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Hedelfingen-Rohracker: Gartenschau als Entwicklungssprung

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Hedelfingen-Rohracker: Gartenschau als Entwicklungssprung

Der Bezirksbeirat Hedelfingen möchte, dass sich die Stadt um die Landesgartenschau 2038 bewirbt. Die Stadt sieht Chancen im Zusammenhang mit dem EnBW-Gelände in Gaisburg.

Hedelfingen-Rohracker: Gartenschau als Entwicklungssprung

Zwischen den vielen naturnah angelegten Weinbergen gibt es auch noch einige verwilderte Flächen. Fotos: Jürgen Brand

Hedelfingen hätte gerne eine Landesgartenschau. Das hat der Bezirksbeirat in einem fraktionsübergreifenden Antrag aller Bezirksbeiräte jetzt gefordert. Ganz konkret heißt es in dem Antrag: „Die Stadtverwaltung wird gebeten, gemeinsam mit dem Bezirk ein Grünflächengesamtkonzept zu entwickeln. Als Ziel dieses Konzepts schlagen wir vor, dass sich die Stadt um die Ausrichtung einer Landesgartenschau im Jahr 2028 bewirbt. Örtlicher Schwerpunkt sollen Hedelfingen und die angrenzenden (Neckar-) Bezirke sein.“

Begründet wird der Antrag damit, dass die Stadtteile Hedelfingen, Rohracker, Lederberg und Hafen große innerstädtische Waldflächen, naturnah bewirtschaftete Weinbergflächen und mit Dürrbach, Bußbach, Tiefenbach und Katzenbach gleich mehrere Bachtäler umfasse.

Chance im Grünen

Außerdem liege der Stadtbezirk am Neckar und in den kommenden Jahren sollen an zahlreichen Stellen Renaturierungen, Durchgrünungen und klimagerechte Umnutzungen erfolgen. Für die Vorbereitung einer Gartenschau-Bewerbung hat der Bezirksbeirat dem Bezirksamt schon einmal 2000 Euro aus dem Bezirksbudget bewilligt.

Wer in diesen Wochen die aktuelle Landesgartenschau im württembergischen Wangen im Allgäu besucht, kann entdecken, dass so eine Gartenschau auch ein großes Stadtentwicklungsprojekt ist. Dort wurde das große Areal der ehemaligen Erba-Spinnerei in den vergangenen Jahren sozusagen wiederbelebt, bildet heute ein ganz neues Stadtviertel und noch bis Oktober das Zentrum der Landesgartenschau. Denkmalgeschützte Gebäude wurden saniert, modernisiert und neu genutzt, im Zuge der Holzbauoffensive des Landes entstanden beeindruckende neue Wohngebäude, entlang des Flusslaufs der Oberen Argen entstand ein vielfältiges Naherholungsgebiet. In den vergangenen Jahren wurde dort ein dreistelliger Millionenbetrag investiert, zum Teil von privaten Investoren, zum Teil von der Stadt Wangen, zum Teil bezuschusst vom Land.

Zahlreiche Projekte mit Potenzial

In Hedelfingen könnten viele ohnehin geplante ganz unterschiedliche Projekte in so eine Landesgartenschau einfließen:

Die „Grüne Mitte”: Anfang 2026 soll die alte Turn- und Versammlungshalle abgerissen und als zweiteilige Sporthalle mit Versammlungsräumen und Stadtteilbibliothek neu gebaut werden. Dabei soll auch der Außenbereich zum Bürgerhaus hin neu gestaltet werden.

Die Laufzeit der Deponie Einöd endet nach Angaben des Bezirksamts etwa Ende der 30- er Jahre, also zeitlich passend zu einer eventuellen Gartenschau.

Im bereits finanzierten Landschaftsprojekt Hohe Halden in Rohracker sollen verwilderte Steillagen wieder für den Weinbau hergestellt und erschlossen werden.

Die Renaturierung des Buẞbachs mit Hochwasserschutz, ähnlich wie es auch in Wangen im Allgäu und beispielsweise auch bei der kleinen Gartenschau in Balingen im vergangenen Jahr geschehen ist. Eine mögliche Durchgrünung des Hafens, dafür gibt es Planungsmittel im aktuellen Doppel-Haushalt der Stadt im Rahmen des Masterplans „Stadt am Fluss” und die Umsetzung von Ideen aus dem Hochschulprojekt „Hedelfingen ans Wasser” im vergangenen Jahr.

Für den Hedelfinger Bezirksbeirat und für Bezirksvorsteher Kai Freier ist wichtig, dass die Ausrichtung einer Landesgartenschau gemeinsam mit Nachbarstadtbezirken wie Wangen und gegebenenfalls auch der Nachbarstadt Esslingen „denkbar und sinnvoll” wäre. Gerade auch in Stuttgart-Wangen sind mit „Wangen macht Welle“, der Neugestaltung des Büro-Campus Wangen und den Plänen für den SVG-Autohof einige Stadtentwicklungsprojekte geplant – und die Wangener Höhe bietet ohnehin mit ihren Wandelwegen viel Potenzial für eine Gartenschau.

Der Wangener Bezirksvorsteher Jakob Bubenheimer freut sich über den Hedelfinger Vorstoß, hat die Bezirksbeiräte darüber informiert und eine Antwort des Bezirksbeirats angeregt. „Städtische Untersuchungen zu den Tal-Längs-Achsen – Neckar, Siedlungsräume, Wangener Berg – bieten hier aus meiner Sicht gute Anknüpfungspunkte”, so Bubenheimer. „Ziel könnte es sein, sowohl Aufenthaltsräume am Neckar als auch in den Wohngebieten und im Naherholungsgebiet Wangener Berg zu schaffen. Ich bin gespannt, wie sich die Diskussion entwickelt und kann nur begrüßen, wenn diese Chance genutzt wird.”

Stadt ist skeptisch

Die Stadt sieht das Projekt zum aktuellen Zeitpunkt eher skeptisch, weil nach Meinung der Stadtverwaltung die Flächen entlang des Neckar nicht für eine Landesgartenschau ausreichen, auch nicht, wenn man Areale am anderen Neckarufer zwischen Obertürkheim und Bad Cannstatt hinzu nimmt. „Sinn könnte eine Landesgartenschau machen in Verbindung mit der städtebaulichen Entwicklung im Bereich Gaisburg (Kohlelager, Gaskesselareal, Wasserwerk), sofern durch eine Verlegung der Bundesstraße größere zusammenhängende Flächen als Freiraum entlang des Neckars entwickelt oder aber durch die Herstellung eines Seitenarms auf den Arealen in eine städtebauliche Entwicklung eingebettet werden könnten“, teilt die Stadt auf Anfrage mit.

„Bis hierzu die erforderlichen Vorbereitungen getroffen und die Entscheidungen gefallen sind, dürfte aber noch etwas Zeit ins Land gehen.“ Jürgen Brand

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