. Llinares Llorens), Ziegler, Bauer, Grigoras, Pinheiro (80. Alshaher), Fichte (73. Kaufmann), Almalla (65. Gullmann). MTV Stuttgart: Wulle, Flaig, Türköz (65. Karakaya), Graham (90. Luchetta), Lorer, Hahn, Springer (72. Tchokoteu), Pfeifer, Thyen (65. Bozkurt), Abbas, Helmes.