Der Kursaal und der Kurpark zählen zu den schönsten Ecken im geschichtsträchtigen Bad Cannstatt. Doch nächtens ist es dort weniger schön, weil es zappenduster ist. Bürgerinnen und Bürger bemängeln schon seit vielen Jahren, dass die Beleuchtung der wichtigsten Fußgängerwege im Bereich der Kurparkanlagen erhebliche Lücken aufweist. Das soll sich jetzt endlich ändern. Der Bezirksbeirat hat in seiner Sitzung Anfang Juli einem CDU-Antrag auf mehr Licht zugestimmt. Der vor einigen Jahren sanierte Kursaal ist zur attraktiven Veranstaltungsstätte geworden. Besucherinnen und Besucher gehen gerne durch die unteren Kursaalanlagen zu Veranstaltungen wie Konzerten, Vorträgen und Feierlichkeiten, aber nicht, wenn es dunkel ist. Jetzt fordern die Cannstatter eine Untersuchung, welche Beleuchtungselemente im unteren Kurpark, geeignet sind. Zudem sollen „weitere Maßnahmen geprüft werden, um die subjektive Sicherheit zu erhöhen“, die Hauptfußgängerwege zu identifizieren und diese dann auch zu beleuchten oder auf anderem Wege sicher zu gestalten.
Begründet wird der CDU-Antrag, der nicht der erste in dieser Angelegenheit ist, damit, dass im unteren Kurpark zwischen Kursaal und Daimlerstraße lediglich im Bereich der Stadtbahntrasse eine Beleuchtung vorhanden ist, der übrige Teil jedoch gänzlich im Dunkeln liegt. Auch im Übergang vom unteren in den oberen Kurpark stehe nur ein beleuchteter Weg am Rande des Gebiets zur Verfügung, erklärt Roland Schmid, Fraktionssprecher der CDU. Zudem bestehe im östlichen Kurparkgebiet eine Beleuchtungslücke als Verbindungsglied zum Gebiet rund um die Wilhelm-Maybach-Schule. „Daher ist in den Abend- und Nachtstunden, welche im Winterhalbjahr schon ab 17 Uhr beginnen, eine Durchquerung des Kurparks nur mit einem reduzierten Sicherheitsgefühl möglich“, kritisieren die CDU-Bezirksbeiräte. Der Kurpark werde mit der aktuell mangelhaften Beleuchtung von nicht wenigen Bürgerinnen und Bürgern nach Einbruch der Dunkelheit gemieden. Und: „Eine angemessene Beleuchtung wirkt sich nachweislich positiv auf das Sicherheitsgefühl aus.“
Den Schalter, um es im unteren Kurpark heller werden zu lassen, muss nun das Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Stadt umlegen. Bisher wurde vonseiten der Verwaltung stets der Konflikt mit dem Naturschutz als Argument gegen eine Beleuchtung vorgebracht. Denn die Dunkelheit dient Insekten und Fledermäusen, für die in besonders dicht besiedelten Stadtlandschaften aus ökologischen Gründen unbeleuchtete Räume wichtige Rückzugsgebiete sind. So habe es in der Vergangenheit seitens des zuständigen Amts meist recht zugeknöpfte Reaktionen gegeben, wenn es um dieses Thema ging, erklärt Roland Schmid. „Doch mittlerweile gibt es andere Beleuchtungssysteme. Und im Bezirksbeirat war die Entscheidung einstimmig.
Alle wollen, dass es im unteren Kurpark wenigstens auf den Hauptfußgängerwegen heller wird, und das möglichst bald“, so der CDU-Fraktionssprecher. Eva Herschmann